Im Anne-Frank-Haus in Amsterdam lernen sie sich kennen: Max Lipschitz und Sabine Edelstein, beide Anfang Zwanzig. Ungewöhnlich und schicksalhaft wie der Ort ihrer Bekanntschaft ist auch die Liebesbeziehung, die sich zwischen ihnen entspinnt. Zuweilen ist Max von Sabines Vergangenheitsbesessenheit irritiert, denn worüber er lieber schweigen möchte, darüber möchte sie fast manisch reden: über die KZ-Vergangenheit ihrer beiden Eltern. Dann ist Sabine auf einmal ohne Erklärung verschwunden, für Max ein lang anhaltendes Trauma. Erst fünfzehn Jahre später sieht er sie überraschend wieder - und die alten Fragen tauchen wieder auf.


Einmal mehr ein Buch, dass sich mit der "zweiten Generation", den Kindern der Kriegsüberlebenden beschäftigt. Vom Grundsatz her hat Durlacher auch einen interessanten Ansatz, die Auflösung des Ganzen ist eine Konstellation, aus der hätte man viel mehr machen können, als es hier gemacht wird. Denn Durlacher benutzt vor allem im zweiten Teil die abgeschmacktesten Klischees. Da werden Sonnenuntergänge stilisiert und Seidensocken sind bedeutungsschwanger. Manchmal schien als, als schreibe Durlacher eine Romanvorlage, in der sie schon ein halbes Drehbuch für die Verfilmung mit untergebracht hat. Ich persönlich hatte zudem mit der Protagonistin ein Problem, ich kam an diese Frau nicht heran, deswegen zog sich besonders der erste Teil für mich sehr in die Länge. Ab dem zweiten Teil gewinnt die Geschichte an Fahrt, lässt sich flüssiger lesen, verliert aber eben auch an Glaubwürdigkeit. Fazit: War nett, von Durlacher muss ich nun aber nicht noch mehr Bücher lesen.

P.S. Die Anmerkungen im Buch sind nicht von mir.

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Das Buch ist reserviert für meine Niederlande-Bookbox.

Noch mehr Meinungen zu diesem Buch sind in den Journalen zu einer von Aprille registrierten Ausgabe zu finden, nämlich hier.

Ich bin neugierig, zu welcher Meinung ich gelangen werde.