"Als May-Ying siebzehn wurde und ins heiratsfähige Alter kam, war sie soweit, dass man sie ein weiteres Mal verkaufen konnte. Im Jahre 1924 wird das zierliche Mädchen mit dem Aussehen einer chinesichen Porzellanpuppe als Konkubine nach Kanada zu dem Gastarbeiter Chan Sam geschickt, während dessen Ehefrau in der chinesischen Heimat bei der Familie zurückbleibt. Der Plan, in Kanada genug Geld für den Clan zu verdienen und damit nach China zurückzukehren, droht immer wieder zu scheitern. Die ersten beiden Töchter der Konkubine werden traditionsgemäß der kinderlosen Frau Chan Sams übergeben. May-Ying aber muss mit ihrem Mann nach Kanada zurück. Erst die dritte Tochter, Hing, darf bei der Mutter bleiben - aus als May-Ying sich von Chan Sam trennt und die Familienband zu zerreißen scheinen.
Gemeinsam mit ihrer Mutter Hing beschließt die Enkelin Denise, den chinesischen Familienteil zu suchen, dessen Spuren sich in den Jahren der Kulturrevolution verloren hatten. 1987 kommt es zu einem bewegenden Treffen zwischen dem kanadischen und dem chinesischen Familienzweig."

Ein sehr interessantes Stück der chinesischen Frauengeschichte; erschütternd, bewegend, liebevoll aber immer wieder sehr interessant.

RELEASE NOTES:

...die BookBox macht sich wieder auf den Weg! Viel Spaß dabei!

Aus der StudiVZ BookBox

Gelesen für die BergABbau-Challenge im Juni mit dem Thema
"Alles meins!"
Aufgabe: lies mindestens ein Buch, in dessen Titel Besitz vorkommt. Zum Beispiel: Schmitz' Katze; Ein amerikanischer Traum: Die Geschichte meiner Familie; Mein Weg fuehrt nach Tibet.

Heut auf der Zugfahrt von Leipzig nach Hause zu Ende gelesen.
Spätestens seit Amy Chua der Tigermutter weiß man ja um die Strenge chinesischer Eltern und so hatte ich immer etwas Mitgefühl Hing/Winnie der dritten Tochter, die es trotz allem geschafft hat ihren Weg im Leben zu finden.
Aber der Reihe nach.
Denise Chong, die Autorin des Buches ist die zweiter Tochter von Winnie und Enkelin von May-Ying der Konkubine, die 1927 nach Kanada verkauft wird. Das Leben ist sowohl in Kanada als auch in China hart und entbehrungsreich. Dennoch ist der chinesische Teil der Familie immer Überzeugun May-Yings Ehemann (der in China noch eine "richtige" Ehefrau hat) würde in Kanada das Geld auf der Straße einsammel. Dass dies nicht der Fall ist und das May-Ying für sämtliche Kosten aufkommt (zum Nachteil ihrer dritten Tochter) wird verschwiegen. Erschwert wird die Lage zum einen durch die rigorose Einwanderungspolitik Kanadas und den Vorurteiln gegenüber Chinesen im Westen sowie durch den zweiten Weltkrieg und den Kommnismus Mao im Osten. Dass die kanadische und die chinesische Seite der Familie letzen Endes doch noch aufeinander treffen ist Denise Chong zu verdanken, die ihre Mutter Hing/Winnie dazu überreden konnte mit in das Heimatdorf ihrer Familie zufahren um dort die verbliebenen Geschwister zu treffen. Verarbeitet wurden diese Erlebnisse in dem Roman, der mich betroffen gemacht hat aber auch sehr bewegt hat. Eine einfühlsame Geschichte einer Familie, die sich trotz Schicksalsschläge, Krieg und politische Wirren hat nicht auseinander bringen lassen.

Endlich mal ein MeetUp Termin seit langem, den ich nicht verpennt habe.
Das Buch ist meiner rigorosen Frühjahrs-Ausmist-Aktion zum Opfer gefallen und hofft beim MeetUp im Waldi neue Leser zu finden.