Mein Leben als Minenräumerin
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Vera Bohle wurde 2002 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
"Die Geschichte einer mutigen Frau und ihrer ungewöhnlichen Berufswahl. Präzise und lebendig schildert die Autorin ihren Arbeitsalltag, ihr Verhältnis zu Kollegen und manch ein Anekdote darüber, wie es ist, einzige Frau im Minenräumteam zu sein." (Süddeutsche Zeitung)
TB, 382 Seiten
Danke an satay-spiess fürs Ausleihen.
Was mich aber absolut fasziniert hat, waren die Berichte aus den jeweiligen Krisengebieten, in denen VB dann gearbeitet hat. Das sind vollkommen ungeschönte und unzensierte Berichte, die man aus dem Fernsehen oder den Printmedien nicht kennt (ich jedenfalls nicht).
Bisher war mir nicht bewusst, WIE sehr das Leben der Zivilbevölkerung durch Verminung ihres Landes beeinträchtigt, bzw. behindert wird. Es müssen ja unglaubliche Mengen an Minen und immer noch explosiven Munitionskörpern in den Landschaften herumliegen. Wie VB schon beschreibt, müsste daran gemessen eigentlich noch viel mehr passieren, als ohnehin schon passiert. Die Schutzengel scheinen zu wissen, wo sie vermehrt Einsatz zeigen müssen.
VB verdient viel Anerkennung, dass sie unter teilweise wirklich unmöglichen Lebensbedingungen ihrer Arbeit nachgeht. Wochenlang bei tiefen Temperaturen nur in einer dicken Jacke zu Hause sitzen zu können weil es keine Heizung gibt, ist nicht lustig. Bei mir war im Winter mal 4 Tage die Heizung kaputt. Nur die im Wohnzimmer, und Warmwasser hatte ich auch. Aber das war schon schrecklich genug. VB hat recht wenn sie immer wieder schreibt, wie gut wir es hier in Deutschland doch haben und wie nichtig unsere kleinen Problemchen im Vergleich zu denen der Leute in ihren Einsatzgebieten sind.
Auffällig finde ich in den Berichten, dass alle möglichen Nationen sich an der Minenräumung beteiligen, nur die Verursachernationen scheinen sich dabei vornehm zurück zu halten (Afghanistan)! Wenn schon jemand unbedingt Krieg führen zu müssen meint, sollte er auch später zur Beseitigung seiner eigenen Minen und Munition herangezogen werden.
Besser wäre, es gäbe keine Kriege und Minen, und Frau Bohle wäre als Minenräumerin arbeitslos.
0. RincewindHH, Hamburg (D)
1. Eprinzessin, Erlangen (D)
2. nuriayasmin, Heidelberg (D)
3. paradis-3001, Köln (D)
4. hawk19840, Dessau (D)
5. Canchita, München (D)
6.
7. Psammy, Solingen (D)
8. Ahoi-Brause, Minden (D)
... und als letztes wieder zurück zu mir.
Achtung, nachdem das Buch ein Vierteljahr ohne Nachricht bei einem Teilnehmer verweilt hat, werde ich mich melden und fragen wie es dem Buch geht, und ob es bald zum nächsten Teilnehmer reisen kann ... :-)
(Gilt nicht für Eprinzessin, da sie unfreiwillig Ray-Teilnehmerin geworden ist!)
19.02.08: Das Buch ist gestern Abend von mir im Briefkasten meines Vertrauens deponiert worden und dürfte nun bald bei Eprinzessin ankommen.
Absolut lesenswert.
26.3.
Hat mir sehr gut gefallen. Ist schon mutig, die Frau. Besonders bei den vielen Unfällen in Afghanistan, hätte ich ganz sicher aufgehört, weil ich zuviel Angst gehabt hätte. Toll fand ich auch, wie sie sich in dieser Männergesellschaft durchgesetzt hat. Einen Punkt Abzug gibt es für die vielen technischen Details, die mir als Laie das flüssige Lesen teilweise erschwert haben.
Morgen reist die Minenräumerin weiter.
Wie gesagt, ich hab erst angefangen zu lesen und schreibe später eine ausführliche Rezession.
Den Lesern, die sich bisher nie sonderlich mit den Problematiken der Minen und Blindgänger in den ehemaligen Kriegsländern auseinandergestzt haben, zeigt die Autorin auf eine klare Art die Gefahren und Risiken dieser "Überbleibsel" auf. Durch die autobiografische Schreibweise gelingt es den Leser, die Gefühle und Motivationsgründe der Autorin nachzuvollziehen und kann sich so direkt in die Lage der Krisengebiete hineinversetzen.
Auch ihre "Sonderrolle" als Frau hat die Autorin in meinen Augen genau richtig behandelt. Das Foto, in welchem die Autorin am Sprengplatz mit ihren afghanischen Mitarbeitern posiert, spricht eigentlich für sich.
Natürlich trifft das Leid meist die Zivilbevölkerung, insbesondere Kinder. Was für mich neu ist, ist die Tatsache, daß die Minen teilweise wohl genau diese treffen soll, um sie so zu "demoralisieren." Hart ist es auch, wie egoistisch teilweise die direkt betroffenen auf die Minenräumer reagieren: Da wird versucht, ihnen Minen oder deren Standorte zu verkaufen. Dies läßt sich sicherlich mit der Notlage der Betroffenen entschuldigen, nicht entschuldbar ist in meinen Augen aber die Praxis in Afghanistan, wo der Ortsvorsteher genehmigt, ein Minenfeld zu räumen, um dort später ein Flüchtlingslager hinzustellen. Also wird das Feld von Hilfsorganisationen von den Minen geräumt, zudem wird ein Brunnen gegraben. Dann zieht der Ortvorsteher wieder die Erlaubnis für das Flüchtlingslager zurück und hat somit aus einen ehemaligen Minenfeld ein gutes Stück Land mit Brunnen gewonnen.
Das Buch hat mich jedenfalls zutiefst beeindruckt und ich hab mir das Buch für mich selber direkt nochmal gekauft :-).
Nachdem das Buch bei mir zwischenzeitlich mal kurz in meine Heimat nach München gewandert ist, erfreut es sich nun wieder an der Kölner Luft. Sobald ich die Adresse von Hawk habe, reist es wieder weiter.
Vielen Dank an die Ringorganisatorin!
Eigentlich lese ich ja gerade "Die Stadt der Träumenden Bücher", die ich vor x Jahren von einer sehr lieben Freundin *wink* zum Geburtstag bekommen und bisher wegen Lesestress nicht angefangen habe. Das wird jetzt auf jeden Fall erst beendet. So! ;-)
Mich interessiert auch hauptsächlich der Einsatz in den Krisengebieten. Ich bin gespannt (und etwas ängstlich).
Es ist ein Wunder, dass VB keinen Unfall hatte, denn das Überleben hängt ja nicht nur vom eigenen Geschick und dem Quentchen Glück ab, sondern auch vom richtigen Verhalten der Menschen, die zufällig im Umkreis stehen. Und die verhalten sich ja offenbar oft nicht der Situation angemessen. Dem würde ich mich nicht aussetzen wollen. Die Tatsache, dass Konzentration und Vorsicht immer mehr nachzulassen drohen, je länger nichts passiert ist, haben mich schon nervös gemacht, obwohl ich gar nicht dabei war.
Mir war nicht klar, in wie abgelegenen Gebieten die Minenräumer arbeiten müssen. Dass bei einem eventuellen Unfall der Krankenwagen erst noch 2 Stunden durch ein holperiges Flussbett fahren muss oder dass derjenige auf einer Trage steile Berghänge hinunter zum Auto getragen werden muss etc. Und ich dachte auch nicht, dass so viele Unfälle tatsächlich passieren. Ich hatte mir das Ganze mit weniger Handarbeit vorgestellt.
Die Beschreibung, welche Mine zu welchem Zweck entwickelt wurde, hat mir den Atem geraubt. Mir war auch nicht klar, wie unendlich mühsam und langwierig das Minenräumgeschäft ist und wie teuer. Wie preiswert und unaufwendig ist im Vergleich dazu doch die Herstellung und das Verlegen der Minen...
Was bin ich froh, dass ich in unserer Zeit in unserem Land leben und unbedarft vor die Haustür treten kann. Vom Wohlstand mal ganz abgesehen.
Das Buch ist auch recht gut geschrieben und angenehm zu lesen.
Vielen Dank für den tollen Ring, dem ich leider einen leichten Wasserschaden auf Seite 360 zugefügt habe. *hüstel*
Versand: 22.05.
Vielen Dank für das Zusenden, Psammy!
Ich habe HÖCHSTEN Respekt vo Menschen wie Vera Bohle, die einen guten sicheren Job an den Nagel hängt und dafür in Krisengebieten ihr Leben risikiert. Man konnte gut mitfühlen, ihre Ängste, Sorgen aber auch Kraft spüren. Bin sehr dankbar, dass ich über diesen Ring das Buch gelesen habe!
Reist nun wieder nach Hause!
Released 14 yrs ago (6/18/2009 UTC) at -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Nach vielen Ringteilnehmern und begeisterten JE's reist es nun wieder nach Hause zu Satay-Spiess
Aber wer macht sich schon Gedanken, was Menschen erleiden müssen, die in einem ehemaligen Kriegsgebiet leben müssen? Sehr eindringlich wird hier beschrieben, wie mühevoll es ist, solche Gebiete wieder bewohnbar zu machen. Unter Einsatz ihres Lebens finden sich Menschen wie Vera Bohle diesen schwierigen Job zu übernehmen. Wer sich darüber aufregt, dass so viele Gelder in Entwicklungshilfe gesteckt werden, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Wer dann immer noch klagt, hat den Begriff "Menschlichkeit" wohl falsch verstanden!
Released 14 yrs ago (11/30/2009 UTC) at Blaue Blume, Gerichtstraße 49 in Hamburg - Altona, Hamburg Germany
WILD RELEASE NOTES:
Dieses bereits weit gereiste Buch sucht beim Meet-Up am 30.11. neue Leser. :-)
Released 12 yrs ago (11/17/2011 UTC) at Café Smögen, Klaus-Groth-Str.28 (Bücherregal / ehem. OBCZ) in Hamburg - Borgfelde, Hamburg Germany
WILD RELEASE NOTES: