Drop City nennt sich eine Hippiekommune in Kalifornien der 70er Jahre: LSD, Peace Brotha, Rock'n'Roll ... der Alltag ein einziger Spasstrip, das Leben der Normalspiesser nur noch eine blasse Erinnerung. TCB liebt die Hippies, das merkt man. Doch TCB liebt auch die Konfrontation, deshalb lässt er Machtkämpfe aufflammen und setzt Drop City so lange dem Druck der Behörden aus, bis die Gemeinschaft kurz vor der Auflösung steht. Sie müssen wegziehen. Wohin? Wenn schon ein liberaler Staat wie Kalifornien Probleme macht?

Boyle versetzt die sonnenverwöhnte Hippiepopulation mit Kind und Kegel ans Ende der Welt ... nach Alaska! Wie sie dort, abgeschnitten von der Zivilisation, unter den missbilligenden oder lüsternen Blicken der ansässigen Jäger und Trapper zurande kommen, wie sie blauäugig versuchen «von der Natur zu leben», ist beste Boyle’sche Unterhaltung: oft zum Schreien komisch, jedoch mit plötzlichen, dramatischen Wendungen, dass einem das Herz gefriert.
Nur schon die vielen Tiere, die in diesem Roman ihr Leben lassen müssen. Schauder. Der Autor hält penetrant den Focus auf Gewehre, Schnappfallen und Tellereisen, auf die unterlegenen und letztlich erlegten Kreaturen. Wenn ich nicht wüsste, dass Boyle Vegetarier ist, hielte ich ihn für einen Sadisten.

Ronnie, alias Pan, erinnerte mich stark an die Verräterfigur Walter van Brunt in «World’s End». Diesen Ronnie/Walter muss es in TCBs Leben tatsächlich gegeben haben, scheint mir ...

Zum Glück geht - wie die meisten Boyle-Geschichten - auch diese gut aus. Die Uebeltäter straft das Schicksal, alles löst sich in Harmonie und der Schluss ist fast ein Weihnachtsmärchen. Allerdings bei minus 30 Grad ;)

Das Buch wird ein Bookray!
Wer sich interessiert, schickt mir eine PM.

Liste:

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CONTROLLED RELEASE NOTES:

einer potentiellen Bookcrosserin gegeben, für die die Siebziger Jahre bereits Geschichte sind. Bin gespannt, wie die Geschichte ankommt ;)