Mit seiner Biographie einer Wanderratte, von ihr selbst erzählt, hält Zaniewski den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in Atem. Zahlreiche Mythen und Märchen sind mit den Geschicken der Ratte verwoben. Wir sehen die Welt mit ihren Augen, leben und leiden mit ihr. Voller Grauen und zugleich voller Bewunderung erkennen wir in ihrem Leben das Abbild unserer eigenen Zivilisation. Eine ungeheure Provokation: Der Leser wird zwischen Abscheu und Identifikation hin- und hergerissen; ein Wechselbad der Gefühle, das unsere menschliche Überlegenheit und Überheblichkeit radikal in Frage stellt. Ein Roman voller Abenteuer und Geheimnisse, und dabei eine grausame und schmerzliche Parabel über die menschliche Existenz zwischen Wohlstand und Elend, Frieden und Krieg.

Habe das Buch beim ersten Braunschweiger Bücherbrunch eingesteckt. Mal sehen, was damit passiert... wird vll. sogar mal gelesen, immerhin hab ich selbst solch Tierchen hier zu Hause :)

Lange lag das Buch nun in meinem Regal, aber jetzt habe ich es gelesen. Es hat mir letzte Woche auf der Zugfahrt gute Dienste geleistet ;)

Da ich selbst ein paar dieser possierlichen Tierchen beherberge, war es doch recht interessant zu lesen, wie denn so ein Wanderrattenleben aussieht. Da haben es meine Süßen doch um einiges einfacher.

Zwischendurch sind die Passagen ein wenig verwirrend, da man nicht so genau weiß, wie alles zusammenhängt, aber insgesamt ist es ein gutes Buch, das auch relativ leicht zu lesen ist

Habe mir das Buch vom Tigerkeks geben lassen und es jetzt auch gelesen.
Also ich muss sagen anfangs fand ich es noch recht spannend und interessant zu lesen und zum Ende wurde es langweiliger. Insgesamt finde ich es teils ziemlich brutal, insgesamt kein Buch, dass ich zweimal lesen würde..

Im Dialog mitgehen lassen:-)

Ein sehr interessantes Buch, gut recherchiert.
Es ist nicht einfach nur ein Roman, oder sogar nur insofern ein Roman, als es recht schlecht ist, einen Tatsachenbericht aus der Sicht einer Ratte zu beschreiben.
Die Rahmenhandlung läuft chronologisch ab, von der Geburt bis zum allerdings ziemlich bitteren Ende.
In der Rattenwelt typische Verhaltensmuster werden detailliert beschrieben, aber diese Muster treffen nicht nur auf Ratten zu. Instinkte, Kannibalismus, Muttergefühle, Übersprunghandlungen, Homosexualität, Körperpflege, Parasiten, Krankheit, Sex, Futterneid.
In ganz wenigen Momenten schimmerte so etwas wie soziales Verhalten durch, auch die verhasstesten Nebenbuhler wurden durch ua. Bekoten von Giftködern gewarnt.
Ganz nebenbei zieht sich ein zweiter roter Faden durch den Roman, diese Ratte geht auf Wanderschaft. Die Orte werden als solche nicht benannt, man kann aus der Schilderung nur erahnen, wo sich die Ratte gerade befinden könnte. Am einfachsten war dies bei der Schilderung, wie die Ratte auf einem Büffel sitzt, die anderen Orte waren für mich nicht greifbar, müssen es vielleicht aber auch gar nicht sein.
Unangenehm in diesem Roman war, dass der Autor zwischen der reinen Ich-Form in eine so genannte Du-Form wechselt, welche eigentlich nur die gesprochene Sprache aufweist.
Auch findet gegen Ende des Romans ein Bruch statt, ich hatte das Gefühl, dass der Autor des Themas überdrüssig war oder gabs nicht mehr interessantes über die Ratte zu erzählen?
Eine Sache erschien mir fragwürdig, nachdem ich das Buch zu Ende gelesen hatte. Ausgerechnet diese Ratte hat zu Beginn eine männliche Bekanntschaft mit einem alten gewieften Rattenmännchen. Diese Art von "Freundschaft" ist aber genau das, was es unter Ratten nicht gibt, zumindest wenn ich das für bare Münze nehme, was der Autor sonst schreibt.
Diese Figur wäre nur verständlich, wenn man darauf aus ist, die junge Ratte nicht schon auf den ersten Seiten sterben zu lassen (hohe Todesrate bei jungen Ratten).
Ein weiterer Ansatz des Autors lässt sich erahnen, der Ratte geht es jeweils schlechter, wenn es dem Menschen schlecht geht. Zaniewski sieht direkte Parallelen zwischen dem Werdegang der Ratten und der Menschen.

Da hätte ich doch fast den Eingangs-JE vergessen, nachdem ich recyclemouse pmmt hatte, jetzt aber schnell! Das Buch ist am Samstag wohlbehalten hier angekommen und ich habe auch schon die ersten Seiten angelesen, gut möglich, daß es sich "vordrängelt" ;), ich bin schon ganz gefesselt.

Danke fürs Schicken, und, falls ich es nach dem Lesen zurückschicken soll, kein Problem, ich finde es ist durchaus noch ringtauglich, wegen ein paar Winzblessuren ist ein Buch doch nicht gleich unleserlich oder gar eine Zumutung.

Auf welche Juwelen man doch durch Bookcrossing mitunter stößt, ich stelle es immer wieder fest. Dies war insgesamt mein drittes Buch, das sich mit dem Leben einer Ratte beschäftigt, neben Grass "Die Rättin" und Savages "Firmin, ein Rattenleben". Wäre ich LK Deutschlehrerin wäre die Aufgabenstellung der nächsten Hausarbeit klar, oder? ;)

Erfreulich, daß sich der Autor an die biologischen Tatsachen hielt, wie recyclemouse schon sehr schön ausgeführt hat, und nichts beschönigt oder gar vermenschlicht. Noch angenehmer, daß er es nicht auf die Spitze treibt und den Leser bei jedem neuen Gegenstand quasi aufgrund der Beschreibung der Ratte raten läßt, um was für ein menschliches Utensil es sich nun wieder handelt. Ein paar Mal wird zu diesem Mittel gegriffen, wohl um herauszustellen, wie befremdlich ein Gegenstand auf die Ratte wirkt (mir fällt gerade nur ein Beispiel ziemlich am Ende des Buches ein: Ein flacher Kasten, der ständig tickte. wird aber sehr schnell als Gaszähler benannt, was eine Ratte ja nicht wissen kann). Im allgemeinen werden die Gegenstände aber so selbstverständlich und von Anfang an beim Namen genannt, wie der Kulturfolger Ratte sie in seinen Lebensraum integriert, was das Lesen angenehm flüssig macht.

Nebenbei: ich halte es sogar für möglich, daß ein alter Rattenbock, der seinen (sexuellen) Zenit schon überschritten hat und nur noch durch Erfahrung, Stärke und schiere Körpergröße zu dominieren weiß ein junges, noch nicht ganz ausgereiftes Männchen eine zeitlang(!) in seiner Nähe toleriert. Immerhin war ja nicht von Rattenfreundschaft die Rede, sondern einfach von Duldung, eine gewisse respektvolle Distanz mußte "unsere" Ratte ja durchaus wahren.

Für mich war das Buch doppelt interessant, da ich einerseits, lang ist's her, so eine kleine Farbratte als Haustier hatte, andererseits jetzt alle paar Winter mit ihren wilden Geschwistern zu kämpfen habe, die es in unserem Keller gemütlicher finden als draußen.


Tolles Buch, danke nochmals fürs Ausleihen, liebe Mouse! :)

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Die Ratte braucht diesmal weder Zug noch Überseeschiff, sie kann sich's einfach im gepolsterten Umschlag gemütlich machen, bis sie wieder in Minden ankommt. Gute Reise *wink*!

Heute als Überraschungsbuch vorgefunden, vielen Dank, recyclemouse!
Über das Vorwort bin ich noch nicht rausgekommen.

Dieses Buch wird von Samstag den 27. August bis Sonntag den 04. September 2011 in der temporären OBCZ im Klimacamp 2011 in Kerpen-Manheim zu finden sein. Sollte sich kein Interessent finden, so wird es anschließend irgendwo anders freigelassen.

Lieber Finder,

dieses Buch wurde nicht verloren, sondern absichtlich hinterlassen, um gefunden zu werden. Du kannst (musst aber nicht!) es lesen und dann wieder frei lassen, damit es seine Reise um die Welt fortsetzen kann.

Das deutschsprachige Forum findest Du hier und die deutsche Support-Seite ist auch sehr hilfreich.

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Vielen Dank für Deinen Eintrag und viel Spaß mit dem Buch und vielleicht auch bei Bookcrossing!

Raffizack