Betrugssache Jesus

by Matthias Wörther | Religion & Spirituality |
ISBN: 3429028213 Global Overview for this book
Registered by toshokanin of Dresden, Sachsen Germany on 11/4/2006
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Journal Entry 1 by toshokanin from Dresden, Sachsen Germany on Saturday, November 4, 2006
Klappentext:
Jesus starb nicht am Kreuz. Er heiratete Maria Magdalena, ging mit ihr nach Frankreich, bekam Kinder und wurde zum Stammvater der Merowinger. Glaubt man Michael Baigent und anderen "Forschern", unterschlägt die Kirche diese und noch mehr "historische Wahrheiten" im Interesse der eigenen Macht und Lehre.

Es ist sehr viel leichter, Unsinn in die Welt zu setzen, als den Unsinn und alles, was daraus abgeleitet wird, zu widerlegen.

Genau dieser Aufgabe aber hat sich Matthias Wörther unterzogen. Er weist nach, dass hier Mythologien, Legenden und abstruse Hypothesen als Tatsachen hingestellt werden, die einer kritischen Prüfung nicht standhalten. Sobald Beweise vorgelegt werden sollen, stehen die Verschwörungstheoretiker mit leeren Händen da.

Dennoch üben deren Theorien eine besondere Faszination aus. Auch dem geht Wörther nach und zeigt, warum die Lebensfragen, die dahinter stehen, bei Baigent und Co. keine angemessene Antwort finden. Die Schlüssel zu den Geheimnissen des Lebens finden sich anderswo.

Journal Entry 2 by toshokanin from Dresden, Sachsen Germany on Tuesday, November 21, 2006
Das Buch macht sich als BookRing auf die Reise.

1) Piggeldy
2) JimYounger
3) HH58
4) Saguna
5) rumble-bee
6) bigbooklover82
7) Mirka --> wollte nicht mehr mitlesen
8) foenig
9) CaptainCarrot
10) oraetlabora
11) babytiger
--> zurück zu mir

Released 17 yrs ago (11/28/2006 UTC) at BookRing in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Sachsen Germany

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:

seit heute auf dem Weg zu Piggeldy

Journal Entry 4 by Piggeldy from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Wednesday, December 6, 2006
Das Buch ist gut hier angekommen. Leider sind noch drei oder vier andere Bücher vorher dran; wenn jemandem der Lesestoff ausgehen sollte, bitte PM an mich.

Nachtrag, 17. Dezember: Ich habe ja weder Baignet noch Dan Brown gelesen - vielleicht hat das das Buch für mich verkompliziert, da ich deren Thesen nicht aus dem Effeff beherrsche, sondern immer nur das weiß, was der Autor gerade zerpflückt ;-) Dafür habe ich aus der Literaturliste etwas erfahren, dass ic noch nicht wusste: ein bislang ungeknackter Code namens Voynich harrt seiner Entschlüsselung!

Journal Entry 5 by Borschtsch from Mainz, Rheinland-Pfalz Germany on Wednesday, December 27, 2006
Das Buch ist gestern wohlbehalten bei mir eingetroffen, vielen lieben Dank :), und weil es so schön dünn ist, habe ich es auch gleich gelesen. Leider gefällt mir Matthias Wörthers Stil überhaupt nicht: Dieser missionarische Eifer, der auch gerne mal in Polemik oder Häme umschlägt, ist so gar nicht mein Fall, unabhängig davon, ob ich die Meinung des Autors teile oder nicht und auch unabhängig vom Inhalt des Buches. Egal, ob er für oder gegen die traditionelle Auffassung von Christentum schreibt, für oder gegen Vegetarismus oder den wissenschaftlichen Hintergrund von Donald-Duck-Heftchen, solange er in diesem Stil schreibt, werden wir beide keine Freunde :). Ab und zu mäßigt er sich aber auch und wenn er diesen sachlicheren Stil im ganzen Buch durchgehalten hätte, dann hätte ich ihm immerhin 6 Sternchen verliehen.

Ich habe gerade gesehen, daß HH58 bis zum 2. Januar nicht da ist. Da dies ja nur noch ein paar Tage sind, beherberge ich Jesus so lange bei mir zu Hause - und er muß noch nicht einmal in den Stall, sondern darf im warmen Zimmer sitzen ;)

Journal Entry 6 by wingHH58wing from Abensberg, Bayern Germany on Monday, January 8, 2007
Das Büchlein ist gut in Bayern angekommen. Mal sehen, vielleicht lese ich es ja zwischendurch, dann kann ich es eventuell demnächst Saguna gleich persönlich übergeben, wenn sie wieder nach Regensburg kommt.

Journal Entry 7 by wingHH58wing from Abensberg, Bayern Germany on Monday, January 15, 2007
Ich habe das Buch (oder besser gesagt das Büchlein) gestern gelesen, wobei ich zugeben muss, dass ich einige Passagen nur überflogen habe.

Im ersten Teil des Buches legt der Autor dar, mit welchen sprachlichen Schwurbeleien Baigent arbeitet, wenn er Dinge andeuten will, ohne sie tatsächlich zu behaupten. Das ist grundsätzlich nicht uninteressant, aber auf die eigentlichen Thesen Baigents geht Wörther praktisch nicht ein.

Im zweiten Teil wird der Autor dann etwas konkreter. Er bringt ein paar theologisch-philosophische Gedanken und Vergleiche, die man sich durchaus mal zu Gemüte führen kann. Ich denke da beispielsweise an den Zusammenhang zwischen Wissen und Glauben (vielleicht sollte man in Zukunft besser von Beweisbarem und nicht Beweisbarem sprechen ?).

Auch erfährt der Leser hier einiges an geschichtlichem Hintergrundwissen, z.B. über das Konzil von Nizäa. Um die Beantwortung der wirklich interessanten Fragen drückt sich der Autor jedoch auch hier. Selbst wenn die Konzilsteilnehmer die Gottgleichheit Jesu nicht „von oben herab“ verordnet bekommen, sondern aus freien Stücken beschlossen haben, stellt sich die Frage, in wie weit man eine „göttliche Wahrheit“ einfach per Abstimmung beschließen und dann für immer als unabänderliche Tatsache hinstellen kann. Und warum war der Konsens auf dem Konzil so groß, wenn es doch so viele verschiedene Glaubensrichtungen gab ? Wurden die Andersgläubigen einfach nicht eingeladen ? Und selbst wenn die apokryphen Schriften von der Kirche nicht versteckt werden, sondern frei zugänglich sind: Warum wurden sie nicht auch in die Bibel aufgenommen ? Ich höre mich jetzt wahrscheinlich selbst an wie ein Verschwörungstheoretiker, aber wenn der Autor solchen Leuten den Wind aus den Segeln nehmen will, dann sollte er auf so zentrale Fragen schon eingehen. Sonst ist er nämlich von der Argumentation her nicht viel besser als diese.

Man merkt dem Buch – sprachlich und argumentativ – jedenfalls an, dass es von einem Doktor der Theologie geschrieben wurde, der auch noch einer kirchlichen Einrichtung angehört (wenn auch keiner ausschließlich katholischen).

Da Saguna demnächst sowieso mal wieder in Regensburg ist, werde ich ihr das Buch dann persönlich geben. Dann kann es nicht unterwegs verloren gehen und ich spare mir das Porto.

Released 17 yrs ago (2/3/2007 UTC) at BookRing in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:

Wird beim Regensburger OBCZ-Einweihungs-Meetup im Caffe Letterario an Saguna übergeben

Journal Entry 9 by wingSagunawing from Nürnberg, Bayern Germany on Sunday, February 4, 2007
Das mit der Übergabe war dann nix, weil ich leider nicht in R war, aber Lesenmachtfroh war so nett, mir das Buch mitzubringen.
Eigentlich hätte hier noch ein anderer Ring Vorrang, aber da das Buch relativ dünn ist und die Kommentare meiner Vorleser mich neugierig machen, werde ich gleich morgen damit anfangen.

Journal Entry 10 by wingSagunawing from Nürnberg, Bayern Germany on Monday, February 26, 2007
Eine gar nicht leichte Lektüre, wenn man nicht alle angesprochenen Werke von Baigent gelesen hat. Ich kenne nur den "Heiligen Gral" und bei der Lektüre dessen habe ich mich auch häufig an den Konjunktiven gestört und es hat mir viel Schlüssiges gefehlt.

Matthias Wörther tut kaum anderes, als das, was er Baigent ankreidet. Er deutet vieles nur an, kritisiert teilweise bösartig und greift andere an, ohne wirklich konkret zu werden. Das hat mich extrem gestört.

In der Sprache eindeutig Theologe. Und schwimmt er nicht auch auf der Welle "Der heilige Gral und andere Mysterien" und verdient damit Geld?

Das Buch hat auch interessante Aspekte, aber leider fehlt mir momentan die Zeit, mich mit dem Konzil von Nizäa und den Gnostikern näher zu befassen.

Über die Werke Baigents´ an sich und deren Wissenschaftlichkeit lässt sich an anderer Stelle diskutieren.


Released 17 yrs ago (2/27/2007 UTC) at mailing to a fellow bookcrosser in Bookring, A Bookring -- Controlled Releases

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:

Macht sich mit der Post auf den Weg zu rumble-bee.

Journal Entry 12 by rumble-bee from Velbert, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, February 28, 2007
uiuiui, was bin ich gespannt! Vielen Dank an saguna fürs Schicken!
Ein Werk von Baigent, "Der Heilige Gral", habe ich tatsächlich schon gelesen, und bin dementsprechend neugierig, inwiefern die zahlreichen offenen Fragen hier wohl beantwortet werden.
die Einleitung habe ich gleich nach dem Öffnen des Paketes gelesen, und bis jetzt empfinde ich den Schreibstil des Autors nicht als störend. Man merkt halt, daß er von seiner Sache überzeugt ist. Schon mal eine gute Voraussetzung, um glaubhaft zu sein.
Aber wir werden sehen!

Journal Entry 13 by rumble-bee from Velbert, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, March 2, 2007
und schon durch!
Mit der Bewertung habe ich mich allerdings etwas schwer getan.
Ich glaube, man muß berücksichtigen, WER dieses Buch geschrieben hat, und für welchen Leserkreis.
Der Autor ist Theologe, keine Frage. Und als solcher schreibt er auch.
Der Verlag nun wiederum, soweit ich weiß, ist ebenso ein christlicher. Das Buch dürfte man in einer öffentlichen Bibliothek also eher vergeblich suchen; in einer christlichen würde man hingegen fündig.
Dieses Detail ist nicht ganz unwichtig, wenn man über das Buch spricht.
Denn es wurde offenbar für Christen von einem Christen geschrieben, und somit ist sein Interesse ein ganz anderes als bei einer "neutralen" Veröffentlichung.
Das Buch will nicht literaturwissenschaftlich arbeiten, es will auch keine Hintergrundinfos in größerem Stil zu Verlagstechniken, Marktstrategien oder dem Literaturbetrieb liefern. Es arbeitet also nicht ausschließlich textorientiert, wie auch einige meiner Vorleser schon anmerkten. Insofern könnte man auch diesem Autor den Vorwurf machen, nicht ganz gründlich zu sein - auch er lässt einiges offen. Aaber, wie ich andeutete, will er das ja sogar vermutlich. Er will lediglich Mit-Christen beruhigen, und verunsicherten Gläubigen einige Infos an die Hand geben, damit sie in Zukunft in der Öffentlichkeit besser mitreden können, wenn mal wieder gegen die Kirche argumentiert wird. Insofern finde ich das Buch gelungen.
Allerdings ist es so, daß man sich mit der Lektüre schwertut, wenn man nicht einige Grundkenntnisse über das Christentum, den Glauben, und auch das wissenschaftliche Arbeiten an sich hat. Mir hat es das Lesen jedenfalls deutlich erleichtert.

Hoffentlich war das jetzt verständlich...
jedenfalls siedele ich meine Bewertung deshalb irgendwo im mittleren Bereich an.
Ich hätte etwas Anderes erwartet; aber dankenswerterweise hat der Autor genug Lektüretipps für die wirklich sachlich Interessierten gegeben. Die werde ich mir alle abschreiben!

Spätestens nächste Woche kann das Büchlein weiterreisen.

Journal Entry 14 by bigbooklover82 from Garlstorf, Niedersachsen Germany on Friday, March 9, 2007
Das Buch ist hier und ich bin gespannt :-) Leider warten hier noch ein paar Bücer vorher, dieses hier muss also noch ein klein wenig warten!

Journal Entry 15 by bigbooklover82 from Garlstorf, Niedersachsen Germany on Tuesday, July 31, 2007
Eine dicke Entschuldigung dafür, dass das Buch so lange warten musste. Inzwischen habe ich etwa 3/4 gelesen und den Rest so überflogen. Mich hat auch sehr gestört, dass der Autor oft auf das von ihm kritisierte Niveau herabsinkt und selbst hämisch und sehr bitterbös ironisch gegen Baigent vorgeht. Vielleicht hat mir es auch schwer gemacht, dass ich die Primärliteratur (außer Sakrileg) nicht kenne.
Ansonsten habe ich einige wissenswerte Sachen erfahren, aber die meisten Fragen sind weiterhin offen geblieben.
Das Buch reits weiter, sobald ich die Adresse habe!

Edith sagt am 8.8.:
oraetlabora meldet sich nicht, Mirka wills nicht, babytiger hat auf seinem shelf stehen, dass sie zur Zeit keine Ringe bekommen möchte (bzw. weiter nach hinten geschoben werden will) - ich probiers weiterhin *seufz*

Journal Entry 16 by foenig from Gladbeck, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, August 14, 2007
Das Buch ist heute sicher bei mir angekommen und wird bald gelesen werden...

28.08.07
Ich bin mir nicht sicher, wie ich das Buch bewerten soll... Ich bin nicht gerade begeistert von diesem Büchlein, wobei ich aber auch erwähnen muss, dass es im Moment eher stressig bei mir war und ich mehr Lust gehabt hätte auf einen schlichten Roman, so dass das Buch sowieso schon einen schlechten Stand hatte... Eigentlich habe ich es nur gelesen, weil es so schön kurz ist...
Gestört hat mich, dass Brown und Baigent gleich gestellt werden, dabei hat Brown doch einfach nur einen fiktiven Roman geschrieben und nie behauptet, dass alles wahr ist, was in seinen Romanen erzählt wird... Ich habe jedenfalls das Sakrileg einfach nur als Unterhaltungslektüre gelesen...
Auch finde ich, hätte Wörther nicht so viel Wissen voraussetzen dürfen, dadurch wird das Lesen erschwert... Besonders da er selbst behauptet, dass mittlerweile den meisten oder wenigstens sehr vielen Christen das Basiswissen zum Diskutieren fehlt... Wenn er davon ausgeht, muss er mehr Informationen geben und sie nicht voraussetzen...

Das Buch reist nun weiter zur nächsten Station...

Journal Entry 17 by wingCaptainCarrotwing from Dortmund, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, August 30, 2007
Das Buch ist seit gestern da, und ich habe schon mal reingelesen. Es kann sicher bald weiterreisen; ich habe schon an oraetlabora geschrieben.

Danke fürs Schicken!

Journal Entry 18 by wingCaptainCarrotwing from Dortmund, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, September 3, 2007
Das nötige Fachwissen habe ich - und deshalb einmal vorweg: die Bücher von Baigent sind, jenseits von Theologie und Glauben, schlichtweg historischer Mumpitz. Etwas, was nach jeder historischen Quellenlage falsch ist, lässt sich immer dadurch begründen, dass man ja nicht wissen könne, weil ja über Jahrhunderte verschleiert worden sei... Auf ähnlichem Niveau argumentierten van Däniken und der, der behauptet, dass es Karl den Großen und mehrere mittelalterliche Jahrhunderte nicht gegeben habe (ich habe keine Lust, den Namen nachzusehen). Es ist entsetzlich schwer, dagegen ernsthaft argumentieren zu müssen - ich denke, daher rührt Wörthers gelegentlicher Sarkasmus.

Nizäa: diese Konzilsentscheidung ist das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses über zwei Jahrhunderte. Als das Christentum sich von einer Religion für Arme, Sklaven, Frauen und andere Unterprivilegierte mehr in den Mainstream der römischen Gesellschaft entwickelte, kam es in den gebildeten christlichen Kreisen zur Berührung mit griechischer Philosophie und römischem Rechtswesen. (Daran krankt vor allem die katholische Theologie noch heute, und deshalb ist es so wichtig, sich mit den Glaubenszeugnissen des NT zu befassen statt mit Dogmatik.) Dh, es hatten plötzlich Leute das Bedürfnis, ihren neuen Glauben in ein logisches "System" zu bringen - etwas, woran etwa bis 120 nChr niemand Interesse hatte, erst recht nicht die, deren _Glaubenszeugnisse_ wir in den biblischen und apokryphen Schriften dieser Zeit lesen. Diese Systematiker (mein Lieblingsfeind unter ihnen ist Tertullian) brachten das Christentum auf eine neue Schiene insofern, als sich die erzählten Glaubenserfahrungen des Neuen Testaments nun der Logik unterwerfen mussten, einem Wenn-Dann-Denken und der römischen Rechtslehre. So wurden einzelne Fetzchen aus den unterschiedlichsten biblischen Schriften (allein die des NT sind über ca. 60 Jahre an ganz verschiedenen Stellen des röm. Reiches und ohne Kontakt der meisten Autoren untereinander verfasst worden) zum logischen System montiert. Mit Glauben hat das für mich heute nichts zu tun - nur mit Geistesgeschichte. Ich kann mir allerdings historisch vor Augen führen, warum es etwa für Tertullian wichtig war, seinen Glauben gerade so zu beschreiben. Teilen muss ich diese Auffassung dann noch lange nicht. Man nennt das Dogmen- und Theologiegeschichte, es ist ein hartes Brot und für das tägliche Glaubensleben heutiger Menschen nicht unbedingt wichtig, finde ich...
Auf diesem Hintergrund erklärt sich die Entscheidung von Nizäa: die Logiker denken ungefähr so (wohlgemerkt, diesen Gedankengang muss ein heutiger Christ _nicht_ genauso nachvollziehen): Jesus Christus hat durch seinen Tod die Sünde der Welt auf sich genommen. Er war ein Mensch, denn als Gott, der nur als Mensch erschien, hätte er nur scheinbar gelitten (= Irrlehre des Doketismus), das zählt nicht; er hat wirklich gelitten. Aber wenn er _nur_ ein Mensch war, war sein Leiden nichts Besonderes. Es war aber doch Gottes Tat, durch dieses Leiden die Sünde zu tilgen (altes Ausgleichsdenken). Also war er göttlich. Er war aber nicht Gott in Menschengestalt - sonst wäre ja Gott am Kreuz gestorben (= Irrlehre der Patripassianer). Also muss er Gott und Mensch zugleich sein, sonst ist es nichts mit der Erlösung. Bingo!
In Nizäa waren durchaus auch Menschen verschiedener Meinungen anwesend. Aber das war der Schlusspunkt einer theologischen Debatte, die schon 150 Jahre lief; im Grunde war alles gesagt. Die "Abstimmung", also das Konzilsergebnis, legte lediglich fest, was denn nun als theologischer Mainstream zu gelten habe, will sagen, welche theologische Richtung sich durchgesetzt hatte. Bei solchen Dingen siegte übrigens nicht immer die hierarchische Macht; bei einem dieser Konzile fand sich der Patriarch von Konstantinopel Nestorius plötzlich als "Ketzer" vor.
Wie gesagt, es wurde eine Vereinbarung über den Mainstream getroffen - und in einzelnen Teilen des Reiches interessierte das niemand. Die Westgoten, die zuerst bei den Germanen missionierten, waren Arianer; Monophysiten und Nestorianer gibt es heute noch - das sind solche Seitenlinien.

Wozu muss man das als Christ wissen? Man muss nicht! Aber wenn man sich mit den historischen Hintergründen dieser Entwicklung beschäftigt, dann kommt man - ganz unabhängig von Glauben oder Nichtglauben - eben nicht darum herum, historisch zu arbeiten und historisch zu denken. Und das tut Baigent in keiner Weise.

Ich könnte jetzt noch ein Aufsätzchen über kanonische und apokryphe biblische Schriften schreiben, aber das tue ich nur, wenn es jemand ausdrücklich möchte.

Ich vermute, dass Wörther das Buch für interessierte Nichttheologen geschrieben hat, die mal die Meinung eines Theologen zu den Baigent-Büchern hören wollen. Ich finde, er hätte hin und wieder mal einen dogmengeschichtlichen Exkurs machen müssen. Aber das hätte das Buch nicht unbedingt lesbarer gemacht - vgl. meine obenstehenden lichtvollen Ausführungen... *veg*!

Und jetzt reist das Buch weiter zu oraetlabora - nomen et omen.

Journal Entry 19 by oraetlabora from Netzschkau, Sachsen Germany on Tuesday, September 18, 2007
Seit ein paar Minuten bin ich wieder online - endlich! Und ich möchte gleich heute abend noch den fälligen JE schreiben und mich bei Captain Carrot für´s Schicken des Buches bedanken, das schon vor einigen Tagen wohlbehalten bei mir angekommen ist.

4. Juni 2008:
Das Buch reist nun endlich heim zu toshokanin (Babytiger möchte nicht mehr mitlesen). Sorry für die Verzögerung, und danke für den Ring.
Irgendwie habe ich mich doch schwer getan mit dem Buch, was aber eher daran lag, dass ich mich in den letzten Monaten generell mit Sachbüchern schwergetan habe, und nicht an der Qualität des Buches. Am meisten hat mich Kapitel 4 - mit Anregungen für Kirche(n) und Christen - angesprochen.
Sehr interessant fand ich auch den JE von CaptainCarrot - danke an die "Fachfrau" für diese ausführlichen Informationen!

Journal Entry 20 by toshokanin from Dresden, Sachsen Germany on Friday, June 13, 2008
Dankeschön! Das Buch ist jetzt wieder daheim, nachdem es eine Ehrenrunde durch einen fremden Briefkasten gedreht hat. Manchmal können Briefträger Adressen nicht richtig lesen.

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