Rückseite:
"1926 in Hamburg: Hans J. Massaquoi wächst als Sohn einer weißen Mutter und eines schwarzen Vaters, Sohn des liberanischen Generalkonsuls, auf. Die Bediensteten sind weiß und das Leben ist in Ordnung, bis der Vater das Land verlässt. Massaquoi aber zieht mit seiner Mutter in ein Arbeiterviertel - und dann kommen die Nazis an die Macht."

Am meisten beeindruckt hat mich Hans J. Massaquois überragendes Erinnerungsvermögen und die vielzahl an Berufe, die er ausgeübt hat. Er scheint ja ein richtiges Multitalent zu sein.

Das Buch kommt in die Autobiografien Box.

Das Buch wollte ich mir auch schon mal kaufen, erst recht, als der Film im Forum so verrissen wurde. Den Film hab ich nicht gesehen, die Ferres in diesen "ich bin nicht auf die Nazis reingefallen"- Rollen finde ich unerträglich. Ja, und nun freue ich mich aufs lesen, lesen ist eh schöner!

Lange genug hat es gedauert, bis ich dieses Buch nun endlich im Zuge der "Von-hinten-nach-vorne-Challenge" gelesen habe. Es hat mich nicht restlos begeistert.

Eigentlich ist es einfach eine Aneinanderreihung vieler Episoden aus dem Leben Massaquois, denen oft einfach der Zusammenhang fehlte. Viele dieser Ereignisse, vor allem bis 1945, unterscheiden sich nicht sonderlich von Schicksalen anderer deutscher Kinder und Jugendlicher dieser Zeit, wobei er das Glück hatte, nicht wie viele 16-Jährige in den Krieg ziehen zu müssen oder als Flakhelfer eingesetzt zu werden. Es erging ihm schlecht, und er musste viel ertragen, aber ich sehe es trotzdem als Glück. Er anscheinend weniger, denn ich finde keine Erwähnung, dass er froh darüber war.

Insgesamt wurde mir Herr Massaquoi einfach nicht wirklich sympathisch, warum, kann ich garnicht sagen. Er ist eigentlich ein großer Kämpfer, der es trotz vielfältiger Schwierigkeiten geschafft hat, etwas zu erreichen.

Gerne hätte ich mehr über seine Mutter erfahren, z. B. wie die seltsame Konstellation, ein Kind von einem Liberianer zu bekommen, in dessen Familie integriert zu werden, dann aber von heute auf morgen und ohne Konsequenzen verlassen zu werden, entstanden ist.

Das Buch darf jetzt endlich der Regalhaltung entfliehen und wird demnächst freigelassen.

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Runningmouse