Haie

by Jens Bjørneboe | Literature & Fiction |
ISBN: 3875361296 Global Overview for this book
Registered by trian of Köln, Nordrhein-Westfalen Germany on 8/23/2006
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Journal Entry 1 by trian from Köln, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, August 23, 2006
Anfang des letzten Semesters fand ich dieses Buch im Foyer der physikalischen Institute. An den Stempeln sieht man, daß es aus den Resten der Studentenbücherei stammt, die kurz vorher geschlossen wurde. Zu dieser Zeit standen in der Mensa immer wieder verschiedene Kartons mit Büchern zum mitnehmen herum. Dieses Buch scheint ein BookCrossing-Buch werden zu wollen; alleine hat es immerhin 300m zurückgelegt. :-) Leider hat ihm dabei jemand übel mitgespielt und die Seiten 41 bis 68 herausgerissen. Weil sie noch danebenlagen, kann ich das Buch aber reparieren.

Kurzbeschreibung:
Dreißig Menschen an Bord der Bark Neptun auf der Reise von Manila nach Marseille. Von Anfang an herrschen gefährliche Spannungen unter der bunt gemischten Besatzung aus den verschiedenen Altersstufen, Nationen, Hautfarben, Religionen und Weltanschauungen. Zwar gibt es auch Freundschaft und Fürsorge, aber Missgunst und irrationale Aversionen sind Stärker. Erst kommt es zu blutigen Schlägereien unter der Mannschaft, dann zur offenen Meuterei gegen Kapitän und Offiziere. Mitten im Chaos der haßerfüllten Auseinandersetzung bricht ein Taifun über das Schiff herein. Nur gemeinsames Handeln bietet jetzt noch die Chance, Schiff und Besatzung vor der Katastrophe zu retten.
(andere Version kopiert von amazon.de, der Klappentext dieser Ausgabe hier verrät doch tatsächlich das ganze Ende... Macht nichts, kann man sich auch selbst denken!)

Der Autor war Idealist. Das merkt man dem Buch schon irgendwo an. In seinem ganzen Werk beschäftigte er sich laut hinterer Klappe mit der Unmenschlichkeit des Menschen. Dafür ist dieses Buch sogar noch ziemlich harmlos. OK, es kommen brutale Schlägereien vor, aber ich habe schon weitaus Gewalthaltigeres gelesen.
Viele der Figuren sind arg symbolisch: Kapitalist, religiöser Fanatiker, Slumkind.... Und alle haben ihre Charakterschwäche, am liebsten Brutalität. Es blieb die Frage: Welchen Fehler hat der Ich-Erzähler? Auf Seite 135 merkte ich dann: Er hat einen an der Waffel! ;-) Wahrscheinlich ähnlich wie der Autor, der wohl tatsächlich an den "neuen Menschen" geglaubt hat. Umgebracht hat er sich meiner Meinung nach aber trotzdem nicht, weil er von der Realität enttäuscht war, sondern im Suff. Vielleicht ist der Unterschied aber auch nicht so groß.
Das Buch hat längere Passagen über Schiffskunde. Als Laie versteht man da gar nichts. Mir haben eher die Passagen über die sozialen Verhältnisse in London oder Paris um 1900 gefallen.
Überhaupt 1900: Daß der Roman zur Jahrhundertwende spielt ist auch arg symbolisch. Mit dem ganzen symbolischen und metaphorischen Zeugs übertreibt der Autor es ein bißchen... Ich werde den Eindruck nicht los, daß er versucht hat, ein Stück Weltliteratur zuscheiben, und das nicht ganz geschafft hat. Man kann es aber trotzdem ganz gut lesen.
Was soll eigentlich der Anhang über Haie?


Englischer Wikipedia-Artikel über Jens Bjørneboe
Deutscher Wikipedia-Artikel über Jens Bjørneboe (nicht ganz so ausführlich)
Wikipedia-Artikel über Barken (mit Bild, falls noch jemand sehen will, wie so ein Schiff aussieht)

Journal Entry 2 by trian from Köln, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, October 10, 2006
Dieses Buch zu reparieren hat mich jede Menge Zeit und teures Künstlerklebeband gekostet. Wer tut soetwas einem armen, kleinen Buch eigentlich an?
Ich nehme es heute mit zum Meetup.

Journal Entry 3 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, October 10, 2006
Zum Glück ist es mir beim Meetup in die Hände gefallen, bevor Falzbein es gesehen hat - im ersten Satz des Rückentextes ist schließlich von einer Dreimastbark die Rede *gg*

Journal Entry 4 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, January 25, 2008
Im Grunde laufen hier mehrere Dinge parallel. Da ist zum einen die Hauptgeschichte der letzten Reise der Dreimastbark Neptum, mit allem, was ein Seefahrtsroman braucht: eine zusammengewürfelte Mannschaft, Offiziere mit einer merkwürdigen Berufsauffassung, Langeweile, eine Meuterei, einen ausgewachsenen Taifun. Alles, was direkt damit zusammenhängt, ist einfach spannend und obwohl ich mittlerweile einiges an solcher Literatur gelesen habe, fesselt mich dergleichen immer noch. Dann gibt es aber „die anderen Kapitel“, in denen Bjørneboe wahlweise Kritik an sozialen Zuständen oder pseudophilosophische Betrachtungen einstreut. Nicht nur, daß diese schlecht in den Kontext eingebettet sind und als Fremdkörper wirken (das hätte man durchaus eleganter lösen können), vor allem letztere sind auch noch inhaltlich merkwürdig. Der Anhang zu den Haien übernimmt eine ähnlich verunglückte Rolle. Zum Glück war das nicht so viel, daß es mein grundsätzliches Vergnügen mit dem Buch geschmälert hätte.

Journal Entry 5 by Torgin at Unperfekthaus (OBCZ) in Essen, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, November 27, 2010

Released 13 yrs ago (11/27/2010 UTC) at Unperfekthaus (OBCZ) in Essen, Nordrhein-Westfalen Germany

WILD RELEASE NOTES:

Ins Regal gestellt ...

Journal Entry 6 by wingunperfekthauswing at Essen, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, December 3, 2010
Beim heutigen Meet-Up in die OBCZ aufgenommen.

Released 8 yrs ago (5/3/2015 UTC) at Mercator Bücherschrank (Grillo Theater) in Essen, Nordrhein-Westfalen Germany

WILD RELEASE NOTES:

Dieses Buch darf nach mehrjähriger braver Regalhaltung im Unperfekthaus nun wieder in die Freiheit und hofft auf viele neue Leser... gute Reise!

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