Mr. Cruso, Mrs. Barton und Mr. Foe.

by J. M. Coetzee | Literature & Fiction |
ISBN: 3596132517 Global Overview for this book
Registered by dr-pit of Laatzen, Niedersachsen Germany on 9/8/2008
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Journal Entry 1 by dr-pit from Laatzen, Niedersachsen Germany on Monday, September 8, 2008
Für die Seefahrer-Box gekauft.

Aus der Amazon.de-Redaktion:
"Coetzee, 1940 in Kapstadt geboren, ist Booker-Preisträger und einer der besten Schriftsteller Südafrikas. Nach langen Studienjahren in England und den USA lehrt er als Linguistik- und Literaturprofessor in seiner Heimatstadt. Nach seinem Roman Warten auf die Barbaren (1985) veröffentlichte er im Hanser Verlag Leben und Zeit des Michael K. (1986) und Im Herzen des Landes (1987).

Die Handlung: Auf den ersten Blick scheint kein Zusammenhang zu bestehen zwischen der literarischen Figur des Robinson Crusoe und den (damaligen) Machthabern in Südafrika. Doch in seinem Roman "Foe" gelingt es Coetzee, der archetypischen Konfrontation zwischen Crusoe, dem Herrscher der Insel, und Freitag, seinem Sklaven, nicht nur eine Bedeutung im Hinblick auf die südafrikanische Gesellschaft zu verleihen, sondern sie, indem er Freitags Geschichte weiterspinnt, noch um Aspekte von allgemeinerem Interesse zu erweitern. "Foe" besteht aus vier Teilen. Um 1720 tritt eine junge Frau namens Susan Barton an den Schriftsteller Daniel Foe heran mit der Bitte, er möge ihre außergewöhnlichen Erlebnisse in eine dem literarischen Publikum interessante Form bringen. Im 1. Romanteil erzählt sie, sie wäre, auf der Rückfahrt von Brasilien nach England von Meuterern auf See ausgesetzt, auf einer Insel gestrandet. Auf dieser lebten ein Weißer namens Crusoe und ein ihm offenbar untergebener Schwarzer namens Friday, der durch Gewalt seine Zunge verloren hatte, unter ärmlichsten Bedingungen. Während sie dort lebte, habe sich Crusoes Zustand ständig verschlechtert, so dass er, nachdem ein vorbeikommendes Schiff sie alle drei an Bord genommen hatte, drei Tage vom Hafen entfernt gestorben sei. Den ehemaligen Sklaven Friday habe sie selbst bei sich aufgenommen, in der Hoffnung, mit ihm eines Tages eine Art der Verständigung herstellen zu können. Mrs. Bartons Hoffnung auf ein sie berühmt und reich machendes Buch scheitert an dem Umstand, dass Foe vor seinen Gläubigern fliehen und untertauchen muss, worauf sie beschließt, Friday eine Anstellung auf einem Schiff zu verschaffen. Der 2. Teil schildert ihre gefahrvolle Reise von London nach Bristol und, nach herben Enttäuschungen, wieder zurück. Der 3. Teil beschreibt ihr Widersehen mit Foe und einem Mädchen, das sich ihre verlorene Tochter nennt, ihr aber unbekannt ist und das sie nun doch als Tochter aufnimmt. Im letzten Teil wird mehrmals aus verschiedener Perspektive die Szene beschrieben, wie Susan und Foe tot in ihrem Bett liegen, mit dem schlafenden Friday auf dem Boden daneben.

Fazit: In Coetzees Wieder- und Weitererzählung des Themas Herr bzw. Herrin und Sklave, Unterdrücker und Unterdrückter, wird nicht nur die (metaphysische) Rechtfertigung der Herrschaft des Weißen dekonstruiert, sondern gegenüber der in einem Teufelskreis gefangenen Beziehung Herr - Sklave eine positive Alternative erkundet: darin, wie Susan versucht, mit Friday zu kommunizieren und ihn, als "das Andere" (S. Freud), zu akzeptieren und zu verstehen. Doch während ihr und Foe und allen Weißen das Schrift-Reich der Symbole zu Gebote steht, hat Friday nichts: Ihm wurde die Zunge, d.h. die Sprache entfernt. Sein einziges Zeichensystem ist sein Körper, und nur auf dieser Ebene ist er verstehbar. Damit steht er mit den Weißen auf einer gemeinsamen Ebene menschlicher Beziehungen und Verständigung. Im Gegensatz zur Schrift ist diese Art Zeugnis jedoch vergänglich, seine Geschichte müssten seine Kinder bewahren, hätte er nur welche. Doch statt mit Susan Kinder zu haben, gibt diese sich Foe hin und nimmt das unbekannte Mädchen an Kindes Statt an. Rächte sich der enttäuschte Friday?

In Südafrika haben Fridays geistige Kinder ihre Geschichte in ihrer eigenen Tradition und Sprache, die sie sich erkämpften, niedergeschrieben. Coetzees Roman könnte uns Europäern vor Augen führen, wie notwendig und schwierig dieser Prozess gewesen ist. --Michael Matzer"

Kurzbeschreibung von amazon.de:
"Auf den ersten Blick scheint dieser Roman nichts mit Schwarzafrika zu tun zu haben. Susan Barton, von meuternden Matrosen auf einer Insel irgendwo im Atlantik ausgesetzt, trifft auf Robinson und Freitag. Doch anders als in dem berühmten Roman von Defoe gibt es auf der Insel keine Abenteuer zu bestehen, gibt es keine wilden Tiere und keine Kannibalen. Robinson, bei Coetzee ein alter Mann, ist nicht sonderlich erfolgreich bei der Feldbestellung. Er konnte Freitag auch nichts beibringen, denn Freitag war stumm. Schließlich wird das Trio gerettet (Robinson hat gar keine Lust mehr, in die Zivilisation zurückzukehren und stirbt auf der Rückreise nach London). Susan Barton, in Begleitung von Freitag, will jetzt vom Schriftsteller Foe ihre Geschichte aufschreiben lassen, die Geschichte der »ersten englischen Schiffbrüchigen«. Mr. Foe hat als professioneller Schreiber freilich ganz andere Vorstellungen von der (Aus-)Gestaltung der Geschichte als die Erzählerin. Eigentliche Hauptperson ist Freitag, der wichtigste Zeuge, der steht aber nicht zur Verfügung, er kann nicht sprechen. Ihm hatte man - wie den Schwarzen in Südafrika - die Sprache gestohlen."

Ich habe das Buch förmlich verschlungen. Das Ende fand ich jedoch eher mysteriös und ohne die obigen Erläuterungen hätte ich in dem Buch auch keine Allegorie auf die Situation in Südafrika entdeckt.

Journal Entry 2 by dr-pit at Segler- und Seefahrer-Box, A Bookbox -- Controlled Releases on Thursday, October 30, 2008

Released 15 yrs ago (10/30/2008 UTC) at Segler- und Seefahrer-Box, A Bookbox -- Controlled Releases

CONTROLLED RELEASE NOTES:

CONTROLLED RELEASE NOTES:

So, nun ist es soweit: Auf geht's in die Seefahrerbox

Journal Entry 3 by phoenixfeather from München, Bayern Germany on Saturday, December 12, 2009
Aus der Seefahrerbox gefischt.
Sehr gespannt, wie das Buch ist!

Journal Entry 4 by phoenixfeather from München, Bayern Germany on Wednesday, April 14, 2010
Fertig!
Hui, das war... interessant... das Ende verwirrt mich auch schwer, aber ich fands total spannend, mal eine dermaßen veränderte Perspektive zu lesen. Verdammt gut gemacht, aber das ist eins dieser Bücher, bei denen man noch vier Bücher hinter- oder vorher lesen muss, um es wirklich zu verstehen. Aber ich glaub, ich beschränk mich mal auf meine Uni-Unterlagen von vor zwei Jahren, da wurde das Buch mal gestreift.

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