Nachtzug nach Lissabon.

by Pascal Mercier | Literature & Fiction |
ISBN: 3442734363 Global Overview for this book
Registered by Wildspitz of Baar, Zug Switzerland on 5/11/2006
Buy from one of these Booksellers:
Amazon.com | Amazon UK | Amazon CA | Amazon DE | Amazon FR | Amazon IT | Bol.com
6 journalers for this copy...
Journal Entry 1 by Wildspitz from Baar, Zug Switzerland on Thursday, May 11, 2006
Aus der Amazon.de-Redaktion
Plötzlich war Schluss. Raimund Gregorius, von seinen Schülern liebevoll „Mundus“ genannt, Lateinlehrer und Altsprachengenie an einem Berner Gymnasium, war unzweifelhaft aus dem Tritt geraten. Er war sich nicht einmal sicher, ob die Frau, die heute Morgen auf der Brücke im strömenden Regen einen Brief zerknüllt hatte, wirklich hatte springen wollen. Gregorius, auf das Schlimmste gefasst, war zu Hilfe geeilt. „Português“, hatte sie zerstreut auf seine Frage nach ihrer Muttersprache geantwortet und dem Verblüfften eine Telefonnummer auf die Stirn gekritzelt. Die Fremde verschwand so schnell, wie sie in sein Leben getreten war. Eine Idee blieb zurück. Wenig später war Mundus, die „museale Gestalt“, dieser in Ehren ergraute Ausbund an Korrektheit und Tüchtigkeit, für immer aus dem Klassenzimmer geflohen.

„Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist -- was geschieht mit dem Rest?“ Die Worte des portugiesischen Arztes und Poeten Amadeu de Prado, gefunden in einem Antiquariat, hatten Gregorius wie einen Schlag getroffen. Erneut wies die Spur nach Portugal. Der Nachtzug nach Lissabon sollte ins Licht führen. Fortan würde Gregorius die Gedankenwelt des Arztes und Widerstandskämpfers gegen das Regime Salazars nachempfinden. Lebenserfahrungen und unbequeme Fragen, die wie an Gregorius persönlich gerichtet klangen. Tiefer und tiefer geht die Reise -- und führt schließlich in die gefährlich eisigen Grenzregionen der Persönlichkeitsspaltung.

Wählte Martin Walser in seinem Werk Der Augenblick der Liebe den geschmähten Philosophen La Mettrie zum Sprachrohr seiner innersten Befindlichkeit, so benutzt Mercier die geschliffenen Existenzfragen de Prados als Motor seines Romans. Vergleiche mit Nabokov und Kafka wurden bereits angestellt. Auch an Umberto Eco fühlen sich einige erinnert, hat doch der Berner Peter Bieri, der seine Erfolgsromane Der Klavierstimmer und Perlmanns Schweigen als Pascal Mercier zeichnete, in Berlin einen Lehrstuhl für analytische Sprachphilosophie inne.

Ein philosophisches Buch mit geschichtlichem Hintergrund. Sehr empfehlenswert, obwohl ich es am Ende etwas zu lang fand.

Journal Entry 2 by Wildspitz from Baar, Zug Switzerland on Wednesday, May 17, 2006
Es gibt einen Ring!

Bis jetzt folgende Anmeldungen:
holle77 (persönliche Übergabe in Dresden)
lady-liberty
Karlotta
Salsasalsa
maggisimmi (will übersprungen werden)
sintra

Will sonst noch wer?

Journal Entry 3 by Wildspitz at at a meeting in By hand, by hand -- Controlled Releases on Thursday, May 25, 2006

Released 17 yrs ago (5/26/2006 UTC) at at a meeting in By hand, by hand -- Controlled Releases

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:

Das Buch wird am internationalen Meetup in Dresden direkt an die erste Station des Bookrings weitergegeben. Ich wünsche allen Lesern viel Spass damit!

Journal Entry 4 by wingholle77wing from Meschede, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, May 29, 2006
Wildspitz hat mir das Buch in Dresden in die Hand gedrückt und ich freue mich sehr darauf, weil es mir schon von Kolleginnen so warm empfohlen worden ist. Ein bisschen wird es noch dauern, bis ich es in Angriff nehmen kann, aber ich hoffe nicht allzulange.
Danke, Wildspitz!

Journal Entry 5 by wingholle77wing from Meschede, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, June 18, 2006
Das Buch hat mir ganz ausgezeichnet gefallen, eins der besten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.
Ich glaube, das muss ich mir nochmal selbst zulegen.
Ich finde, dass der ständige Wechsel der Perspektiven: mal die Aufzeichnungen Prados, mal die Beleuchtung Prados von seiten seiner alten Bekannten, mal das Leben des Raimund Gregorius dies Buch so außerordentlich reizvoll machen.
Danke, Wildspitz, dass du den Ring gestartet hast.
Die Adresse von lady-liberty habe ich schon, so kann der Nachtzug morgen oder übermorgen weiterreisen.

Journal Entry 6 by lady-liberty from Coburg, Bayern Germany on Thursday, June 22, 2006
Es ist daaaa! Ich muss nur noch knapp 50 Seiten in meinem anderen Buch lesen (geht schnell, die Schrift ist ziemlich groß), dann fange ich gleich an. DANKE für's Schicken und dafür, dass ich mitlesen darf!

Journal Entry 7 by lady-liberty from Coburg, Bayern Germany on Tuesday, July 11, 2006
Der Nachtzug reist jetzt weiter zur nächsten Station, hier bei mir hielt er sich eine ganze Weile auf, aber sein Inhalt hat sich mir trotz mehrfachen Öffnens und Schließens seiner Türen bzw. Seiten nicht erschlossen. Bis zum Ende des ersten Drittels habe ich durchgehalten, weiteres Querlesen und Überblättern einiger Seiten hat nicht geholfen. Aus diesem Grund verlässt der Nachtzug vorzeitig den Bahnhof Coburg und begibt sich auf den Weg zu Karlotta.

Ich überlege, woran es liegen kann, dass mir Bücher mit (pseudo)psychologischem Hintergrund so fremd sind und es bleiben, und warum ich beim Lesen immer wieder das Gefühl habe, da hätte sich jemand außerordentlich bemüht, ein wichtiges und bedeutsames Buch zu schreiben. Mir hat es nicht viel gegeben, im Gegenteil, ich fand die häufigen Unterbrechungen und Einschübe der (angeblich spontan übersetzten) historischen Aussagen Prados ermüdend. Ebenso ermüdend ist es, wenn immer wieder auf gleichen Zusammenhängen herumgeritten wird und denen ein Maß an Bedeutung beigemessen wird, das man mit anderer Betrachtungsweise durchaus als normal und banal bezeichnen könnte. Spreche ich jetzt in Rätseln? Muss ich, sonst verrate ich vielleicht zuviel!

Ärgerlich finde ich Wendungen, die durch und durch unlogisch sind und über die man beim Lesen einfach stolpern muss. Ein Beispiel (keine Sorge, es ist kein Schlüsselmoment und ich nehme nichts von der Handlung vorweg): Der Titelheld "Mundus" ist bekanntermaßen extrem kurzsichtig, hat immer wieder Kontakte zu seinem Augenarzt, der ihm bestätigt, wie schlecht es um seine Augen bestellt ist und seine mangelhafte Sehschärfe ist wiederholt Thema seiner Beschwerden. Dennoch ist Mundus in der Lage, in einer engen Straße Lissabons vom Bürgersteig aus zu erkennen, dass im gegenüberliegenden Haus im 1. Stock(!) hinter dem geöffneten Fenster ein Sofa und zwei Sessel stehen, deren Stoff zerschlissen ist! Und er erkennt weiter, es gibt in dem Raum keine Bücher!!
Ehrlich, solche Fehler ärgern mich! Nicht nur, dass ein extrem kurzsichtiger Mensch solche Details nicht erkennen kann - es geht einfach nicht, Mobiliar zu erkennen, das derart weit über Augenhöhe in einem geschlossenen Raum steht, geschweige denn einen ganzen Raum in allen Winkeln zu überblicken.

Ich finde es faszinierend, dass die Meinungen über dieses Buch so einhellig positiv sind (bei Amazon überschlagen sich die Sternchen förmlich), während ich es für nicht besser als Durchschnitt halte. Wo habe ich an den Begeisterung auslösenden Momenten vorbeigelesen? Hmmm, diese Frage wird sich nicht beantworten lassen. Vielleicht kann ja jemand der nachfolgenden Leser Licht in mein gedankliches Dunkel bringen.

DANKE, dass ich mitlesen durfte! Immerhin bleibt die Erkenntnis, ich sollte von sog. Bestsellern lieber die Finger lassen - dies war ein weiterer Beweis dafür, dass mein Lesegeschmack dem allgemeinen Empfinden etwas zuwider läuft.

Released 17 yrs ago (7/11/2006 UTC) at mit der Post geschickt in Coburg, A Bookcrossing member -- Controlled Releases

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:

Ich habe das Buch gestern schon in den Briefkasten gesteckt und nun ist es auf dem Weg zu Karlotta.

Journal Entry 9 by Karlotta from Neckargemünd, Baden-Württemberg Germany on Sunday, July 16, 2006
War heute in der Post, vielen Dank.

Journal Entry 10 by Karlotta from Neckargemünd, Baden-Württemberg Germany on Wednesday, August 23, 2006
Nach 40 Seiten hatte ich das Buch erst mal weggelegt, ich konnte mich nicht richtig einfinden. Gerne hätte ich dem Buch noch ne 2. Chance gegeben, aber der Ring soll weiter.
Adresse hab ich jetzt und ab die Post.

Journal Entry 11 by salsasalsa from Duisburg, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, September 7, 2006
gestern aus der Postbox befreit.
Danke für Schicken!

Feb 07

hatt ein bißchen länger gedauert mit dem Lesen bei mir. `Tschuldigung! schönes Buch! zwischendrin fand ich es aber ein bißchen trocken. das wir zuviel Philosophie für mich. Bin wohl mehr der pragmatische Typ.
Aber die Geschichte von Gregorius, wie es einfach sein Leben so plötzlich ändert und so viel über Prado rauskriegt und so tief in sein Leben tauchen kann, fand ich einfach klasse und spannend.

Das Buch reist weiter, sobald ich die nächste Adresse hab. Maggisimmi möchte übersprungen werden.

Journal Entry 12 by sintra from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, February 28, 2007
Hab das Buch gerade bei der Post abgeholt. Da ich vorher noch 1,25 Bücher zu lesen habe, muss es sich noch ein kleines Weilchen gedulden. Vielen Dank!

PS: Und vielen Dank für das schöne Foto, salsasalsa! Da packt mich doch gleich das Fernweh - mit meinem Nick liegst Du nämlich absolut richtig. :-)

Journal Entry 13 by sintra from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, March 19, 2007
Ein Buch, das viele Fragen aufwirft, müsste mir eigentlich gefallen. Bei diesem Roman ist das Gegenteil der Fall - und er wirft viele Fragen auf:
Was für ein Buch wollte der Autor eigentlich schreiben? Ich bin immer noch nicht dahintergekommen. Die beiden Handlungsstränge sind unglaublich unmotiviert zusammengefügt, halbherzig ausgeführt und wirken manchmal wie ein reines Transportmittel für die Schriften Prados, die zufällig immer gerade irgendwie zur Situation des Protagonisten zu passen scheinen. Und damit kommt gleich die nächste Frage: Hat Herr Mercier/Bieri es wirklich nötig, seine eigenen literarischen Ergüsse so penetrant und ohne jegliche Selbstironie zu bejubeln, wie er es den Protagonisten und Andere in diesem Buch an mehreren Stellen tun lässt? Und warum nun gerade Lissabon und die portugiesische Geschichte als Hintergrund für die Handlung? Über Letztere gibt es nun wirklich eine ganze Menge wesentlich besserer Literatur. Und Lissabon wirkt in diesem Buch leider so farb- und leblos wie ein staubiger Dachboden mit einem ebenso leblosen Wachsfigurenkabinett an Personen darin.

Ein Grund dafür, dass ich das Buch trotzdem komplett gelesen habe, ist die Tatsache, dass es sich einigermaßen flüssig liest, da sich die Handlung von einer Begegnung zur anderen hangelt. Literarisch einfallsreich ist das allerdings nicht gerade, und dass Gregorius dabei ganz zufällig jemanden kennenlernt, der ganz zufällig jemanden kennt, der ganz zufällig...usw., ging mir irgendwann etwas auf den Geist. Zudem ist nicht nur der Protagonist dröge, der ganze Schreibstil ist so unglaublich bieder und betulich, dass es mich streckenweise richtig geschüttelt hat. Und so umweht auch die pseudophilosophisch verpackten Allgemeinplätze, die das Buch offenbar zu einem "philosophischen Roman" machen, und Gregorius' Gedanken über selbige ein lauer Hauch von Edelkitsch, der mich eher an handelsübliche Erbauungsliteratur erinnert hat. Dafür hätte der Nachtzug eigentlich auch in Bern bleiben können... Wer nach guter Literatur über Portugals jüngere Geschichte sucht, dem empfehle ich stattdessen den Griff zu António Lobo Antunes (z.B. Das Handbuch der Inquisitoren). Dessen Bücher haben allemal mehr Saft als dieser blutleere Roman.

Trotzdem vielen Dank für den Ring! Ich frage mal nach, ob maggisimmi das Buch noch lesen möchte.

Edit, 31.3.:
Das Buch macht sich am Montag mit einem kleinen Umweg über das schöne Konstanz wieder auf den Heimweg zu Wildspitz.

Journal Entry 14 by Wildspitz from Baar, Zug Switzerland on Wednesday, May 23, 2007
Wieder bei mir eingetroffen.

Are you sure you want to delete this item? It cannot be undone.