Die Stadt der Blinden
5 journalers for this copy...
Ein brillianter Roman des Literatur-Nobelpreisträgers 1998.
Released 18 yrs ago (2/15/2006 UTC) at San Francisco Coffee Company (Odeonsplatz) in München, Bayern Germany
WILD RELEASE NOTES:
Lange Zeit habe ich mir gedacht: "Naja, das Buch ist bestimmt in den 50ern geschrieben. Heute würden da Menschen in Schutzanzügen rumlaufen". Weit gefehlt, das Buch wurde erstmalig 1995 veröffentlicht - Mir blieb die Sprache weg - Kann man sich solche Zustände heute wirklich vorstellen?
Ob´s daran liegt, dass v.a. die Dialoge schwer zu lesen sind? Da kommt LeserIn schon rein, denk ich. Mir half, sich vorzustellen, dass es den Blinden ähnlich gehen mag: Wer spricht gerade? Ist es derselbe oder eine andere?
Oder daran, dass mir die Berichte teilweise zu heftig sind? Beispielsweise die Beschreibung der Vergewaltigungen. Oder ich vehement ablehne, unter bestimmten (oder vielmehr unbestimmten) Voraussetzungen auch "zum Tier" zu werden?
Vielleicht auch daran, dass Kernthemen - Unmenschlichkeit von Menschen, Umgang mit Aussätzigen (Lepra, HIV, Moslems uvm.) schon sehr oft in der Literatur behandelt wurden.
Das Stilmittel, alles und jeden möglichst anonym zu lassen, hat´s mir auch nicht leicht gemacht, mich mit der Geschichte und den Menschen zu identifizieren oder einzufühlen. Es ging mir eher so wie bei irgendeiner der vielen Grausamkeiten in der Welt: "Schlimm, so was." Und eß mein Frühstück weiter, während ich die nächste Meldung in der Zeitung lese.
Hab mich dann doch in mehreren Anläufen bis zum Ende (?) durchgelesen. Einfach weil mich "die technischen" Aspekte interessierten: Wie kam´s zu den Erblindungen? Wie werden sich die Menschen organisieren? Wie sich ernähren?
STOP! Denn ich ertappe mich dabei, evtl. zu viel zu verraten...
Insgesamt ein Buch, das mir wieder Fragen stellte, die ich mir selbst nicht gerne stelle. Deshalb empfehlenswert.
Und: Es bewahrheitete sich für mich wiedereinx: Wenn ich sehr hohe Erwartungen hab, werd ich eher enttäuscht. Da kann das Buch dann nix für.
Der aufwühlende Inhalt aber hat mich dazu getrieben, das Buch ganz zu lesen. Die Internierung der ersten Blinden hat mich sofort an bestehende Katastrophenpläne in deutschen Gemeinden erinnert, in denen vorgesehen ist, z.B. bei einem Unfall mit Freisetzung großer Mengen radioaktiver Stoffe die verseuchte Gegend abzuriegeln und die Bewohner innerhalb mit Waffengewalt daran zu hindern, die Sperrzone zu verlassen (beschrieben in Im Zeichen des Kreuzes). Die Schilderung Saramagos der Zustände innerhalb des Internierungslagers sind äußerst heftig, aber es ist nicht anders zu erwarten, wenn es keine Ordnungsmacht mehr gibt und einzig die Stärke zählt. Städte, in denen Tote auf der Straße liegen und verwesen, sind uns nicht zuletzt von der Berichterstattung über die Verwüstungen in New Orleans im August 2005 schon gegenwärtig. Erschreckend, wieviel der künstlerischen Fantasie sich schon in die Realität eingeschlichen hat.
Insgesamt ein schwieriges, aufwühlendes Buch.
Released 17 yrs ago (9/30/2006 UTC) at Cafe Art in Lübeck, Schleswig-Holstein Germany
WILD RELEASE NOTES:
Beim Treffen im Cafe Art
Vielen Dank, dass ich José Saramago kennenlernen durfte. Von selbst wäre ich sicher nicht auf ihn gekommen.
Released 17 yrs ago (12/15/2006 UTC) at RABCK in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Niedersachsen Germany
WILD RELEASE NOTES:
in der Familie weitergegeben
*******************
Aus diesem Buch wird ein Ray:
1. JoeW
2. rumble-bee
3. ...
Released 17 yrs ago (2/3/2007 UTC) at BookRay in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Niedersachsen Germany
WILD RELEASE NOTES:
Das Buch geht heute per Post an JoeW.