Lieschen hieß sie, ein Kindername, den sie auch als Greisin noch trug. Geboren 1906 in eine nur an Nachwuchs reiche Bauernfamilie, lernte sie von früh auf das entbehrungsreiche Leben in der ländlichen Mark Brandenburg kennen. In ihrem Lebensrückblick berichtet Lieschen von einer Kindheit in archaischer Einfachheit, von Krieg und Frieden, Zeiten der Krise, Jahren bescheidener Blüte und dem ewig gleichen Kreislauf der Jahreszeiten. Lieschen redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist - eine kluge, humorvolle und zu Herzen gehende Stimme aus einer uns längst fernen ländlichen Welt.

Im Rahmen der Challenge "Von-hinten-nach-vorn" im November gelesen. Ein bisschen holperig geschrieben, eben so, wie Lieschen sprach. Aber ich fand die Lebensgeschichte interessant.

08.11.09
Wird reserviert für meine Gelesen-Box.

Eine Beschreibung, die mich an Herbstmilch von Anna Wimschneider oder vielleicht noch eher an Paradiesstraße von Ulla Lachauer erinnert. Vor allem letzteres Buch hat mich außerordentlich bewegt und weil "Lieschen" relativ dünn ist, wird das Buch ebenfalls aus der Box steigen und darauf hoffen, bald gelesen zu werden.

Es gibt in der Tat ältere bzw. länger wartende Bücher auf meinem MtTBR, aber gestern stand mir der Sinn nach einer Biographie und so kam Lieschen "schon" an die Reihe.

Wie Ikopiko bereits schrieb, ist die Geschichte etwas holprig erzählt (und teilweise mit verständlichem) Platt durchsetzt, weil sie nach Tonbandaufzeichnungen möglichst original wiedergegeben wurde. Es sind die Erinnerungen einer sehr einfachen Frau, die im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten und angesichts der Umstände das Beste aus ihrem Lebem gemacht hat. Man kann ihr nicht unterstellen, sie wäre zu unkritisch mit der deutschen und später deutsch-deutschen Geschichte umgegangen, dafür fehlte es ihr wohl an Überblick, andererseits hatte sie die Fähigkeit, den rechten Blick für Notwendigkeiten in ihrem engsten Umfeld zu bewahren.

Vieles in dem Buch hat mich an meine eigene Großmutter erinnert, die schon eine erwachsene junge Frau war, als der Kaiser abdankte(!) und nahezu ein ganzes Jahrhundert bewusst erlebte. Sie hatte ähnliche Denkstrukturen und mir ist vieles wieder eingefallen, wovon sie erzählt hatte. Auch die Quintessenz von Lieschens Merksatz "Einfach lässt sich's sagen, aber es ist schwer getan!" kam mir merkwürdig vertraut vor.

Gerade steht kuschelgrufts tolle Box Das Leben der Anderen bei mir und weil ich mich so reichlich bedient habe, sollen die Lücken auch wieder aufgefüllt werden. Dieses Buch reist mit und ich hoffe, es findet bald einen Leser oder eine Leserin - und damit ein neues Zuhause.

Aus der Box - Das Leben der anderen- befreit. Vielen lieben Dank.

Ich habe das Buch in kurzer Zeit ausgelesen, eines der wenigen Bücher wo man sich über jede freie Minute zum lesen freut. Es ist einfach und sehr flüssig geschrieben. Die Geschichte handelt von Bäuerin Lieschen als Kind auf dem Land und später als Witwe allein ihren kleinen Hof bewirtschaftet hat, später in die LPG ging und nie den Mut verlor. Hut ab vor dieser Frau. Das Buch ist nur zum epfehlen

Reist in der Box Netze der Erinnerung weiter.

Lieschen lebte nicht weit entfernt von meinem Heimatort und deshalb ist das Buch für mich ein Glücksgriff. Ich habe es aus der Box befreit und werde es ganz sicher lesen. Es ist ja auch schön handlich, so dass es gute Badewannenlektüre sein dürfte :-)