Die Waldgräfin.

by Dagmar Trodler | History |
ISBN: 3442359392 Global Overview for this book
Registered by Polemos of Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on 4/28/2005
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Journal Entry 1 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Thursday, April 28, 2005
Man schreibt das Jahr des Herrn 1066: Eigenwillig, hoch gewachsen und von unbändigem Freiheitsdrang, hadert Alienor, die Tochter des verwitweten Freigrafen zu Sassenberg in der Eifel, mit ihrem eintönigen Schicksal als Burgherrin. Ausgerechnet der weihnachtliche Almosengang in den Kerker verändert ihr Leben. findet heraus, dass der angeblich stumme, rätselhafte Gefangene Normannisch spricht, die Sprache ihrer Mutter. Alienor erhält den 'Barbaren' von ihrem Vater als Reitknecht zum Geschenk. Doch erst als der Fremde beinahe mörderischen Intrigen zum Opfer fällt und sein Leben in ihren Händen liegt, weiss Alienor, was sie will. Und ergreift ihre Chance zur Unabhängigkeit...
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nun gut, ein Buch aus der Familie das dort gefiel ... ich werde es einmal anlesen.

Journal Entry 2 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Friday, September 30, 2005
Ich habe den Roman tatsächlich ausgelesen! Damit hätte ich nie gerechnet. Trodler liefert einen soliden Erstling ab: nachvollziehbare Protagonisten, stimmige Handlung, gut recherchierte Schauplätze.

Alienor ist ein Kind ihrer Zeit: tief gläubig, auf die Frauenrolle reduziert, von ihrem Platz, ihrem Leben in der Burg und im "Hofstaat" überzeugt, dank des Vorbildes ihrer Mutter über dem Durchschnitt gebildet und fast schon reflektiv. Da taucht der mysteriöse Fremde auf, der ihr - wieder mal einen Fluch auf die Klappentexter - nicht so stringent zum Ausbruch verhilft.
Die Herkunft von Erik ist nur aus der Studiengeschichte von Trodler zu erklären; für mich hätte auch ein verarmter oder geächteter Markgrafenprinz gereicht. Je nun, es musste ein Prinz reinen Geblüts sein,aus dem hohen Norden, der guten Tragik halber der letzte seiner Art und auch verstoßen. Ein bißchen zu pathetisch und konstruiert für meinen Geschmack.
Anfangs hat mich das Gejammer, Gezeter und Geklage von Alienor ermüdet, doch mit der Zeit des Lesens und damit tieferem Verständnis habe ich es als authentisch empfunden. Wir befinden uns im Jahre 1066, da war frau nicht so wie heute, da war es schwierig, ja fast revolutionär, aus der Rolle auszubrechen. Dafür gebührt Trodler Respekt, sie hat die Frauenrolle empathisch beschrieben, mit ihren Ängsten, Problemen und Hoffnungen (ich gebe zu: Einem Mann wäre es nicht so gelungen). Die Figur Eriks ist schwächer, er ist allzu typisch: verschlossen, einsam, zurückweisend, stark, kämpferisch, ehrenvoll, treu usw. usf. Es liegt ein PmhR-Hauch in Luft ... Hingegen sind Fulko, Kuchenheym und "Vater" wunderbare Beispiele ihrer Zeit (wie wir sie uns heute vorstellen?). Der eine bigott und intolerant, der zweite ein typischer "Mann", den selten ein Zweifel an seinen Taten überkommt, der dritte hin- und hergerissen zwischen Vaterliebe und Gesellschaftsbild.

Für mich ist ein Entwicklungs- und Schicksalsroman mit latent-dezenten PmhR-Einschlägen, dessen Leküre ich nicht bedauert habe, die mir allerdings manchmal lang wurde (ich glaube Frau Trodler auch so, dass sie Altskandinavisch und Latein kann, die Einschübe mit Übersetzung am Ende sind für die Geschichte unerheblich).

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