Die Pest in Paris! Das Gerücht hält die Stadt in Atem, seit auf immer mehr Wohnungstüren über Nacht eine seitenverkehrte Vier erscheint und morgens ein Toter auf der Straße liegt. Mit "Fliehe weit und schnell" hat die französische Krimiautorin ihren bedeutendsten Roman vorgelegt, der sich durch sprühende Dialoge, Humor und poetische Intelligenz auszeichnet.

Kommissar Adamsberg, Abteilung für Kapitalverbrechen, hört der jungen Frau eigentlich nur aus Mitleid zu: An die Wohnungstüren in ihrem Haus sei mit schwarzer Farbe groß die Zahl Vier gemalt. Schmiererei, kein Grund zur Aufregung, denkt sich Adamsberg. Bis er herausfindet, dass es in ganz Paris bemalte Türen gibt, und dass die schwarze Vier im Mittelalter ein Schutzzeichen gegen die Pest darstellte. Leider sind nicht alle Türen bemalt, und Adamsberg sieht sich bald der ersten Leiche und einer Menge Rattenflöhe gegenüber.

Joss, der Ausrufer, hingegen sieht sich seltsamen Botschaften gegenüber. Der Ex-Seemann und Ex-Häftling verkündet als lebendes Stadtmagazin dreimal täglich die neuesten Nachrichten und Anzeigen, die ihm die Bewohner des Viertels zusammen mit etwas Geld in seine Urne stecken. Der selbsternannte Lebensberater, Ex-Häftling und Gelehrte Decambrais findet schließlich heraus, dass es sich bei den wirren Ankündigungen um Auszüge aus Werken (z.B. "Die geheimen Tagebücher" von Samuel Pepys) handelt, die sich sämtlich mit einem Thema befassen: dem Schwarzen Tod.

Vargas gelingt es, ihre Figuren mit Leben auszustatten. Josephine, die dicke Ex-Hure, der dümmliche, aber liebenswerte Damas und seine naive Schwester, Joss, der seinen Job sehr ernst nimmt und der steife Decambrais. Kommissar Adamsberg immer etwas zerknittert und in Frauengeschichten verstrickt. Danglard, sein Kollege, Alkoholiker und alleinerziehender Vater von fünf Kindern. Was diese Leute bewegt, ist manchmal fast spannender als die Frage, wer für die schwarzgefleckten Leichen verantwortlich ist. Adamsberg, der auch im Dienst immer Mensch bleibt, lässt sich auf das Leben im Viertel ein, zecht mit Joss und hält die Augen offen.

Mit viel Können entwickelt Vargas ihre Geschichte, führt sie ihr Romanpersonal. Wer eine herrlich ausgemalte Milieuschilderung und das Geheimnis liebt, ist bei der Autorin gut aufgehoben. "Fliehe weit und schnell" ist ein äußerst spannendes Buch mit lebendigen Charakteren, sehr französisch (!), mit Charme und Esprit, ideale Lektüre für einen langen Abend.

RELEASE NOTES:

Mal schauen, ob ich jemand Interesse für das Buch hat.

im Ma Pitom hat das Buch zu mir gefunden

Hab das Buch beim letzten Stammtisch von Dagett bekommen, die gerade von Vargas ein paar Vargas-Bücher bekommen hatte und mir netterweise eines davon abgetreten hat.

Bin schon sehr neugierig darauf.

Hat mir sehr gut gefallen. Obwohl die Geschichte sehr düster ist (Massenmord durch Pestbakterien) gelingt es der Autorin, durch die netten und skrurilen handelnden Personen, eine heitere Stimmung zu erzeugen.

RELEASE NOTES:

Für's Wir-Treffen-Natmol-Meetup

Habe ich mir am Sonntag unter den Nagel gerissen, aber das Journalen ist bis heute meinem Husten zum Opfer gefallen. ;) Danke, da freu ich mich schon drauf!

Jetzt weiß ich wohl, dass es kein Zufall war, dass mir mein erster Vargas so gut gefallen hat. (Und wie schön, Camille wiederzutreffen!)
Um das etwas überstrapazierte Zitat von Le Monde noch einmal aufzuwärmen: es gibt wohl wirklich eine "Magie Vargas". Nicht oft kommen so interessante, runde und menschliche Figuren mit solch verwinkelten, phantasievollen und spannenden Handlungssträngen zusammen; und dass sie dann noch von jemandem zusammengefügt werden, der mit so viel Poesie, Weisheit und Humor schreibt, das ist schon mehr als selten.

"Auf diese Weise gelang es den Dingen, getrieben von legitimen Rachegelüsten, die sich aus ihrem Sklavendasein speisten, für kurze, aber intensive Augenblickedem dem Menschen ihrerseits ihre geheimnisvolle Macht aufzuzwingen, ihn dazu zu bringen, sich zu winden und zu kriechen wie ein Hund, wobei sie weder Frauen noch Kinder verschonten. Nein, um nichts in der Welt hätte Joss den Dingen vertraut, ebensowenig wie den Menschen oder dem Meer. Erstere rauben einem den Verstand, die zweiten die Seele und letzteres das Leben."
(S. 9)

"Aber hier genau wie anderswo würde er auf Menschen stoßen, die Papier mochten. Als er in jungen Jahren die Pyrenäen verlassen hatte, hatte er entdeckt, dass es solche Menschen gab, und er hatte großen Respekt, ein bisschen Trauer und gewaltige Dankbarkeit für sie empfunden."
(S. 40)

Besonders düster fand ich diesen Roman nicht, im Gegenteil. Eigentlich blitzt an allen Ecken und Enden Hoffnung hindurch, wenn das Leben einer der Figuren gerade wieder einen kleinen Aufschwung erfährt. Ich wünschte mir nur, der Klappentext würde nicht so vor Fehlern starren: schließlich liegen die Toten nicht hinter der Tür mit der 4, und das mit der lateinischen Formel kommt auch nicht ganz so hin... Ansonsten aber sehr sorgfältiges Lektorat, wie es leider nicht selbstverständlich ist.

Ich jedenfalls gebe mir als würdigen Anschluss jetzt die Schöne Diva und finde heraus, was Pestologe Marc so in seiner Vergangenheit getrieben hat. Übrigens finde ich es total großartig, dass die einzelnen Geschichten nicht wirklich eine gerade Reihe bilden, sondern auf diese losere Art mit einander verknüpft sind: da freut man sich richtig, alten Bekannten über den Weg zu laufen, anstatt sich "ordentlich" mit ihnen verabredet zu haben wie bei einer Serie.

Reserviert für eligi.

RELEASE NOTES:

Beim Jubiläumsstammtisch.

danke fürs Bringen!

Umschlagrückseite:
"Fliehe weit - aber nimm dieses unwiderstehliche Buch mit!"

ja, es ist unwiderstehlich!

da wollen jetzt sicher noch ein paar von uns mitlesen :-)

wird ein Bookring!
wer will mitlesen?

1 kirke
2 howc
3 ranchipur
...
...
. Ghanescha
. rebilis

RELEASE NOTES:

bring ich heut zum Stammtisch mit

Beim BC-Treffen mitgenommen

RELEASE NOTES:

Habs gestern zum BC-Treffen mitgenommen

Geniale Geschichte! Ich hab das Buch beim Zugfahren gelesen und war jedes Mal überrascht, wie schnell die Zugfahrt doch vorbei war...

Fand den Titel anfangs seeehr doof.... aber das Buch ganz und gar nicht. Hab das ja noch gar nicht so lang wie befürchtet. Ah, lag ganz oben auf dem Stapel ;-)

Ziemlich spannende Geschichte mit Überraschenden End-Wendungen. Hat mir extrem gut gefallen.

thx

CONTROLLED RELEASE NOTES:

auch gelesen

Habe mich in den bookring dazwischengeschaltet und das buch vom letzten bc-stammtisch mitgenommen.

Ein sehr spannendes Buch, habe es sehr schnell gelesen.
Einiges war sehr konstruiert und bleib für mich unklar, z.b. wie die Rückgabe der nicht ausgerufenen Texte samt Geld erfolgte?
Adamsberg mit seiner menschenfreundlichen Art taugt mir auch sehr!
Danke für den bookring.

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Habe das Buch im Kaffeehaus abgegeben, eligi kümmert sich darum - dank!

hatte ich mich da angemeldet?
glaube nicht ;-)
spiele deshalb Postbotin für Rosenblatt

WILD RELEASE NOTES:

gestern in den Briefkasten gesteckt

erinnert mich daran, dass ich noch einen Vargas-Ring auf dem Nachtkastl liegen habe, den ich fertiglesen soll.