Der Liebhaber. SZ-Bibliothek Band 49

Registered by SZ-Bibliothek of München, Bayern Germany on 2/11/2005
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Journal Entry 1 by SZ-Bibliothek from München, Bayern Germany on Friday, February 11, 2005
Lese. Freude. Sammeln. heißt das Motto der SZ-Bibliothek. Die Feuilletonredaktion der Süddeutschen hat 50 exklusive Highlights der Weltliteratur ausgewählt. Jede Woche erscheint ein neuer Band. Dies ist der 49. Band der SZ-Bibliothek, der uns freundlicherweise von meiner Wenigkeit (SZ-Bibliothek=Paranoia) zur Verfügung gestellt wurde.
Viel Spaß beim Lesen!

Klappentext:
Alt ist sie geworden, die französische Schriftstellerin. Zu viel Alkohol hat ihr Gesicht ruiniert. Dabei war sie früher einmal so wunderschön, so verführerisch. Wie war das damals gewesen, vor vielen Jahren, die exotische Affäre mit dem Asiaten? Sie träumt sich zurück nach Indochina, an die Ufer des Mekongs. Noch einmal erwacht alles vor ihrem inneren Auge: wie sie sich, damals noch beinahe ein Kind, bei der Überquerung des Flusses in einen fast doppelt so alten, reichen Chinesen verliebt. Wie er sie bald jeden Tag in seiner Limousine von ihrer Mädchenschule in Saigon abholt und jeden Tag auf ihr Verlangen hin tiefer in die Geheimnisse der Liebe und der Sexualität einweiht. Eine wilde, unbezähmbare, doch gesellschaftlich unmögliche amour fou entbrennt zwischen den beiden. Der Chinese verliebt sich in sie, doch sie will als Prostituierte behandelt werden, und ihre Familie, die das Geld dringend benötigt, schweigt. Erst auf der langen Rückfahrt nach Frankreich wird der jungen Frau bewusst, dass sie einen schweren Fehler begangen hat.

Duras' autobiografisch inspirierter Roman über ihre Jugend wurde 1984 ein Bestseller. Sie selbst bezeichnete das mit dem angesehenen "Prix Goncourt" ausgezeichnete Werk als "das leichteste Buch, das ich jemals geschrieben habe".

Dieser Band ist ein Bookring. Verschicken des Buches und Organisation von SZ-Bibliothek/Paranoia.
Teilnehmer sind:
1) hank-chinaski
2) realkiku
3) ekaterin4luv
4) eatsletters
5) blups25
6) Aprille

Und am Schluss zurück zu SZ-Bibliothek/Paranoia

Journal Entry 2 by winghank-chinaskiwing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, May 6, 2005
Kam heute mit der Post und erhöht Mount TBR zum Glück nur um wenige Millimeter. Der Film war ja schon öfter im TV zu sehen und hat mir gut gefallen, jetzt bin ich gespannt auf das Buch.

Journal Entry 3 by winghank-chinaskiwing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, June 8, 2005
Soviel gleich vorab: Mein erster wirklicher Fehlgriff aus der SZ-Reihe! Ich bin überhaupt nicht damit klargekommen und habe immer weniger kapiert, worum es eigentlich gehen soll, je mehr ich gelesen habe. Wäre das Buch dicker gewesen, hätte ich's vermutlich nicht ganz durchgelesen.

Trotzdem gibt es aber auch für mich interessante Aspekte an dem Buch: Jede einzelne Figur, die vorkommt, ist entwurzelt, heimatlos, fremd gegenüber sich selbst, namenlos. Die Erzählerin ist "Ich" oder die "Kleine Weiße", der Liebhaber ist der "Liebhaber" oder der "Chinese", die Mutter ist die "Mutter" oder die "Schulleiterin" und die Brüder sind der "Große Bruder" und der "Kleine Bruder". Nirgends Namen! Eindrucksvoll ist auch die Aufhebung der zeitlichen Ebenen, die Duras erreicht, indem sie in einer Art vergangenheitsbezogenem Futur erzählt. Gegenwart und Rückblick werden durchmischt, durchdringen sich gegenseitig und verschmelzen zu einer Einheit. Rätselhaft dagegen das verwirrende Hin- und Herspringen zwischen dem Erzählen in der ersten und der dritten Person. Ich kapiere nicht, was das soll, fand es extrem nervig und es hat mich beim lesen sehr gestört.

Das immer wiederkehrende Schlüsselmotiv, die Überquerung des Flusses (die mit dem Kennenlernen des Liebhabers zusammenfällt), verstehe ich auch nicht wirklich. Klar, es ist ein Symbol der Ablösung, vielleicht auch des Erwachsenwerdens? Aber die Erzählerin ist doch von Anfang an die einzige Erwachsene in der ganzen Geschichte, selbst als Kind ist sie viel erwachsener als die hilflose Mutter oder der neurotische große Bruder! Vielleicht ist mir da irgendwas entgangen, aber ich fand das Buch auch sprachlich nicht so toll als dass ich Lust gehabt hätte, mich großartig damit auseinanderzusetzen. Und da der Mt. TBR unüberhörbar lockt: "Lies mich! Lies mich!"; abhaken, weiterschicken, nächstes Buch.

Ich hoffe mal, meine Nachleser können mehr damit anfangen. Ist per Schneckenpost auf dem Weg zu realkiku.

Journal Entry 4 by realkiku from Oldenburg, Niedersachsen Germany on Monday, June 13, 2005
Das Buch ist bereits am Freitag bei mir eingetroffen. Vielen Dank an Hank und an Paranoia!

Ich habe auch vor Jahren den Film im Kino gesehen und fand ihn sehr schön. Mal sehen, wie das Buch ist.

Außerdem gehört dieses Buch zu meiner Lifetime-Lese-Challenge: Alle Bücher des "Harenberg Buch der 1000 Bücher" zu lesen. Mehr dazu hier.

Journal Entry 5 by realkiku from Oldenburg, Niedersachsen Germany on Tuesday, July 12, 2005
Ich weiß nicht so recht, was ich über das Buch schreiben soll.
Es ist nicht leicht zu lesen, besonders die Teile, in denen die Protagonistin ihre Kindheit reflektiert (und die nehmen grob geschätzt 70% des Buches ein).
Das Buch hat den Film in Bruchstücken zurück vor mein inneres Auge geholt und ich glaube, ohne die Filmerinnerungen hätte mir das Buch nicht gefallen. So als Doppelpack ergänzen sich Buch und Film sehr gut. Im Film steht die Liebesgeschichte im Vordergrund, im Buch dagegen die Familiengeschichte. Und mit der ausführlichen Familienproblematik gewinnt die Sache erst die Tiefe.

Doch, ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe.

Seit gestern auf dem Weg zu ekaterin4luv.

Journal Entry 6 by ekaterin4luv from Nürnberg, Bayern Germany on Thursday, July 14, 2005
Ich bin schon ganz gespannt auf den Liebhaber. Zuerst wollte ich ja heiss schreiben, aber mien Mann steht hinter mir ;)

Journal Entry 7 by ekaterin4luv from Nürnberg, Bayern Germany on Tuesday, September 6, 2005
Was soll ich jetzt schreiben? Im Grunde fand ich eigentlich nur den Sprachfluss, falls es sowas gibt, sehr schön. Ansonsten habe ich sicherlich die Hälfte aller Andeutungen nicht verstanden. Es ist vielleicht sehr poetisch, sich blumig versteckt auszudrücken, aber nicht besonders verständlich. Viele Passagen habe ich einfach gelesen, ohne recht den Inhalt aufgenommen zu haben. Wie gesagt, schön formuliert, aber wenn die Aussage nicht aufgenommen wird.....
Ich sollte auch noch erwähnen, das ich den Film nicht gesehen habe. Aber eigentlich habe ich eher die Erfahrung gemacht, das die Kenntnis des Buches zum Verständnis des Filmes ungemein hilfreich ist - hier ist es wohl anders herum.

Nun ja, mal sehen, was eatletters mit dem Leibhaber so anstellt. ;)

Journal Entry 8 by eatsletters on Sunday, October 9, 2005
hui, was für ein Buch. Eine interessante Liebesgeschichte, entweder in brütender Sommerhitze unter einem Moskitonetz zu lesen, oder notfalls unter der Bettdecke mit einem Tee mit Schuss.
Geht ganz fix.

Journal Entry 9 by blups25 from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, November 14, 2005
Der Liebhaber ist heute wohlbehalten in Bochum angekommen. Mal sehen, ob er hält, was er verspricht. : )

Journal Entry 10 by blups25 from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, November 14, 2005
Ganz ehrlich: Ich habe dieses Buch vollkommen leidenschaftslos gelesen. Und wäre es nicht so dünn gewesen, es wäre nicht vollendet worden. Was soll diese Geschichte? Was hat Duras sich dabei gedacht? Eine Liebesgeschichte? Nicht wirklich. Ein Roman vom Erwachsenwerden? Naja. Eine Lebensgeschichte? Zu kurz dafür. Ich konnte mich mit den Protagonisten nicht anfreunden, die Familie der "kleinen Weißen" gehört komplett in Therapie, den dauernd heulenden Chinesen hätte ich am liebsten mal ordentlich durchgeschüttelt. Vieles habe ich nicht verstanden, anderes war mir egal. Warum dieses Buch ein Erfolg wurde, ist mir schlicht ein Rätsel.

Geht bei nächster Gelegenheit weiter an die SZ-Bibliothek-unermüdliche Aprille.

Journal Entry 11 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, December 19, 2005
Jetzt habe ich den Liebhaber hier. Blups konnte ihn nicht empfehlen. Sie wollte ihn, fast möchte ich sagen: u n b e d i n g t loswerden.

Journal Entry 12 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, April 22, 2007
Das Buch ist auf dem Weg nach Barcelona zu Paranoia.

Ich habe es im letzten Dezember gelesen. Es fehlten nur noch drei Seiten, aber die habe ich am Ende nicht mehr gelesen.
Lesetempo fünf Seiten pro Tag, dann wieder zurück, noch mal von vorne....
Ich habe mich gefragt, was sie will und warum sie es will.

Für mich war es die Abrechnung mit ihrer Mutter. Ausdrücklich steht irgendwo, dass sie warten musste, bis diese gestorben war, um diese Erinnerungen aufschreiben zu können. Es sind Erinnerungsfetzen eines nicht geliebten Kindes an eine Mutter, die hemmungslos (dieses Wort benutze ich ganz bewusst) Unterschiede zwischen ihren Kindern macht. In einem Gebet bittet sie Gott, lieber Sohn A als Sohn B sterben zu lassen. Der über alles geliebte, entschuldigte, verhätschelte Sohn, der von der Mutter so verwöhnt wird, dass sogar eine materiell interessante Verbindung der Tochter zu einem Mann akzeptiert wird, solange nur Geld für die Familie dabei herausspringt (das nennt man Prostitution, eigentlich), wird folgerichtig zum Versager.

Dieses Buch ist eigentlich gar nicht zu verfilmen. Ein Film kann die äußere Handlung, die Beziehung zu dem weichlichen Chinesen, die erotische Neugier der verkauften Tochter zeigen, die nur durch diese Neugier die Situation überhaupt überstehen kann, aber die Gefühle gegenüber der Mutter können filmisch kaum dargestellt werden.

Ich habe mir das Buch gekauft und lese es irgendwann noch einmal von vorne bis hinten. Denn im Gegensatz zu Eckhard Henscheid (einem Mann, der überall zu allem sofort eine unumstößliche Meinung hat) halte ich es für lesbar und interessant. Für mich hat es etwas von Uwe Timms: Am Beispiel meines Bruders. In einem Interview sagte Timm: Ich hatte dieses Buch schon lange fertig im Kopf. Mit der Niederschrift musste ich warten, bis meine Mutter gestorben war.

Aber allen, die sich vielleicht E. Henscheids Meinung anschließen möchten, sei hier noch seine schön bissig formulierte Kritik wiedergegeben (gefunden in "Dichter beschimpfen Dichter", einem sehr netten Büchlein aus dem 2001-Verlag):

"Marguerite Duras: Der Liebhaber - Ein Schmockprodukt, wie es derzeit wirklich nur aus dem vergreisten Frankreich kommen kann. Und als Bestseller auch bei uns den Dummen das Geld aus der Tasche zieht. Zu Recht: Wer nicht lesen kann, soll zahlen."

Dass ich nicht lesen kann (zumindest nicht schnell genug), darauf bin ich tatsächlich in den letzten Tagen auch selbst gekommen:

Alle BC-Bücher, die mir auf die eine oder die andere Weise ins Netz gegangen sind, dürfen bis zu meinem dritten BC-Geburtstag weiterreisen.

Danke allen, die Bücher in Umlauf bringen!

Journal Entry 13 by SZ-Bibliothek from München, Bayern Germany on Tuesday, May 8, 2007
Das Buch wurde mir gerade von der freundlichen Postfrau überreicht! Hat die Reise zurück also gut überstanden :-) Danke fürs Schicken und ich hoffe, Ihr hattet wenigstens ein bisschen Spaß mit dem Buch; obwohl sich eure Einträge ja nicht gerade nach richtigem Lesevergnügen anhören....

Liebe Grüße aus Barcelona

Journal Entry 14 by SZ-Bibliothek from München, Bayern Germany on Tuesday, May 8, 2007
Das Buch wurde mir gerade von der freundlichen Postfrau überreicht! Hat die Reise zurück also gut überstanden :-) Danke fürs Schicken und ich hoffe, Ihr hattet wenigstens ein bisschen Spaß mit dem Buch; obwohl sich eure Einträge ja nicht gerade nach richtigem Lesevergnügen anhören....

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