Vor kurzem habe ich einem Kollegen gegenüber geäußert, dass ich mit den Büchern von Gabriel Garcia Marquez, die ich bisher gelesen hatte, wenig anfangen konnte. Der Kollege riet mir, es mal mit "Liebe in den Zeiten der Cholera" zu versuchen. Das sei eingängig und gut zu lesen.
Damit hat er sicher recht. Das Buch liest sich gut, ist interessant und sehr gut geschrieben. Es ist eine schöne Liebesgeschichte: Der junge Florentino Ariza verliebt sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Fermina Daza und da sie nicht zusammen kommen, wartet er sein ganzes Leben lang auf sie. Als ihr Mann stirbt, versucht er, mittelrweile 76-jährig, nochmal sein Glück bei ihr.
Die Lebensgeschichte ist warmherzig erzählt und beleuchtet (wenn auch eher oberflächlich) Kolumbien im letzten Jahrhundert. Zum Teil kommt mir das Buch aber auch vor wie die feuchten Träume eines alten Mannes: Eine Vierzehnjährige, deren einziges Trachten es ist, dass ein 76-jähriger mit ihr schläft? Eine Frau, die nach einer Vergewaltigung aus lauter Sehnsucht in jedem Mann, den sie kennenlernt, ihren Vergewaltiger sucht? Hallo??

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