Ein simpler Eingriff
8 journalers for this copy...
Heute für das Buchpreis-Abo 2022 abgeholt und in dieser Reihenfolge reist es:
heixly
Mary-T
Levander
Lilo37fee
Chawoso
MaggyGray
Xirxe
und zurück zu mimi4711
heixly
Mary-T
Levander
Lilo37fee
Chawoso
MaggyGray
Xirxe
und zurück zu mimi4711
Ein ganz tolles Buch - es lässt sich sehr flüssig lesen und trotz seiner Kürze berührt es viele Themen: Liebe, Neurologie, Freundschaft, Emanzipation, Familie und die Frage: Was ist ein gutes Leben? Schön ist es zu beobachten, welche Entwicklung die Hauptfigur Meret macht.
im Briefkasten.
Angekommen und direkt gelesen.
Das Buch hat mich so aufgefordert.
31.10.2022:
Dieses kleine Buch hat SO VIEL in sich, ich bin zutiefst beeindruckt davon.
Undefiniert in Ort und Zeit ist die Geschichte ganz klar in ihrer Reinheit und Zartheit, in den schrittweisen Erkenntnissen der Hauptperson, in der Selbstverständlichkeit eine aufkeimende Liebe zu leben, in der sanften Radikalität den eigenen Weg zu gehen. Das ist ungeheuer klug gemacht, Familiengeschichten blättern sich auf, unaufdringlich lese ich die großen Fragen unserer Zeit mit: Umgang mit psychischen Erkrankungen, patriarchale Macht und Gewalt, Care-Arbeit, Grenzen sozialer Herkunft, Emanzipation, Umgang mit Gefühlen und Bedürfnissen, Funktionieren im Getriebe ...
Yael Inokai erzählt seltsam unaufgeregt in der Sprache und trifft damit umso stärker mein (Mit-)Gefühl, meine Sehnsucht ... "‘Ein simpler Eingriff' ist ein Roman, in dem das Wort Empathie seine ursprüngliche Zartheit bewahrt hat." schrieb Paul Jandl in der NZZ. Ja, genau.
Dafür hätte ich den Deutschen Buchpreis auch gerne vergeben.
Das Buch hat mich so aufgefordert.
31.10.2022:
Dieses kleine Buch hat SO VIEL in sich, ich bin zutiefst beeindruckt davon.
Undefiniert in Ort und Zeit ist die Geschichte ganz klar in ihrer Reinheit und Zartheit, in den schrittweisen Erkenntnissen der Hauptperson, in der Selbstverständlichkeit eine aufkeimende Liebe zu leben, in der sanften Radikalität den eigenen Weg zu gehen. Das ist ungeheuer klug gemacht, Familiengeschichten blättern sich auf, unaufdringlich lese ich die großen Fragen unserer Zeit mit: Umgang mit psychischen Erkrankungen, patriarchale Macht und Gewalt, Care-Arbeit, Grenzen sozialer Herkunft, Emanzipation, Umgang mit Gefühlen und Bedürfnissen, Funktionieren im Getriebe ...
Yael Inokai erzählt seltsam unaufgeregt in der Sprache und trifft damit umso stärker mein (Mit-)Gefühl, meine Sehnsucht ... "‘Ein simpler Eingriff' ist ein Roman, in dem das Wort Empathie seine ursprüngliche Zartheit bewahrt hat." schrieb Paul Jandl in der NZZ. Ja, genau.
Dafür hätte ich den Deutschen Buchpreis auch gerne vergeben.
Danke :) - auf dieses hier freue ich mich besonders!
Auch mir hat das Buch gut gefallen. Für ein Buchpreisbuch lässt es sich sehr gut lesen; auch durch die kurzen Kapitel.
Nichtsdestotrotz steckt in dem dünnen Buch unheimlich viel, wie auch schon meine Vorleser geschrieben haben. Es bietet viel Gelegenheit für eigene Gedanken.
Nichtsdestotrotz steckt in dem dünnen Buch unheimlich viel, wie auch schon meine Vorleser geschrieben haben. Es bietet viel Gelegenheit für eigene Gedanken.
eingetrudelt
11. Dezember 2022:
Ein schmaler Band mit viel Inhalt bei leisen Tönen und starker Lesesogkraft.
So könnte es von meiner Seite in einem Satz beschrieben werden.
Ich fragte mich immer wieder zu welcher Zeit und an welchem Ort der Roman spielt und fand heraus, dass die beschriebene Methode ihre Hochzeit in den 1940ern und 1950ern hatte.
Der Roman stimmt mich nachdenklich.
11. Dezember 2022:
Ein schmaler Band mit viel Inhalt bei leisen Tönen und starker Lesesogkraft.
So könnte es von meiner Seite in einem Satz beschrieben werden.
Ich fragte mich immer wieder zu welcher Zeit und an welchem Ort der Roman spielt und fand heraus, dass die beschriebene Methode ihre Hochzeit in den 1940ern und 1950ern hatte.
Der Roman stimmt mich nachdenklich.
auf zu Lilo!
Danke schön! Ich freue mich! Das diesjährige Abo ist flott unterwegs!
Journal Entry 10 by Lilo37fee at -- Irgendwo in Bayern, Bayern Germany on Thursday, January 26, 2023
Meret ist Krankenschwester etwa in den 1950er Jahren. Sie ist eine gute Schwester, empathisch und engagiert. Deshalb wird sie auch eingesetzt, wenn es um den „simplen Eingriff“ am Gehirn geht, der aus schwierigen Menschen einfachere Menschen machen soll.
Nicht zuletzt aufgrund ihrer Liebesbeziehung zu einer anderen Krankenschwester zweifelt Meret zunehmend an diesem Eingriff.
Ich mochte das Buch.
Gelesen für Efells Lesechallenge. Es hätte sich gut für die fünf weiblichen Vornamen geeignet, denn jedes Kapitel ist mit einem solchen Namen überschrieben. Aber da ich die schon erledigt habe, nehme ich fünf Begriffe zu "Herbst", nämlich Oktober, Äpfel, Herbstlaub, Regen, Strickjacke.
Und bei Hazelgreens Challenge passt es zu "Medizin".
Nicht zuletzt aufgrund ihrer Liebesbeziehung zu einer anderen Krankenschwester zweifelt Meret zunehmend an diesem Eingriff.
Ich mochte das Buch.
Gelesen für Efells Lesechallenge. Es hätte sich gut für die fünf weiblichen Vornamen geeignet, denn jedes Kapitel ist mit einem solchen Namen überschrieben. Aber da ich die schon erledigt habe, nehme ich fünf Begriffe zu "Herbst", nämlich Oktober, Äpfel, Herbstlaub, Regen, Strickjacke.
Und bei Hazelgreens Challenge passt es zu "Medizin".
... und wieder ein Buchpreis-Buch mit vielen guten Wünschen zum Neuen Jahr, die ich gerne zurückgebe. Auf dieses Buch bin ich sehr gespannt und was ich bisher gelesen habe, gefällt mir sehr.
Mir haben Buch, Protagonistinnen und Thema sowie die Umsetzung sehr gut gefallen. Ein kurzes Buch, das in knappen Sätzen viel Brisanz birgt.
Mir haben Buch, Protagonistinnen und Thema sowie die Umsetzung sehr gut gefallen. Ein kurzes Buch, das in knappen Sätzen viel Brisanz birgt.
... und weiter geht's zur nächsten Abo-Station.
Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!
Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!
Schon vor Ostern angekommen und JE vergessen!
Dafür aber schon angelesen.
Dafür aber schon angelesen.
Ein sehr leises, aber dafür umso eindringlicheres Buch mit einer schönen Liebesgeschichte, die mal nicht auf der Mainstream-Welle mitschwimmt.
Ich habe es gerne gelesen, als Hörbuch könnte ich mir das Buch ebenfalls sehr gut vorstellen.
Ich habe es gerne gelesen, als Hörbuch könnte ich mir das Buch ebenfalls sehr gut vorstellen.
Macht sich jetzt auf die Reise. Viel Spass!
Das Buch "Ein simpler Eingriff" habe ich gerade mit zwei anderen Ringbüchern aus einem wunderbaren Nach-Osterpäckchen befreit 😊 Ganz vielen lieben Dank für all die wunderbaren Zugaben!!!
29. Juni 2023
Was für ein ungewöhnliches Buch! Normalerweise weiß man ja, wo man (also im Buch) ist und in welcher Zeit. Hier aber bleibt Vieles im Ungewissen; es könnte die nahe Zukunft, aber auch eine Vergangenheit sein; und ob es wirklich in Deutschland spielt, ist alles andere als sicher. Aber eigentlich ist es auch egal, denn die Geschichte steht für sich.
Meret ist Krankenschwester, ein Beruf der der Inhalt ihres Lebens ist. Sie arbeitet unter offenkundig manchesterkapitalistischen Bedingungen (12-Stunden-Tage, geringe Entlohnung, miserable Wohnsituation usw.) auf der neurologischen Station eines Krankenhauses, wo sie PatientInnen betreut, die bei Abweichen vom "Normalverhalten" einer neuartigen Behandlung unterzogen werden. Zweifel hat sie keine, denn der behandelnde Arzt macht ihr deutlich, dass diese Menschen nur so die Möglichkeit haben, ein normales Leben zu führen - was immer das bedeuten mag. Als Meret eine neue Zimmergenossin bekommt, zu der sie eine enge Beziehung aufbaut und zeitgleich eine ihrer Patientinnen im Koma bleibt, breitet sich zum ersten Mal Unruhe in ihrem Leben aus.
Meret erzählt die Geschichte mit all ihren Gedanken, Ängsten, Freuden und Erlebnissen auf eine unglaublich zarte und sanfte Weise, obwohl das Erzählte häufig alles andere als zart und sanft ist. Von einem streng patriarchalen und autoritären System handelt es, in dem Menschen zu gehorchen haben und Missachtung mit Gewalt bestraft wird. Und doch gibt es immer wieder Menschen, die Viel riskieren aber dann vielleicht irgendwann bei Meret auf der Station liegen.
Wie man hier ganz sanft, fast vorsichtig die Entwicklung der Protagonistin miterleben kann, finde ich sehr beeindruckend. Mich hat dieser Stil sehr an asiatische Literatur erinnert, durch den Fuchs im Kinderbuch war ich erst recht davon überzeugt und tippte auf Japan. Falsch getippt, was das Buch für mich noch bemerkenswerter macht.
29. Juni 2023
Was für ein ungewöhnliches Buch! Normalerweise weiß man ja, wo man (also im Buch) ist und in welcher Zeit. Hier aber bleibt Vieles im Ungewissen; es könnte die nahe Zukunft, aber auch eine Vergangenheit sein; und ob es wirklich in Deutschland spielt, ist alles andere als sicher. Aber eigentlich ist es auch egal, denn die Geschichte steht für sich.
Meret ist Krankenschwester, ein Beruf der der Inhalt ihres Lebens ist. Sie arbeitet unter offenkundig manchesterkapitalistischen Bedingungen (12-Stunden-Tage, geringe Entlohnung, miserable Wohnsituation usw.) auf der neurologischen Station eines Krankenhauses, wo sie PatientInnen betreut, die bei Abweichen vom "Normalverhalten" einer neuartigen Behandlung unterzogen werden. Zweifel hat sie keine, denn der behandelnde Arzt macht ihr deutlich, dass diese Menschen nur so die Möglichkeit haben, ein normales Leben zu führen - was immer das bedeuten mag. Als Meret eine neue Zimmergenossin bekommt, zu der sie eine enge Beziehung aufbaut und zeitgleich eine ihrer Patientinnen im Koma bleibt, breitet sich zum ersten Mal Unruhe in ihrem Leben aus.
Meret erzählt die Geschichte mit all ihren Gedanken, Ängsten, Freuden und Erlebnissen auf eine unglaublich zarte und sanfte Weise, obwohl das Erzählte häufig alles andere als zart und sanft ist. Von einem streng patriarchalen und autoritären System handelt es, in dem Menschen zu gehorchen haben und Missachtung mit Gewalt bestraft wird. Und doch gibt es immer wieder Menschen, die Viel riskieren aber dann vielleicht irgendwann bei Meret auf der Station liegen.
Wie man hier ganz sanft, fast vorsichtig die Entwicklung der Protagonistin miterleben kann, finde ich sehr beeindruckend. Mich hat dieser Stil sehr an asiatische Literatur erinnert, durch den Fuchs im Kinderbuch war ich erst recht davon überzeugt und tippte auf Japan. Falsch getippt, was das Buch für mich noch bemerkenswerter macht.
Das Buch kehrt nun wieder zu seinem Anfang zurück 😊 Vielen Dank für diese Lektüre, die ich ohne diesen Deutschen Buchpreis-Ring bestimmt nicht gelesen hätte. Und das wäre schade.
schon lange zu Hause - danke!