Identitti
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Es reist jetzt mit dem Buchpreisabo 2021:
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[in dieser Spielzeit auch in Düsseldorf als Theaterstück zu sehen - vielleicht ist das was für die eine oder den anderen...]
Diesen Buch gehört für mich dazu! Nivedita ist eine junge Frau die sich selbst als Poc (people of colour) bezeichnet und studiert bei Professorin Saraswati die sie sehr beeindruckt. Als diese auffliegt und ihre wahre Identität/Hautfarbe "weiss" herauskommt, bricht für Nevidita erst einmal alles zusammen...
Im Roman geht es um Identität, Rassismus und Migartionshintergrund und trotz dieser ernsten Themen liest sich das Buch flott und unterhaltsam.
Ein bisschen gewöhnungsbedürftig war für mich das Lesen mit dem Gendersternchen *
Reist morgen (14.11.) weiter zum MaggyGray!
Im Prinzip ist die ganze Geschichte eine Art Vorlesung über Identität, Gender, Rassismus, Sexismus und das ganze soziale Gefüge, das daraus entsteht. Diese Konstellation, dass man sich in eine Person "verwandelt", also (vor allem) äusserliche Merkmale annimmt, die Auslöser und Grund für Diskriminierung aller Art ist, um zu zeigen, wie Diskriminierung funktioniert, fand ich als Thema vogelwild! Und hat mich ein bisschen an "Das Schiff des Theseus" erinnert.
Ich muss aber auch sagen, dass dieses Buch wirklich nur für eine bestimmte Blase ist, die sich auf diese Geschichte einlässt und bereit ist, sich durch seitenlange vorlesungsähnliche Dialoge zu lesen. Ich habe das genossen, aber mir war bewusst, dass zum Einen die Fülle an Erklärungen, Definitionen, Quellen, Thesen, Antithesen usw. schier erschlagend ist. Und zum Anderen glaube ich auch, dass viele Menschen, die tatsächlich Diskriminierung erfahren - in Identitti geht es dabei vor allem um Rassismus - genug damit zu tun haben, ihr Leben zu leben, als sich durch dieses extrem akademisierte und theoretische Textkonstrukt zu wühlen.
Nichtsdestotrotz fand ich Identitti sehr toll und werde mir in naher Zukunft ein eigenes Exemplar zulegen. Schon allein wegen der ganzen Quellenangaben und Verweise. Das eine oder andere Buch dazu würde ich auch noch sehr gerne lesen.
Danke dafür und auch für die schöne Karte, die einen Ehrenplatz in meiner Kartengalerie bekommen wird.
Auch dir, liebe MaggyGray, und allen Abo-Teilnehmerinnen ein gutes neues Jahr!
Saraswati ist eine gefeierte Professorin für Intercultural Studies und Postkoloniale Theorie. Selbst dunkelhäutig kann sie Diskriminierungserfahrungen aus erster Hand nachvollziehen und ist authentisch. Aber dann stellt sich heraus, dass sie in Wirklichkeit weiß ist und ihrer indisch-anmutenden Erscheinung nachgeholfen hat. Ist sie nun eine Betrügerin? Oder gibt es ein trans race genauso wie ein trans gender? Was macht diese Entdeckung mit den vielen PoC, die sie mit ihrer Botschaft empowered hat?
Das Buch ist wirklich äußerst klug und wie gesagt witzig geschrieben. Die Autorin läst keine Finte der Debatte aus und nimmt einen mit auf einen atemlosen Argumentationsritt durch die Rassimusdiskussion. Stilistisch interessant ist, dass sich Mithu M. Sanyal verschiedener Mittel bedient, zum Beispiel der Blogeinträge ihrer Protagonistin Nivedita und der Twitter- oder sonstiger Posts realer Personen. Das ist äußerst überzeugend und sehr spannend.
Eine Antwort auf das ganz Rätsel ist für mich, dass vor dem realen agressiven tödlichen Rassismus (im Buch u.a. Hanau, George Floyd) die ganze Debatte an Kraft verliert. Solange Menschen wegen Hautfarben getötet werden, sind wir nicht mal annähernd auf dem richtigen Weg. Wie Mithu M. Sanyal schreibt: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov waren nicht irgendwie besondere Menschen, sondern Bürger:innen dieses Landes, genau wie ich. Und das ist dann doch die Botschaft: Alle Debatten um Race und Identität sollten ein Ziel haben: Gegenseitige Anerkennung, Achtung, Frieden und Liebe.
Vier Wochen nach dem Lesen:
Ehrlich gesagt, wusste ich die ganze Zeit nicht genau, was ich zu dem Buch sagen soll, das mich von allen Abo-Büchern am meisten interessiert hat. Deshalb kommt die Rezi auch so spät.
Das Buch hat mich hin und her geworfen beim Lesen, da ich das Thema wirklich aktuell und wichtig und den Plot erstmal spannend und witzig fand. Super Ansatz also ... nur hat es mich in der Umsetzung nicht überzeugt, vor allem nicht, was die literarische Komponente angeht, also Sprache, Poesie, Figurentiefe und -entwicklung, in der Geschichte erzählte Geschichten. Da fehlt mir definitiv literarische Qualität.
Die Blogtext-Einschübe, Anglizismen, Twitter-Tweeds, Nerdigkeit fand ich am Anfang unterhaltsam, später dann nur noch überbemüht in dem Versuch originell und trendy zu sein.
Was bleibt sind viele theorielastige Elemente, Dialoge oder Gedanken zu Identitätsfragen im Vorlesungs-Stil, die auch schon mal ermüdend sind. Dennoch konnte ich da einige Anstöße in Sachen Identitätspolitik, Diskriminierung etc. für mich mitnehmen. Ich mochte die aufgeworfenen Fragen und die Vielfalt der Thesen. Gerne würde ich ein wirklich gutes Stück Literatur dazu lesen.
Zwei Bücher kommen noch vorher, dann ist es dran.
13. Juni 2022
Saraswati ist eine renommierte Professorin für Postcolonial Studies an der Universität in Düsseldorf - und natürlich eine bekennende PoC (Person of Colour). Zumindest sind ihre begeisterten, meist studentischen, AnhängerInnen davon überzeugt; darunter auch Nivedita Anand, die Icherzählerin des Romans mit deutscher Mutter und indischem Vater. Bis eines Tages enthüllt wird, dass Saraswati als weiße Sarah Vera Thielmann geboren wurde, die Tochter eines deutschen Zahnarztehepaares mit einem indischen Adoptivbruder. Ein Shitstorm bricht über sie herein, man wirft ihr Verrat vor, kulturelle Aneignung, Anmaßung undundund. Auch Nivedita als ihre Lieblingsstudentin wird angeklagt, da diese nicht sofort Partei gegen ihre Professorin ergreift. Dabei ist sie ebenso wütend und verletzt, will aber eine Antwort auf ihre Fragen: Wieso? Weshalb diese Lügen?
Was nun folgt, ist fast eine Art Kammerspiel. Saraswati nimmt Nivedita bei sich auf, als diese verstört vor ihrer Tür steht. Danach erscheinen Saraswatis Freundin Toni, Niveditas Cousine Priti sowie Saraswitas Adoptivbruder Raji, die sich alle für einige Tage einquartieren. Es kommt zu heftigen Disputen über Rassismus, Identitäten, Herkunft, Postkolonialismus, die immer wieder von aktuellen Twitter- oder Blogbeiträgen unterbrochen werden.
Es gibt viel zu grinsen bei diesen Auseinandersetzungen, denn schlagfertig und rhetorisch gut bewandert sind alle der Anwesenden. Doch was mich störte, war diese Unmenge an Theorie mit einem Fachjargon, für dessen Verständnis ich unentwegt hätte nachschlagen müssen. Vermutlich hat sich mir Vieles dadurch nicht erschlossen, aber ich muss gestehen, dass ich diese zahlreichen Empfindlichkeiten nicht mehr nachvollziehen kann und teilweise auch nicht will. Unterhaltsam ist das Buch auf jeden Fall und macht auch deutlich, dass niemand frei ist von Rassismus. Auch die nichtweiße Seite nicht.
August 2022
Teilweise atemlos, Blockeinträge, neue Medien, aber auch zwischenmenschliche Interaktion mit Gesprächen und Disputen in unterschiedlicher Intensität und aus verschiedenen Sichtweisen.
PoC, Diskriminierung, ein hochaktuellen Thema, das mich manchmal etwas hilflos zurücklässt (s. auch "Der junge Winnetou"). Wie das Thema hier aufgegriffen wird ist spannend, auch wenn mich an manchen Stellen die "wissenschaftliche" Auseinandersetzung und das Zitieren etwas gestört hat.
Interessant fand ich das Nachwort der Autorin. Mir hat das Buch mit Abstrichen gut gefallen und ich werde mir die Umsetzung als Theaterstück in Stuttgart in den nächsten Monaten sicher ansehen.
Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!
Schon vor einiger Zeit gut bei bluezwuzl gelandet (lt. PM)
Released 1 yr ago (12/19/2022 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Die eingeschobenen social-media-Einschübe fand ich belanglos und den Lesefluss unnötig ausbremsend.
Als die "großen Diskussionen" begannen, bin ich ausgestiegen, weil ich die nötige Konzentration dazu einfach nicht aufbringen konnte, zumal die einzelnen Mitredenden mir als Personen zu "papierern" blieben.
Ich finde, heixly hat es abschließend gut auf den Punkt gebracht:
"Ich mochte die aufgeworfenen Fragen und die Vielfalt der Thesen. Gerne würde ich ein wirklich gutes Stück Literatur dazu lesen."
Es dreht sich um Identität und für mich kommt diese Aussage auf den Punkt: "PoCs, das sind die Menschen, die gefragt werden: Wo kommst du her?" Ich hatte etwas Probleme, in die Geschichte reinzufinden und es ist bis zum Ende nur leicht besser geworden. Vielleicht war es bei mir nicht der richtige Zeitpunkt. Geholfen hat mir etwas die Hörbuchausgabe, die z.B. den Titel richtig betont.
Das Buch zählt für Punkt B9-mehrere Teile der LeseChallenge 2023 von efell.
Es reist nun an den Ausgangspunkt zurück. Vielen Dank für den Abo-Beitrag!
Released 1 yr ago (4/13/2023 UTC) at persönlich weitergegeben in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany
WILD RELEASE NOTES:
Danke!
Released 7 mos ago (9/26/2023 UTC) at Bickendorf - Kleingartenanlage Sandweg e.V. in Köln, Nordrhein-Westfalen Germany
WILD RELEASE NOTES:
9.10.2023: Nicht mehr in der Box.