Die Dürre
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Am Wochenende werde ich wahrscheinlich gleich anfangen es zu lesen, irgendwann später schreibe ich hier nochmal kurz wie ich es fand und was ich mit dem Buch machen werde.
Die Menschen strömen in ihrer Verzweiflung in riesigen Strömen an die Küsten, doch dort beginnt erst die wahre Zerstörung und Gewalt.
Die Identitäten der Menschen verschwimmen in ihren gegenseitigen Kämpfen um die letzten Wasserressourcen immer mehr, und sie verlieren sich in einem raumzeitlichen Vakuum als schattenhafte und immer schwerer fassbare Abbilder ihrer selbst, in einem Meer von Salz, Leichen und Schrott.
Ballard bedient sich dabei eines in meinen Augen mitunter recht obskuren Sprachstils, aber dennoch oder eben darum liefert er ein beklemmendes Bild einer nahezu totalen Zerstörung ab.
Wer düstere, apokalyptische Erzählungen mag, ist mit dem Buch ganz gut beraten. Gelesen haben muss man es jedoch nicht, würde ich sagen.
Ich werde das Buch weitergeben, nur weiss ich noch nicht genau wie und wo.
Beeindruckend an Ballards Erzählung ist vor allen Dingen die Kraft der Details. Zwar düster und bedrückend, aber doch so folgerichtig ist seine Beschreibung des Niedergangs einer Stadt samt aller menschlicher Werte, jeglicher Rücksichtnahme. Ich bin überzeugt davon, dass sich Menschen im Ernstfall ziemlich genau so verhalten würden, wie es der Autor schildert: Kultur und Verstand werden ersetzt durch animalischen Instinkt.
Die Dürre ist eine erschreckend düstere Fiktion, die den Leser in eine auch aus heutiger Sicht durchaus vorstellbare Zukunft entführt. Die große Stärke des Buches liegt in der insgesamt schlüssigen Konstruktion eines Albtraumes, der auch mehrere Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung realen Schrecken verbreiten kann.
Ausführliche Besprechung des Romans unter http://www.e-script.de/litkrit/?t=1112956341.
Released 18 yrs ago (4/11/2005 UTC) at Oberursel, per Post verschickt in -- Per Post/Persönliche Weitergabe--, Hessen Germany
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