2014 begann Michael Bohmeyer ein bis dahin undenkbares Gesellschaftsexperiment: Per Crowdfunding sammelte er 12.000 Euro, die er gleich wieder verloste – ein Jahr lang 1.000 Euro im Monat, bedingungslos. Der Verein »Mein Grundeinkommen« entstand. Inzwischen haben über 250 Menschen das Grundeinkommen gewonnen und das Thema ist zur hoffnungsvollsten Idee unserer Zeit geworden, die Millionen Menschen inspiriert.
Michael Bohmeyer und Claudia Cornelsen berichten, wie sich das Leben der Gewinner verändert hat. Zum Beispiel Christoph, der seinen Job im Callcenter kündigte, eine Erzieher-Ausbildung begann und nebenbei eine chronische Krankheit besiegte. Das Grundeinkommen ist mehr als Geld. Es entfesselt notwendige Kräfte und Fähigkeiten, um den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen zu sein. Ein Bericht aus einem der spannendsten Sozial-Labore der Welt. Und ein Neuentwurf für eine Gesellschaft und Arbeitswelt im radikalen Umbruch.

Dieses Buch ist gerade erst herausgekommen und wird heute Abend nach der Januar-Verlosung vorgestellt. Da ich ziemlich neugierig auf diese Erlebnisberichte war, habe ich es mir schon besorgt und bin am Lesen.

Michael Bohmeyer, der Gründer der Initiative "mbG" hat sich zusammen mit der Publizistin Claudia Cornelsen quer durch Deutschland auf die Suche nach den ersten einhundert Gewinnern des bedingungslosen Grundeinkommens gemacht. Das Buch beinhaltet sowohl die Geschichte der Gründung der Initiative als auch Portraits der Gewinner.
Die unzensierten und oft sehr "menschelnden" Gedankengänge des Gründers zu den einzelnen Schicksalen und der Verwendung des gewonnen Geldes finde ich sehr interessant. Ebenso die Erwähnung des 2015 gegründeten Vereins Sanktionsfrei , der HartzIV-Empfängern bedingungslos finanziell, rechtlich und mental unter die Arme greift. Tolle Wurst!

Bin erst halb durch, aber ich würde das Buch gerne als Bookring anbieten.

Teilnehmer/innen-Liste für den Bookring:

- eule58513
- hummelmotte
- whitecaj
- katopua
- realkiku
- Beithe
- pyrrhula
- Oedi
- PauD162
- Feodora

Anmeldung gern noch über PM oder diesen Forumsfaden.

Frisch eingetroffen!
Vielen Dank fürs Schicken und dafür, das ich an dem Ring teilnehmen darf.

Ich beschäftige mich schon länger mit dieser Thematik und bin gespannt.....

Die Geschichten haben mich sehr nachdenklich gemacht.
Was ist Geld für uns in der heutigen, sehr schnelllebigen Zeit?
Würden wir menschlicher miteinander umgehen, wenn für das Nötigste gesorgt wäre und wir unsere eigenen Ideen und Interessen verfolgen könnten?
Ein spannendes Thema....

Das Buch ist unterwegs zu hummelmotte.

Eigentlich noch viel interessanter als was der einzelne mit dem Geld macht, sind die Auführungen zum bedingungslosen Grundeinkommen, Hartz IV, usw. Da kommen Dinge ans Licht, von denen man nie etwas erfährt, wenn man nicht persönlich betroffen ist oder sich besonders mit dem Thema auseinandersetzt. Der deutsche Behördendschungel dient längst nicht mehr zum Wohle der Allgemeinheit (tat er das je?).

04.06.: Angekommen bei whitecaj. Hätte aber auch keinen Millimeter dicker sein dürfen.

Gerade angekommen. Danke fürs Senden und zur Verfügung stellen.
Bin gespannt.

Habe jetzt erst mit dem Lesen begonnen, weil gleich so viele Ringe bei mir eingegangen waren.
Sehr interessant die Auseinandersetzung über die eigene Moral. " Hat die/der das verdient?" Genau darum geht es: Wer bin ich und in welcher Gesellschaft will ich leben? Sollten wir nicht alle sozial sein? Und warum sollten Soziale oder Idealisten " Nicht-Soziale" sprich Drückeberger, Suchties, Spinner oder einfach Leute, die nix ändern wollen etc. unterstützen?
Liest sich leicht und flockig und ist doch ein fundiertes Buch. Werde jetzt rasch voranlesen :).

Entscheidende Gedanken in diesem Buch:
Was arbeitest du? Macht es dir Freude?
Kannst du selbstbestimmt arbeiten?

Siehst du dich als wertvoller Mensch? Wirst du als wertvoller Mensch gesehen?

Hängt dein Wert von "political correctness" , von deinem Sozialverhalten, von deinen "Almosen" oder auch deiner Gebefreudigkeit ab, die reinen Herzens ist?
Hast du nicht schon von deinem Entstehen an den gleichen Wert wie jede/r Andere?

Willst du dich absetzen von Anderen? Und wenn womit?

Darf alles sein, solange du keinem Anderen schadest?

Ist das Bruttosozialprodukt eine Größe, nach der du deinen Wert berechnen lassen willst?

Diese Fragen, die sich so oder anders aufdrängen, wenn man die Geschichten der Menschen liest, sind Fragen, die uns aus der Abhängigkeit von Gedankensystemen herauskatapultieren können.

Wow. Das schlägt ein das Buch.
Abschließend die Gesellschafts-Vision, die klar macht, wir brauchen die Fürsorge für uns und den Nächsten, um den Herausforderungen der auf uns zukommenden Veränderungen insbesondere der Arbeitswelt gewachsen zu sein.
Fangen wir an. Jeden Tag so viele mm, wie wir wollen!
Will die letzten Kapitel noch zusammen fassen für mich, so daß es noch ein Wöchelchen bleibt, dann reist es weiter.

Wurde mir gerade vom Postboten hereingereicht.

Das erste Mal wurde ich näher mit der Grundeinkommensidee konfrontiert, als ich die (Auto-)Biographie des dm-Gründers Götz Werner Womit ich nie gerechnet hätte" gelesen habe (Das Buch ging danach als Ring auf die Reise und fängt demnächst die Bummelrunde an, für die man sich noch anmelden kann). Das war kurz nachdem ich meinen Job betriebsbedingt verlor, weil die Reedereien ihre Schiffe ausflaggten und billigere ausländische Seeleute bevorzugte. Gäbe es ein Grundeinkommen, hätte ich es mir leisten können zu den niedrigen internationalen Heuern weiter zur See zu fahren, denn die Grundbedürfnisse wie Krankenversicherung und Miete und die Überbrückung des dann unbezahlen Urlaubes wären durch das Grundeinkommen abgesichert.

Mittlerweile hat sich die Situation für mich komplett geändert. Durch zwei chron. Erkrankungen bin ich mittlerweile schwerbehindert und seit 3 Jahren und noch für die nächsten 2 Jahre vom Amtsarzt als arbeitsunfähig erklärt worden... und hänge seitdem mit meiner Tochter im ALG2-Bezug. Von daher interessieren mich die Grundeinkommensverlosungen nicht wirklich. Ein Thema, dass das Buch ja auch anschneidet.
Ich fand es aber interessant zu erfahren, dass hinter Sanktionsfrei und dem Grundeinkommensverein dieselben Gründer stehen und bin ihnen sehr dankbar. Obwohl wir ein sehr humanes Jobcenter haben (oder zumindest meine Sachbearbeiterin*) bin ich sehr froh über die Existenz von Sanktionfrei. Denn für Eltern (und Alleinerziehende insbesonders) bedeutet eine Sanktionierung und Unterschreitung des Existenzminimums i.R. auch eine Meldung beim Jugendamt wg. Kindeswohlgefährdung zu Folge hat und oftmals zum Kindesentzug führt.

(*) was aber auch daran liegen kann, dass die eigentlich für meinen Buchstaben zuständige Sachbearbeiterin meine Akte nicht mehr anfassen darf, nachdem ich vor Jahrzehnten (als ich schon mal 1 Monat lang ALG2 bezog) mit Anwalt gegen sie vorgegangen bin) per Anwalt bzw. DGB-Rechtsschutz gegen sie vorgegangen bin).

Ich selbst halte 1000 EUR Grundeinkommen für zu wenig. An sich schon und wenn ohne eingeschlossene Krankenversicherung erst recht.
Da ich durch meine gesundheitlichen Einschränkungen einige Sonderbedarfe vom Jobcenter bezahlt bekomme, würden 1000 EUR vorne und hinten nicht langen.
Die ich übrigends alle paar Monate zu unterschiedlichen Zeiten neu beantragen muss. Zusammen mit den entsprechenden Anträgen für Hilfsmittel bei der Krankenkasse, Beantragung von Hilfen über die Eingliederungshilfe und Pflegekasse (inkl. der häufig nötigen Widersprüche), ist das so ein Papierkram, dass ich mir dafür einen rechtl. Betreuer bestellen musste, da ich während Krankheitsschüben mich nicht mehr ausreichend darum kümmern kann und in Gefahr laufe irgendwelche Fristen zu versäumen. Und neben dem rechtl. Betreuer kommt so auch immer noch gut Arbeit für eine Anwalt zusammen (der z.Zt. sich um zwei Widersprüche und eine Klage vor dem Sozialgericht kümmert).
Das ganze ist so ein Streß (der Behörden- und Papierkram sowie die Knappheit der finanziellen Mittel und sonstigen Ressourcen (sprich: nicht bewilligte Hilfen)), dass sich das schon wieder negativ auf meine Gesundheit auswirkt . . .

Ich fand es sehr interessant, welche tw. doch massiven und positiven Auswirkungen schon alleine diese 12 monatlichen Grundeinkommen bei dem im Buch aufgeführten Gewinnern hatten. Was würde wohl herauskommen, bei einem dauerhaften Grundeinkommen oder doch einem Test, der mind. 4-5 Jahre läuft - also einem Zeitraum, indem man eine neue Ausbildung abschließen und somit eine komplette berufliche Umorientierung möglich machen würde?

Vor einiger Zeit war hier mal der Vorschlag im Gespräch und in den Medien gewesen in ganz Flensburg oder zumindest einem Flensburger Stadtteil das BGE zu testen. Leider ist die Diskussion wieder komplett in der Versenkung verschwunden.

Wobei in vielen Diskussionen und Vorschlägen nur Erwachsene überhaupt ein oder nur ein volles Grundeinkommen bekommen sollen. Das fände ich echt schrecklich und würde Alleinerziehende und kinderreiche Familien total benachteiligen. Zumal ja schon der ALG2-Satz für Kinder echt ein Witz ist. Ich hatte mal kurzzeitig Haushaltsbuch geführt ... hier funktioniert es nur, wenn ich extrem kürzertrete und ein Teil meines Geldes auf meine Tochter umschichte ...

Alles in allem finde ich das Thema Bedingungsloses Grundeinkommen sehr sehr interessant und bin gespannt, wie es sich in Zukunft weiterentwickelt.
Wer weiß, ist die diskutierte Ausschüttung/Ausgleich für alle Bürger von der CO2-Steuer der erste Sproß eines Grundeinkommens?

Jedenfalls stehen noch einige weitere Bücher, die sich mit dem BGE befassen, auf meiner Wunschliste. Rutger Bregmans "Utopien für Realisten" wollte ich gerade anfangen zu lesen, als dieser Ring hier aufschlug. Und ein Mängelexemplar des vor 5 Jahren erschienen Buches "Freiheit, Gleichheit, Gelassenheit: Mit dem ökologischen Grundeinkommen aus der Wachstumsfalle" liegt auch schon auf meinem Lesestapel. Und natürlich dürfen sie gerne als Ring reisen, sollte ein Interesse daran bestehen.