> Im Dezember 1939 kommt es vor dem Bahnhof von Genthin zum schwersten Zugunglück der deutschen Geschichte: Zwei Züge prallen aufeinander, zahlreiche Menschen sterben. In einem davon sitzt Carla, die schwer verletzt überlebt. Verlobt ist sie mit Richard, einem Juden aus Neuss, aber nicht er ist ihr Begleiter, sondern ein Italiener namens Giuseppe Buonomo, der durch den Aufprall ums Leben kommt. <

Zum Autor
Gert Loschütz, geboren 1946 in Genthin/Sachsen-Anhalt, ist ein deutscher Schriftsteller.

"Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht." - Eduard Engel

Der Journalist Thomas Vandersee recherchiert das vor seiner Geburt geschehene Eisenbahnunglück in Genthin/Brandenburg, seinem Geburtsort. Anhand von Archivdokumenten stellt er das Geschehen minutiös nach und forscht anschließend über die Reisende Carla. Der Kreis schließt sich mit der eigenen Familiengeschichte.
Vandersee besucht die jeweiligen Orte, um sich Einzelheiten vorstellen zu können.
Das hat mir gut gefallen, ebenso die Kombination von historischen Fakten und fiktiver Handlung.

Das Buch wurde für die Longlist nominiert, es nimmt am Buchring "Abo Deutscher Buchpreis 2021" teil.
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Das Buch reist weiter zur ersten Ringstation.
Viel Spaß beim Lesen!

Heute angekommen - danke fürs Schicken. Gerade lese ich noch für den Adventskalender, aber dann freue ich mich aufs erste Buch der Runde 21/22!
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Edith 10.11.2021:
Das erste Abobuch habe ich durch: Sehr gut gefallen hat mir die Schilderung des Zugunglücks im ersten Teil des Buches. Besonders schräg fand ich es, dass es mein Pendler*innenbuch in der deutschen Bahn war - irritierend aber gut. Der Rest wurde für mich etwas unübersichtlich - ich hab ständig vergessen wer wer ist und hätte mir eine Übersicht über das Personal machen müssen. Und so ganz verstanden, welchen Bezug der Erzähler zum Unglück hatte, habe ich nicht. Liegt das an meiner Unkonzentriertheit oder am Buch? (Die meisten anderen Bücher verstehe ich ganz gut.) Also ein super Anfang - nach hinten raus konnte das Buch sein Versprechen nicht halten.
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Heute werde ich es weiterschicken.

Und schwups ist das 2. Buch vom Deutschen-Buchpreis-Abo 2021 angekommen! Vielen Dank;)

"Besichtigung eines Unglücks" ist auch mein erstes Abo-Buch 2021! Nach den ersten Seiten habe ich mich richtig gefreut...schöner Schreibstil, interessante Geschichte und auch noch spannend. Was will man mehr ;)
Im Laufe des Romans habe ich aber auch manchmal den Personenfaden verloren. Schade, dass auch nicht alle interessanten Erzählstränge zu Ende erzählt wurden und eine der spannende Frage "Warum war Carla im Zug?" bleib für mich unbeantwortet.
Aber vielleicht habe ich es nur nicht ganz verstanden und die späteren Leser*innen klären mich auf!
Trotzdem ein sehr lesenswertes Buch und ein gelungener Auftakt für mich!

Das Buch reist noch in dieser Woche weiter!

Hoppla, ganz vergessen zu melden, dass das Buch schon letzte Woche bei mir ankam. Bin gespannt!

Dieses Buch fing so gut an, und ich bin nur so durch die Seiten gerauscht (obwohl ich etwas gebraucht habe, um zu verstehen, dass die Züge nicht frontal zusammengestossen sind, sondern der eine den anderen gerammt hat). Dass ich durch die vielen Namen, Streckenabschnitte, Halte-, Fahrt- und sonstige Signale ein bisschen den Überblick verloren habe, hat mich auch nicht gestört.

Doch danach? Stürzt die Spannungskurze gefühlt ins Bodenlose. Die Erzählung über Carla, die mit Richard Kuiper verlobt ist, aber einen anderen Mann, der bei dem Zugunglück getötet wurde, als ihren Ehemann ausgibt, selbst aber schwer verletzt überlebt und in Kontakt mit der Mutter des Ich-Erzählers kommt, war auch noch recht passabel. Aber dann geht es extrem schwerfällig und auch verwirrend weiter. Lang und breit wird das Leben der Mutter des Ich-Erzählers ausgewälzt, inklusive Onkel, Tanten und sonstige Verwandtschaft, die mit der Zugunglück-Geschichte eigentlich überhaupt nichts zu tun haben. Auch die eigene Geschichte des Ich-Erzählers, seine seltsame Beziehung zu Yps, wirkt irgendwie völlig deplaziert. Oder ich habe wieder was überlesen und/oder nicht verstanden.
Viele lose Fäden wedeln auch nach Beendigung des Buches noch lose umher - warum war denn nun Carla im Zug? Warum hat der Lokführer der Unglückslok nun diesen Auffahrunfall fabriziert? Was war denn nun diese geheimnisvolle "Beziehung" zwischen Carla und Lise, der Mutter des Ich-Erzählers, ausser, dass sie ihr aus dem Geschäft, in dem sie arbeitete, Kleidung brachte.

Allein wegen des ersten Teils des tatsächlichen Unglücks vergebe ich die drei Sterne, der Rest war für mich relativ redundant.

Danke schön für dieses Abo-Buch!
Außer fürs Abo lese ich es noch für die Lese-Challenges, denn es hat ein Lesezeichenband (Kategorie bei Efell) und beim Unglück hat es zwölf Grad minus (Kategorie “kalt“ bei Hazelgreeen).

Anhand des wahren Zugunglücks von Genthin erzählt der Autor 3-4 Geschichten. Das Zugunglück in der eisigen Winternacht vom 22. Dezember 1939 ist nach wie vor das schwerste in der deutschen Eisenbahngeschichte. Minutiös hat der Autor recherchiert, wie diese Tragödie geschehen konnte.
Doch andere Unglücke sind damit verknüpft, die sich auch nicht leicht erklären lassen. Carla Finck, eine junge Reisende, überlebt das Unglück schwer verletzt. Im Zug war sie mit Giuseppe Buonomo, den sie als ihren Mann ausgibt und der vielleicht wirklich ihre Rettung gewesen wäre, ihre, der Halbjüdin, und auch die ihres eigentlichen Verlobten, des 36-jährigen Juden Richard. Nach dem Unglück wählt das 18-jährige Mädchen das Leben und bricht mit Richard.
Und dann ist es noch der Ich-Erzähler selbst, der aus Genthin stammt. Seine Mutter Lisa steht im Mittelpunkt der dritten Geschichte. Auch ihre Geschichte ist nicht rund, mitunter unglücklich.
Der Ich-Erzähler Thomas Vandersee, ein Journalist, hat ein Dauerverhältnis mit Yvonnne, die mit ihrer Familie neben dem Haus seiner Mutter und seines Stiefvaters lebt. Das könnte die vierte Geschichte sein.
Ich mochte das Buch und habe es gern gelesen.

Das Buch ist gut angekommen. Dankeschön.

05.06.2022: Recherche und Dokumentation verknüpft mit Autofiktion ist das Experiment dieses Buches. Irgendwo hat es ein Rezensent eine "halsbrecherische Logik" genannt und ich finde, das trifft diese wilde Mischung aus Fakten und Fiktion, Protokoll und Poesie ganz gut. Vorgetragen wird das Ganze vom Autor eher still, tastend, melancholisch, spröde. Naja, ist ja irgendwie auch sinnbildlich für dieses wirre-verwirrende Leben ... Und so hat mich das Buch (wie das Leben ;) ) gefangengenommen, genervt, durcheinander gebracht, erfreut, war in manchen Teilen perfekt und spannend, dann wieder halbgar, zu viel Doku und Lücken ... und gemocht habe ich es auch.

Heute im Briefkasten vorgefunden - so langsam nähert sich das Abo seinem Ende.
Vielen Dank für diesen Ring!

Kurz vor Weihnachten 1939 kommt es vor dem Bahnhof Genthin zum schwersten Zugunglück der deutschen Geschichte. Ein D-Zug rast mit voller Geschwindigkeit auf einen anderen, stehenden D-Zug – offiziell gibt es mindestens 196 Tote.
70 Jahre später recherchiert der Journalist Vandersee, der nach diesem Unglück in Genthin geboren wurde, zu diesem Geschehnis und ihm wird klar, dass seine Mutter Lisa, damals ein junges Mädchen, die Folgen miterlebt haben musste. Bei der Durchsicht der Unterlagen fällt ihm der mysteriöse Fall Carla Finck auf, die bei dem Unfall schwer verletzt wurde und sich im Krankenhaus Carla Buonomo nannte. Ihr Begleiter, der im Zug starb, hieß Giuseppe Buonomo und war Neapolitaner, beide waren auf dem Weg von Berlin nach Düsseldorf. In welchem Verhältnis die Beiden zueinander standen, ist noch immer unklar und so forscht Vandersee weiter, was es mit der falschen Namensnennung von Carla Finck auf sich hat. Er findet heraus, dass sie Halbjüdin war und mit Richard Kuiper verlobt, einem Juden aus Neuss. Was machte sie dann mit Buonomo in Berlin?

Obwohl der Titel suggeriert, dass es hier vorrangig um das Eisenbahnunglück geht, nehmen die Geschichten um Carla Finck und Lisa, der Mutter Vandersees, annähernd den gleichen Raum ein. Wie der Autor selbst nimmt sein Alter Ego die wirklichen Vorgaben (den Aufeinanderprall, die Existenz Carla Fincks, ihres Verlobten und Giuseppe Buonomos sowie die Vorkommnisse im Krankenhaus) neben den für uns fiktiven, aber für ihn realen Personen als Grundlage, die damaligen Geschehnisse zu rekonstruieren. So entsteht eine minutiöse Beschreibung, wie es zu dem Aufprall kam, während Carlas und Lisas Leben meist in Umrissen dargestellt werden. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass die Faktenlage hier eher dürftig ist. Doch auf beeindruckende Weise ergänzt er die ihm vorliegenden ‚Tatsachen‘ mit Möglichkeiten, die so wahrscheinlich wirken, dass sie sich wie selbstverständlich als das wirklich Geschehene lesen.

Ausgangspunkt des Ganzen ist das Unglück, von dem ausgehend ein Teil von Carlas Leben erzählt wird und daran anschließend Lisas, die, nicht ganz unwahrscheinlich, Carla begegnete. An weiteren losen Fäden, die an diesen und Vandersees eigener Geschichte hängen, gibt es zudem eine Reihe zusätzlicher Episoden: Hedwig Vorbeck, die die Toten und Verletzten zur Klinik brachte, wo sie ihr Mann als Arzt versorgte; Stolzenburgs Geschichte, der Ex-Mann von Lisas Tante sowie Der Eisfleck und viele mehr. Auch wenn Gert Loschütz diese ganzen Begebenheiten kunstvoll miteinbindet, finde ich den dazu genötigten Zufall doch etwas bemüht, der alles miteinander verbindende rote Faden ist gegen Ende kaum noch sichtbar.

Hervorzuheben ist die Sprache des Autors, die zwar eher sachlich-kühl, fast schon wie in einer Dokumentation wirkt, aber ungemein detailliert und bildhaft ist, sodass man dem Geschehenen und den Figuren trotzdem nahe kommt.

"Kein Winter wie aus dem Reiseprospekt, sondern ein dunkler, bedrückender, nach hinten verlegter Totensonntag."

Eine ungewöhnliche Lektüre, bei der Wahrheit und Fiktion nicht zu unterscheiden sind.

Es hat jetzt doch etwas länger gedauert mit versenden - ich hoffe es passt dennoch. Viel Freude beim Lesen und herzlichen Dank für den Ring!

Kein Problem, das Vorgängerbuch aus dem Abo ist auch noch nicht in Angriff genommen worden. :-)

Herzlichen Dank für deine guten Wünsche!

Interessanter Weise hat mir insbesondere der 1. Teil "nur 4 Sekunden" sehr angesprochen. Viele Facetten, Schicksale, teilweise nur angerissen, aber insgesamt ergab das Puzzle ein rundes Bild.
Das hat mir in den folgenden Teilen gefehlt, Hier wäre statt des Anreißens eine Vertiefung schöner gewesen. Zwar lebt das Buch hier überwiegend von Vermutungen und Gedankenspielen, aber der sehr dünne rote Faden wirkt teilweise sehr brüchig.
Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen.

Das Buch ist seit ein paar Tagen auf dem Weg zur letzten Leserin. Vor dem Urlaub hat es leider nicht mehr geklappt ...

Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!

Schon vor einigen Tagen angekommen -vielen Dank fürs Schicken!
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Die minutiöse Rekonstruktion des Zugunglücks und seine Folgen für einige der (wenn auch im Falle Lisas nur indirekt) Beteiligten hat mich fasziniert und bewegt, weshalb ich den ersten Teil besonders spannend fand.
Wenn ich auch eine "wilde Mischung" aus Fakten und Fiktion nicht so gerne habe, war es doch eines der wenigen Bücher des diesjährigen Abos, das ich gerne gelesen habe.
In der Folge bleiben viele Details vage oder werden nicht geklärt, was mir dann doch etwas inkonsequent vorkommt, wenn schon Fiktion mit im Spiel ist. Als
"Bericht" über eine Recherche, mit allen Sackgassen, Ungereimtheiten und Rückschlägen ist das ganze dann aber doch auch gelungen.

Und jetzt ist das Buch auf der Heimreise. Vielen Dank für diesen Abo- Beitrag!

Das Buch ist mit leckerer Tee-Begleitung wieder zu Hause angekommen. Vielen Dank dafür und für Eure ausführlichen Journaleinträge!