Houellebecq tritt uns diesmal als Literaturprofessor Francois entgegen, der allmählich in die Jahre kommt und in Liebesdingen seine Felle davonschwimmen sieht. Da bekommt Frankreich einen neuen Präsidenten, einen gemäßigt auftretenden Muslim. Ihm wird nahegelegt, bei voller Pension auf den Professorenposten zu verzichten. Das Angebot nimmt er an und beginnt, sich angesichts der veränderten politischen Verhältnisse mit Religion zu beschäftigen, zunächst mit dem Katholizismus, dem auch sein Lieblingsautor Huysmans in seinen späten Jahren anhing, sehr bald dann aber auch mit dem Islam. Und die Aussicht auf vier junge gefügige Ehefrauen erscheint ihm arg reizvoll. Unterdessen verändert sich die französische Gesellschaft allmählich in eine muslimische Gesellschaft.

Ich fand das Buch sehr geschickt geschrieben, denn der neue Präsident ist keineswegs ein plumper Islamist, so wie die Schlagzeilen zum Buch mich glauben ließen, sonder er geht sehr geschickt vor und ist u. a. wohl mit der Identitären Bewegung im Bunde. Sehr interessant waren dabei für mich die politischen Äußerungen, die Houellebecq durch den Ehemann einer Kollegin - einwn Ex-Mitarbeiter des Inlandsgeheimdiensten - sowie durch den neuen Rektor der Uni Paris - Sorbonne tätigen lässt. Daran ist einiges m. E. bedenkenswert.

Liebe Finderin, lieber Finder,

dieses Buch habe ich freigelassen, um Leute zum Lesen anzuregen. Schön, dass Sie es mitgenommen haben und hier einen Eintrag gemacht haben, denn es ist für mich immer sehr schön zu erfahren, wo ein Buch nun hin gekommen ist und wie es dem Finder gefällt. Und genau darum geht es bei Bookcrossing: Bücher in Umlauf zu bringen - gerade auch an Stellen, wo Leute nicht damit rechnen - und Leseerfahrungen zu teilen.

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Ein Video der Nachrichtenagentur AFP erklärt eigentlich recht gut, worum es bei Bookcrossing geht.