Mit dem Rücken zur Wand
Registered by goldpet of Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz Germany on 2/16/2018
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Berlin 1932/33. Wohnungselend und Arbeitslosigkeit haben ihren Höhepunkt erreicht, die Weimarer Republik geht ihrem Ende entgegen. Der fünfzehnjährige Hans aus der Ackerstraße hat noch Glück gehabt, denn er hat zwar keine Lehrstelle, aber wenigstens Arbeit gefunden in der Fabrik.
Released 5 yrs ago (6/21/2018 UTC) at Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
das Buch geht als Trostbuch der WM 2018 an den Paten der Marokkanischen Manschaft.
Dieses Buch möchte die weite Welt und viele andere Bücher und Bücherverrückte kennen lernen.
Liebe Finderin, lieber Finder,
Gratulation, dass Du dieses Buch gefunden hast! Ich hoffe, es gefällt Dir. Du hast nicht nur ein Buch, sondern eine ganze Gemeinschaft von Leserinnen und Lesern gefunden, die Bücher lieben. Schau Dir die Seite mal an! Ich würde mich sehr freuen, wenn Du Dir die Zeit nimmst, einen Journal-Eintrag zu machen und mich so wissen zu lassen, wo das Buch gerade ist und was Du damit vor hast. Vielleicht willst Du Bookcrossing ja beitreten? Das ist anonym, kostenlos und macht Spaß!
Dieses Buch möchte die weite Welt und viele andere Bücher und Bücherverrückte kennen lernen.
Liebe Finderin, lieber Finder,
Gratulation, dass Du dieses Buch gefunden hast! Ich hoffe, es gefällt Dir. Du hast nicht nur ein Buch, sondern eine ganze Gemeinschaft von Leserinnen und Lesern gefunden, die Bücher lieben. Schau Dir die Seite mal an! Ich würde mich sehr freuen, wenn Du Dir die Zeit nimmst, einen Journal-Eintrag zu machen und mich so wissen zu lassen, wo das Buch gerade ist und was Du damit vor hast. Vielleicht willst Du Bookcrossing ja beitreten? Das ist anonym, kostenlos und macht Spaß!
Ein Autor, den ich noch nicht kenne, ein Thema von zeitloser Gültigkeit - da hat sich doch die Teilnahme schon rentiert.
Vielen Dank für das dicke Buch und die individuelle Gestaltung des Umschlags (Bild).
Meine persönliche Bilanz zum WM-Spiel 2018
Vielen Dank für das dicke Buch und die individuelle Gestaltung des Umschlags (Bild).
Meine persönliche Bilanz zum WM-Spiel 2018
Ein Buch aus dem Arbeitermilieu - am 1. Mai habe ich mit der Lektüre begonnen, das paßt gut, finde ich; gestern habe ich es abgeschlossen.
Sehr spannend und informativ fand ich die Geschichte der Familie Gebhardt, anhand deren fiktiven Lebensläufen der Roman die Verhältnisse zum Ende der Weimarer Republik und dem Beginn der Nazi-Diktatur zum Leben erweckt. Niemand ist hier auf Rosen gebettet. Der Vater hat im I. WK einen Arm verloren, der ältere Sohn ist arbeitslos, jung verheiratet und wird zum Ende der Handlung hin Vater. Sein jüngerer Bruder wird durch Beziehungen (sein Trainer im Turnverein verschafft ihm die Stelle) bei der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft als Lagerarbeiter eingestellt und erlebt so den Alltag in einem großen Industriebetrieb und die erste Liebe mit einem jüdischen Mädchen.
Millionen andere lösen die Abkürzung "AEG" dagegen als "Allgemeine Erwerbslosen-Gesellschaft" auf. Familien, die aus ihrer - ohnehin nicht luxuriösen - Wohnung per Zwangsräumung entfernt werden, weil sie die Miete nicht mehr aufbringen können, die Spaltung, die durch die Familien läuft, weil Anhänger der KPD und der SPD es nicht schaffen, ihren Streit zur Bekämpfung des gemeinsamen Feindes, der NSDAP, kurzfristig beizulegen, die gewalttätige Stimmung auf den Straßen, wo politischer Diskurs nicht mit demokratischen Mitteln (Argumente, Diskussion bzw. Streitgespräch) sondern über das Faustrecht oder gar durch Schußwaffengebrauch ausgetragen wird, all das wird so bewegend beschrieben, daß der Leser mitfiebert - obwohl der traurige Ausgang der Geschichte ja sattsam bekannt ist.
Im Anhang werden Begriffe erläutert, die den Digital Natives wohl nicht mehr geläufig sind. Eine Zeittafel macht deutlich, wie kurz der Weg von der wackeligen, aber doch noch Anlaß zur Hoffnung bietenden Demokratie in eine der brutalsten, menschenverachtendsten Diktaturen war, die je das Antlitz unseres Planeten beschmutzten. Noch erschreckender, daß das alles formaljuristisch "legal" ablief, denn es gab in der Weimarer Verfassung eben noch keine "Ewigkeitsgarantie" für Grund- und Menschenrechte, wie man sie in unser Grundgesetz eben aus der leidvollen Erfahrung des "Dritten Reiches" eingebaut hat.
Wie schwer es ist, sich angesichts drückender wirtschaftlicher Not und ohne Hoffnung auf eine Besserung der eigenen geschellschaftlichen Stellung den Sirenenrufen von machtbessesenen Extremisten zu entziehen, wird anhand der Tochter Martha veranschaulicht, die sich mit einem SA-Mann einläßt und von dessen Karriere profitiert. Sie bleibt ihm treu, obwohl er ihren Vater verhaften läßt und Brüder und Freunde verfolgt. Angesichts der aktuellen Situation eine bedrückende Lektüre, die zur Wachsamkeit aufruft und sehr deutlich macht, wie dringed die Demokratie mutiger, standhafter Befürworter und Verteidiger bedarf.
Markantes Zitat
Wer arbeitslos wird, heißt es, hat die Wahl, entweder im Warmen zu verhungern oder einigermaßen satt zu erfrieren.
Augen wie Kastanien, S. 51
- - -
efell - Lesechallenge 2020
B - Inhalt
30. spannend
Sehr spannend und informativ fand ich die Geschichte der Familie Gebhardt, anhand deren fiktiven Lebensläufen der Roman die Verhältnisse zum Ende der Weimarer Republik und dem Beginn der Nazi-Diktatur zum Leben erweckt. Niemand ist hier auf Rosen gebettet. Der Vater hat im I. WK einen Arm verloren, der ältere Sohn ist arbeitslos, jung verheiratet und wird zum Ende der Handlung hin Vater. Sein jüngerer Bruder wird durch Beziehungen (sein Trainer im Turnverein verschafft ihm die Stelle) bei der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft als Lagerarbeiter eingestellt und erlebt so den Alltag in einem großen Industriebetrieb und die erste Liebe mit einem jüdischen Mädchen.
Millionen andere lösen die Abkürzung "AEG" dagegen als "Allgemeine Erwerbslosen-Gesellschaft" auf. Familien, die aus ihrer - ohnehin nicht luxuriösen - Wohnung per Zwangsräumung entfernt werden, weil sie die Miete nicht mehr aufbringen können, die Spaltung, die durch die Familien läuft, weil Anhänger der KPD und der SPD es nicht schaffen, ihren Streit zur Bekämpfung des gemeinsamen Feindes, der NSDAP, kurzfristig beizulegen, die gewalttätige Stimmung auf den Straßen, wo politischer Diskurs nicht mit demokratischen Mitteln (Argumente, Diskussion bzw. Streitgespräch) sondern über das Faustrecht oder gar durch Schußwaffengebrauch ausgetragen wird, all das wird so bewegend beschrieben, daß der Leser mitfiebert - obwohl der traurige Ausgang der Geschichte ja sattsam bekannt ist.
Im Anhang werden Begriffe erläutert, die den Digital Natives wohl nicht mehr geläufig sind. Eine Zeittafel macht deutlich, wie kurz der Weg von der wackeligen, aber doch noch Anlaß zur Hoffnung bietenden Demokratie in eine der brutalsten, menschenverachtendsten Diktaturen war, die je das Antlitz unseres Planeten beschmutzten. Noch erschreckender, daß das alles formaljuristisch "legal" ablief, denn es gab in der Weimarer Verfassung eben noch keine "Ewigkeitsgarantie" für Grund- und Menschenrechte, wie man sie in unser Grundgesetz eben aus der leidvollen Erfahrung des "Dritten Reiches" eingebaut hat.
Wie schwer es ist, sich angesichts drückender wirtschaftlicher Not und ohne Hoffnung auf eine Besserung der eigenen geschellschaftlichen Stellung den Sirenenrufen von machtbessesenen Extremisten zu entziehen, wird anhand der Tochter Martha veranschaulicht, die sich mit einem SA-Mann einläßt und von dessen Karriere profitiert. Sie bleibt ihm treu, obwohl er ihren Vater verhaften läßt und Brüder und Freunde verfolgt. Angesichts der aktuellen Situation eine bedrückende Lektüre, die zur Wachsamkeit aufruft und sehr deutlich macht, wie dringed die Demokratie mutiger, standhafter Befürworter und Verteidiger bedarf.
Markantes Zitat
Wer arbeitslos wird, heißt es, hat die Wahl, entweder im Warmen zu verhungern oder einigermaßen satt zu erfrieren.
Augen wie Kastanien, S. 51
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efell - Lesechallenge 2020
B - Inhalt
30. spannend
Journal Entry 5 by litrajunkie at Harmoniegarten in Bamberg, Bayern Germany on Monday, July 20, 2020
Themenrelease "20. Juli 1944"
Nie wieder Diktatur, nie wieder Rassismus, nie wieder Krieg!
Habe das Buch auf ein kleines Mäuerchen beim "Mahnmal für Widerstand und Zivilcourage" gelegt.
Weitere hier freigelassene Bücher
Die drei Bronzebüsten erinnern an
• Willy Aron, Gerichtsrefendar, 1933-05-19 an den im KZ Dachau erlittenen Mißhandlungen verstorben.
• Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Oberst i.G., 1944-07-20 in Berlin standrechtlich erschossen.
• Hans Wölfel, Jurist, 1944-07-03 im Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet.
- - -
Bookalauréat 2020
14 - Corps humain
Nie wieder Diktatur, nie wieder Rassismus, nie wieder Krieg!
Habe das Buch auf ein kleines Mäuerchen beim "Mahnmal für Widerstand und Zivilcourage" gelegt.
Weitere hier freigelassene Bücher
Die drei Bronzebüsten erinnern an
• Willy Aron, Gerichtsrefendar, 1933-05-19 an den im KZ Dachau erlittenen Mißhandlungen verstorben.
• Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Oberst i.G., 1944-07-20 in Berlin standrechtlich erschossen.
• Hans Wölfel, Jurist, 1944-07-03 im Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet.
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Bookalauréat 2020
14 - Corps humain