Dieses Exemplar (2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Münster 2004) habe ich aus dem Buchregal vorm Hofcafe in Bamberg, Bayern, Germany befreit.

Im Turbokapitalismus zählt nur noch, was quantifizierbar ist. Nicht in Zahlen ausdrückbare qualitative Aspekte werden nicht nur nicht betrachtet, nein, man tut so, als seien sie nicht existent. Langfristiges, strategisches Denken endet spätestens beim Quartalsabschluß. Jeder Firmenteil muß gewinnbringend arbeiten - tut er es nicht (oder kann er es aus der Natur der Sache heraus nicht tun), dann wird er kaputtgespart, zerschlagen und/oder verramscht. Übertragen auf die Biologie hieße das, ein gebrochener Arm wird nicht geschient und nach der Heilung per Krankengymnastik wieder fit gemacht, sondern gleich amputiert.

Nun bin ich zwar kein Geistes- oder Sozialwissenschaftler, aber ein Kopfarbeiter. Im Gegensatz zum tütenklebenden Arbeitssklaven der industriellen Revolution kann man es einem Kopf nicht ansehen, ob er gerade denkt - und wenn er das überhaupt tut, an was. Auch ist schwer meßbar, ob der Kopf der Angestellten A besser/effizienter funktioniert als die Birne von Berater B. In diesem schwierigen Umfeld erhoffe ich mir von dem Buch ein paar stichhaltige Argumente für den firmeninternen Verkauf der eigenen Arbeitskraft.

Klappentext
Immer mehr Geistes- und Sozialwissenschaftler arbeiten freiberuflich. Ob freiwillig oder aus der Not geboren. Der Weg in die Selbständigkeit erfordert gute Strategien, viele Informationen, einen wirtschaftlichen Blick auf die eigene Arbeit sowie einen gewinnenden Umgang mit der Kundschaft und mit sich selbst.

Die Broschüre bietet Basiswissen für alle, die ihr Können als neue Freiberufler anbieten. Das Thema "Geld für gestes- und solzialwissenschaftliche Dienstleistungen" beleuchtet sie aus verschiedenen Perspektiven: von Klakulation und Marketing über Kultur und Politik bis hin zu den weichen Faktoren der Freiberuflichkeit.

• Wie berechne ich mein Honorar?
• Was bietet uns der Arbeitsmarkt?
• Wie können wir den Wert unserer Arbeit steigern?
• Welche Faktoren prägen das Verhältnis zur Kundschaft?
• Wie könnnen wir auch bei Flaute die Freude am Geschäft fördern?

Das Heft war rasch durchgelesen. Als Mann mit wirtschaftswissenschaftlichem Abschluß gehöre ich nicht zur Zielgrupppe des Werkes und die Kalkulationsbeispiele boten mir daher auch nichts Neues. Aus Weinbergs "Secrets of Consulting" kann man m.E. deutlich mehr lernen - es ist aber auch viel dicker.

Vor dem Frühstück ins Regal gestellt.