Der Friedhof in Prag

by Umberto Eco | Literature & Fiction |
ISBN: 3423142278 Global Overview for this book
Registered by Lieseleikum of Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on 10/12/2017
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Journal Entry 1 by Lieseleikum from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Thursday, October 12, 2017
Auszug aus der Vorbemerkung:
"Der Italiener Simon Simonini lebt in Paris, und er erlebt aus nächster Nähe eine dunkle Geschichte. es geht um geheime Militärpapiere, die der jüdische Hauptmann Dreyfus angeblich an die deutsche Botschaft verkauft haben soll, um piemontesische, französische und preußische Geheimdienste, die noch geheimere Pläne schmieden, um Freimaurer, Jesuiten und Revolutionäre - und am Ende tauchen zum ersten Mal 'Die Protokolle der Weisen von Zion' auf, ... ."

Die ersten drei Sätze:
"Der Passant, der an jenem grauen Morgen im März 1897 auf eine Gefahr die Place Maubert überquert hätte - "la Maub", wie sie im Ganovenmilieu genannt wurde (einst Zentrum des universitären Lebens im Mittelalter, Treffpunkt der Studenten, die an der Fakultät der Freien Künste am 'Vicus Stramineus', heute Rue de Fouarre, studierten, dann Pranger-, Folter- und Hinrichtungsstätte für Jünger des freien Denkens wie Étienne Dolet) -, wäre in eines der wenigen Viertel von Paris gelangt, das von Planierungen des Barons Hausmann verschont geblieben war, ein gewirr übelriechender Gassen, zerschnitten vom Lauf der Bièvre, die damals dort aus den Eingeweiden der Metropole herauskam, in denen sie so lange eingepfercht gewesen war, um sich fiebernd, gurgelnd und voller Würmer in die nahe Seine zu ergießen. Von der Place Maubert, die heute durch den Boulevard Saint-Germain verunstaltet wird, gelangte man damals in eine Vielzahl enger Sträßchen wie der Rue Mâitre-Albert, der Rue Saint-Séverin, der Rue Galande, der Rue de la Bûcherie und er Rue Saint-Julien-le-Pauvre bis hinüber zur Rue de la Huchette, in denen es allerlei schmutzige kleine Hotels gab, meist geführt von Auvergnaten, Wirten mit einer legendären Habgier, die für die erste Nacht einen ganzen Franc nahmen und für die folgenden vierzig Centiems (plus zwanzig Sous, wenn man auch ein frisches laken wollte).
Wäre unser Passant dann in jene Straße eingebogen, die später Rue Frédéric-Sauton heißen sollte, aber damals noch Rue d'Amboise hieß, so hätte er etwa in ihrer Mitte, zwischen einem als Bierlokal getarnten Bordell und einer Taverne, in der man, zu billigstem Wein, für zwei Sous speisen konnte (was damals sehr wenig war, aber gerade so viel wie die Studenten der nahen Sorbonne es sich leisten konnten), rechts eine Sackgasse gefunden, die schon damals Impasse Maubert hieß, aber bis 1885 Cul-de-sac d'Amboise genannt wurde und in früheren Jahren einen 'tapis-franc' beherbergt hatte (so hieß im Milieu eine Spelunke, eine Kaschemme untersten Ranges, die gewöhnlich von einem Exhäftling geführt und von frisch aus dem Knast Entlassenen frequentiert wurde), und die auch deshalb zu traurigem Ruhm gelangt war, weil sich dort im 18. Jahrhundert das Laboratorium dreier berühmter Giftmischer befunden hatte, die eines Tages tot darin aufgefunden worden waren, erstickt von den Ausdünstungen der Substanzen, die sie auf ihren Brennern destilliert hatten. ... ."

Uff! So lange drei Sätze! Die enthalten ja selbst schon eine ganze Geschichte mindestens. Ob soviel Stoff noch Neugier auf das Buch machen kann? Ich hoffe es, denn die Lektüre lohnt sich.
Die Geschichte selbst ist gehaltvoll. Ich habe sie als prall gefüllt empfunden, und ich weiß nicht, ob ich sie nicht noch mal lesen sollte, und ich weiß nicht, ob das reicht, den Gehalt ganz zu erfassen.
Andererseits empfand ich sie als düster und grausam und ungeheuerlich - insbesondere weil all das, was Umberto berichtet als Verschwörungstheorien im Volk auf fruchtbaren Boden fiel und letztendlich zum dritten Reich führte und allem, was dort passierte.
Es ist sehr lesenswert und aufschlussreich - gerade wegen seiner erschreckenden heutigen Aktualität, denn "der Geist ist fruchtbar noch, aus dem das kroch"(Zitat, aber ich weiß nicht mehr von wem), auch wenn es im Mittelteil m.E. einige Redundanzen und Längen aufweist.

Journal Entry 2 by Lieseleikum at Schlesinger (OBCZ?) in Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Sunday, February 11, 2018

Released 6 yrs ago (2/20/2018 UTC) at Schlesinger (OBCZ?) in Stuttgart, Baden-Württemberg Germany

WILD RELEASE NOTES:

Ich bringe das Buch zum Meetup mit.

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