Anfang September 2017 bei der Buchhandlung Kleinschmidt in Hof gekauft. Nicht nur die nahenden Bundestagswahlen fordern, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Oscar Wilde definiert Fortschritt als die Verwirklichung von Utopien. Das bedingungslose Grundeinkommen halte ich für eine der größten und erstrebenswertesten Utopien unserer Zeit. Mit seiner Einführung verlören viele bisher mächtige Fesseln (Angst vor Erwerbslosigkeit, Stress in einem ungeliebten Beruf bzw. in einem nicht wertschätzenden Arbeitsumfeld, das Verharren in einer schwächenden Beziehung mangels eigener Mittel, ...) ihre Schrecken bzw. ihre zerstörerische Kraft. Wohl deshalb wird es von so vielen Seiten energisch bekämpft, denn es würde vielen die Basis ihrer aktuellen Dominanz über die Mitmenschen entziehen. Ich freue mich auf die geistige Auseinandersetzung mit den 95 Thesen und hoffe, die Verwirklichung dieser Utopie noch vor dem Eintritt ins Rentenalter zu erleben.

Klappentext
Das bedingungslose Grundeinkommen ist in aller Munde, weil es die richtigen Fragen stellt. Könnten wir unsere Talente nicht viel besser entfalten, wenn unsere Existenz bediungslos gesichert wäre? Wie würde sich die Gesellschaft verändern, wenn jeder Einzelne finanziell unabhängiger wäre? Und nicht zuletzt: Wie wollen wir im digitalen Zeitalter miteinander leben und arbeiten?

Ein Manifest, das anhand von 95 Thesen in die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens einführt - mit zugespitzten Gedanken und überraschenden Geschichten.

Das bedingungslose Grundeinkommen ist die humanistische Antwort auf den technologischen Fortschritt.

Weitere BC-Aktivitäten dieses Tages

Zur Beantwortung dieser sehr interessanten Frage liefert das Büchlein 95 Thesen, die sich ganz offen auf Luthers Aktion vor 500 Jahren beziehen und sich eine ähnlich breite Umwälzung erhoffen, wie es die Reformation seinerzeit war. Bleibt zu hoffen, dass im Nachgang nicht wieder so viele Tote zu beklagen sein werden wie sie durch die im Zuge der Reformation und Gegenreformation entstandenen Glaubenskriege verursacht haben. Eine Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens würde die etablierten Machtstrukturen wohl ebenso stark durcheinanderschütteln, wie es die Reformation mit der katholischen Kirche getan hat.

Leider fehlt mir doch etwas der theoretische Unterbau. Es wird behauptet, das bedingungslose Grundeinkommen sei finanzierbar (davon bin ich persönlich auch überzeugt), allerdings hätte nach meinem Geschmack viel klarer herausgearbeitet werden sollen, wie. Dieses Buch geht hauptsächlich auf die Frage ein, ob die Menschen mehrheitlich aufhören würden, überhaupt etwas anderes zu tun als in der (sozialen) Hängematte zu liegen. Die Haupthindernisse für die Einführung werden dann in einem auf die Thesen folgenden Kapitel betrachtet.

Bevor man in die Diskussion einsteigt, sollten allerdings die Begriffe geklärt werden, so z.B. die feine Unterscheidung zwischen Arbeit (als physikalisches Phänomen) und Einkommenserwerb (als wirtschaftliche Tätigkeit). Schon jetzt ist da ja viel verbogen, heißt doch der, der die Arbeitsleistung gibt "Arbeitnehmer", und der, der sie im abnimmt "Arbeitgeber". Entweder müßten diese Begriffe vertauscht werden, oder als "Arbeitsplatznehmer" bzw. "Arbeitsplatzgeber" vollständig ausgeschrieben werden. Schlimm ist in der heutigen Welt ja nicht die Arbeitslosigkeit (ein ehemaliger Kollege sagte immer: "Das bißchen Arbeit, das ich brauche, finde ich überall"), sondern der Wegfall des Erwerbseinkommens, soweit es nicht durch eine Arbeitslosenversicherung ersetzt wird.

Für das heutige Meetup.

Kam gestern direkt vom Stammtisch im "Hungry Highländer" mit zu mir...