Gegen den Hass

by Carolin Emcke | Nonfiction |
ISBN: 3103972318 Global Overview for this book
Registered by litrajunkie of Pretzfeld, Bayern Germany on 9/4/2017
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Journal Entry 1 by litrajunkie from Pretzfeld, Bayern Germany on Monday, September 4, 2017
Anfang September 2017 bei der Buchhandlung Kleinschmidt in Hof gekauft. Nicht nur die nahenden Bundestagswahlen fordern, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Es ist eine nie endende Verpflichtung jedes Menschen, sich mit denen auseinanderzusetzen, die man am liebsten auf einem anderen Planeten wüßte - dabei darf diese Auseinandersetzung nie die argumentative Ebene verlassen oder zur eigenen, offensiven Aggression verleiten. Nur die Gewaltlosigkeit bietet eine Hoffnung für die Zukunft. Diese durchzuhalten, ist aber sehr schwer, weil unser "Reptiliengehirn" sich gerne immer wieder in den Vordergrund spielt, um der ach so pingeligen Großhirnrinde mal zu zeigen, was einen Harke ist. Wie schon Rudolf Steiner lehrte, gelingt "die Überwindung der Neigung zum Bösen im Menschen" am besten "durch die Förderung des Interesses am Anderen".

Klappentext
Für alle, die überzeugende Argumente suchen, um eine humanistische Haltung und eine offene Gesellschaft zu verteidigen.

»Dem Hass begegnen lässt sich nur, indem man seine Einladung, sich ihm anzuverwandeln, ausschlägt. Es gilt zu mobilisieren, was den Hassenden abgeht: genaues Beobachten, nicht nachlassendes Differenzieren und Selbstzweifel.«
Carolin Emcke

»Das Werk von Carolin Emcke ist Vorbild für gesellschaftliches Handeln in einer Zeit, in der politische, religiöse und kulturelle Konflikte den Dialog oft nicht mehr zulassen. Sie beweist, dass er möglich ist, und ihr Werk mahnt, dass wir uns dieser Aufgabe stellen müssen.«
Aus der Begründung der Jury zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

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Journal Entry 2 by litrajunkie at Pretzfeld, Bayern Germany on Wednesday, October 11, 2017
Die Autorin liefert in diesem feinen Werk eine detailreiche Analyse des Phänomens "Hass" und - noch wichtiger - stellt die immer gleichen Methoden dar, mit denen die Rattenfänger in Geschichte und Gegenwart versuchen, Anhänger zu gewinnen und deren Gehirn zu waschen. Ob das der "Islamische Staat" (gemeint ist hier die Terrororganisation) als unser Gegner ist, oder die, die vorgeben, durch Bedrohung von Flüchtlingen und Niederbrennen von Asylantenheimen "unser Abendland" retten zu wollen - die Methoden sind identisch und auch die Gegenwehr ist - hier wie dort - möglich: "Jede und jeder einzelne derer, die zuschauen, könnte weggehen und damit ein Signal geben: »Nicht in meinem Namen.« Jede und jeder Einzelne von ihnen könnte zeigen: Das ist nicht mein Volk oder das ist nicht meine Sprache, nicht meine Geste, nicht meine Haltung. Dazu braucht es nicht viel Mut. Dazu braucht es nur ein bisschen Anstand. (S. 57)"

Immer wieder zeigt sie, wie es wäre, selbst mit den Methoden der Rattenfänger behandelt zu werden, z.B. wenn die Eigenschaft "weißer christlicher Mann" immer angegeben würde - und zwar immer dann, wenn es um etwas Negatives geht, das dieser Mensch getan hat, beispielsweise eine Trunkenheitsfahrt - als wäre dafür nicht seine mangelnde Selbstdisziplin bzw. Achtung vor den Gesetzen und der Unversehrtheit anderer Verkehrsteilnehme ausschlaggebend, sondern seine Hautfarbe, seine Religion und sein Geschlecht. Die "gemäßigten Muslime" sollen sich öffentlich von den Attentätern distanzieren? Wurde schon einmal von (römisch-katholischen) Christen verlangt, sie sollten sich von den Praktiken des sexuellen Mißbrauchs an Kindern in Einrichtungen der (römisch-katholischen) christlichen Kirche distanzieren?

Viele der Ergebnisse, zu denen das Buch kommt, habe ich mir schon selbst erdacht bzw. durch das Schöpfen aus anderen Quellen in eine ähnliche Form gebracht, aber nie so geschliffen formulieren und nie so wohl fundiert begründen können. Kein Diktator könnte Böses tun, hätte er nicht willige Helfer, die seine unmenschlichen Ziele in die Tat umsetzen. Kein Terrorist könnte eine Gruppe Geiseln in Schach halten, gingen diese ent- und geschlossen gleichzeitig gegen ihn vor. Aber wem wäre nicht das eigene kleine Leben lieber, als der Sieg der Mehrheit von Guten über die wenigen Bösen? Wer wirft hier den ersten Stein? Trotzdem kann niemand aus der Verantwortung für die Gesamtheit dessen, was in unserer Gesellschaft getan wird, entlassen werden. Das gilt z.B. auch für die Umweltschäden, die Sub-Sub-Subunternehmer in den Entwicklungsländern anrichten, um unseren so unschuldig daherkommenden Konsum von Kaffeemaschinenkapseln zu ermöglichen. Die Menschenrechtsverletzungen, die Sub-Sub-Subunternehmer für unsere preisgünstigen T-Shirts auf ihr Gewissen laden, sollten auch unseres drücken - uns zur Wachsamkeit mahnen und uns das bewußte Wegsehen verbieten. Die Tatsache, daß wir nicht alles richtig machen können, ist kein Freibrief dafür, alles falsch zu machen (die Quelle dieser prägnanten Formulierung habe ich vergessen).

Schließen möchte ich mit dem Zitat eines Zitates: "»Macht ist immer ein Machtpotential und nicht etwas Unveränderliches, Messbares, Verlässliches wie Kraft oder Stärke«, schreibt Hannah Arendt in Vita Activa, »Macht (...) besitzt eigentlich niemand, sie entsteht zwischen Menschen, wenn sie zusammen handeln, und sie verschwindet, wenn sie sich zerstreuen.« (S. 218)". Mögen wir unser Machtpotential dazu nutzen, Gutes zu bewirken und damit das Machtpotential derer, die Böses wollen, nachhaltig schwächen.

Zum Wörterbuch wurde ich getrieben, weil ich das Wort "kontingent" bisher nur als Substantiv kannte, nicht als Adjektiv (abgeleitet aus dem philosophischen Fachausdruck "Kontingenz").

Journal Entry 3 by litrajunkie at Bamberg, Bayern Germany on Thursday, December 7, 2017

Released 6 yrs ago (12/7/2017 UTC) at Bamberg, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

In der Mittagspause habe ich das schöne Wetter genutzt und die Büchersendung mit dem Wunschbuch für BC23 auf den Weg gebracht. Ich wünsche inspirierende Lektüre!

Journal Entry 4 by BC23 at Göttingen, Niedersachsen Germany on Sunday, August 5, 2018
Danke für das Buch:)
Habe es verschenkt.

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