Gute Literatur lässt den Leser an Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben, die er selbst nie machen wird und vielleicht auch gar nicht machen will. Aber gern mal ein kleines Bisschen was davon kosten...

Genau so ein Buch ist das hier. Ich habe es von meiner Mutter zum Vercrossen erhalten, selbst hätte ich es mir nie ausgesucht, aber aus Neugier habe ich mal reingeguckt. Und schon war es um mich geschehen, ich habe es verschlungen.

Wir schreiben das Jahr 1934 und die damals 37jährige Autorin beschließt, der Einladung ihres Mannes (einem Seefahrer und Abenteurer, mit dem sie offenbar seit geraumer Zeit nur brieflichen Kontakt hat) zu folgen und an der Nordküste Spitzbergens zu überwintern. Weit jenseits des Polarkreises. In einer primitiven kleinen Bretterhütte. Mehrere hundert Kilometer von der nächsten menschlichen Ansiedlung entfernt.

Ihr Reisebericht aus dieser kalten Gegend strahlt vor allem eins aus: Wärme. Wärme, Humor und Empfindsamkeit. Er handelt vom Loslassen von allem, das nicht fürs Überleben unbedingt notwendig ist. Und dem inneren Gewinn, den dieses Loslassen in Verbindung mit den überwältigenden Naturschauspielen an diesem unwirtlichen Ort für sie bedeutet. Ganz großes literarisches Kino.

Beim Schlossgartenpicknick.

So,- dass hab ich doch gleich mal eingesackt.

Sept. '17 - Unglaublich,- was für ne Geschichte! Ein Buch mit ganz viel Ausstrahlung!

Hab ich heut an Andy weitergegeben, der es an die Gipfelstürmerin der WG weiter gibt.