Der Tunnel

by Bernhard Kellermann | Science Fiction & Fantasy |
ISBN: Global Overview for this book
Registered by wingSagunawing of Nürnberg, Bayern Germany on 6/30/2017
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Journal Entry 1 by wingSagunawing from Nürnberg, Bayern Germany on Friday, June 30, 2017
Bernhard Kellermann gehört zu den Autoren, deren Werke ab dem 10. Mai 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt und verfemt wurden.
Das Buch hatte ich doppelt in meiner Sammlung, deshalb darf dieses Exemplar weiterreisen.

Edit 25.8.2018:
Gelesen habe ich nun das andere Exemplar, das ich noch zu Hause habe für die Lesechallenge 2018 von efell in der Kategorie "Zukunft / Science Fiction".
Für ein Buch, das 1913 erschienen ist, aus heutiger Sicht etwas ungewöhnlich, aber eben doch Science Fiction.
Kellermann beschreibt den Bau eines Tunnels zwischen Amerika und Europa, der sich über mehr als 24 Jahre hinzieht. Der Ingenieur Mac Allan, in jungen Jahren vom Atlantik-Tunnel-Syndikat begeistert, verpflichtet sich, den Tunnel innerhalb von 15 Jahren zu bauen, nach 7 Jahren passiert eine Katastrophe, aber letztendlich bringt er sein Lebenswerk, mittlerweile schon ergraut, auch zu Ende. Mehr möchte ich hier gar nicht erzählen, um die Spannung nicht wegzunehmen.
Die Sprache Kellermanns hat mich in ihren Bann gezogen und das Buch zu einem guten Leseerlebnis gemacht.

Journal Entry 2 by wingSagunawing at Nürnberg, Bayern Germany on Sunday, July 2, 2017

Released 6 yrs ago (7/2/2017 UTC) at Nürnberg, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Dies ist ein Wunschbuch von physalis74, dem ich es gerne zuschicke.

Journal Entry 3 by wingPhysalis74wing at Wedding, Berlin Germany on Thursday, July 6, 2017

Heute wohlbehalten in Berlin angekommen.

Lieben Dank für die Wunschlistenerfüllung, bin gespannt.





Kurzinhalt:

Der Tunnel ist das bedeutendste Buch des Schriftstellers Bernhard Kellermann. Es erschien im April 1913 im S. Fischer Verlag, Berlin. Bereits nach einem halben Jahr waren 100.000 Exemplare verkauft; das Werk wurde zu einem der erfolgreichsten Bücher der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bis 1939 erreichte es eine Gesamtauflage in Millionenhöhe.

Kellermann rezipiert in dem Roman die technikbegeisterte Einstellung seiner Epoche. So will der Ingenieur Allan, genannt Mac, innerhalb von wenigen Jahren einen Tunnel am Grunde des Atlantiks von Amerika nach Europa bauen. Die Zeit scheint reif, Technologien bis ins Unendliche auszureizen. Wie so oft, droht der Traum des Ingenieurs aus finanziellen Gründen zu scheitern; mehrere Katastrophen erfährt der Tunnelbau unter dem Ozean. Das Fiasko scheint unabwendbar, als auch die Arbeiterheere rebellieren. Der Held Allan wird zu einem der meistgehassten Menschen des Planeten.

Nicht nur die Rezeption von Sentiments seiner Zeit gelingt Kellermann, er antizipiert daneben gesellschaftliche Ereignisse wie die Weltwirtschaftskrise; seine Vision gewinnt den Charme einer Parallelweltgeschichte der 1920er und 1930er Jahre, in denen der Erste Weltkrieg nie eingetreten ist. Und so bleibt auch dem Tunnel eine bittere Zukunft: nach 26 Jahren Bauzeit wird er schließlich vollendet, jedoch sind es nun die „deutschen Riesenluftschiffe“, die „in sechsunddreißig Stunden“ über den Atlantik fliegen. So bleibt die Erkenntnis, dass die Technologien bei ihrer Anwendung stets veraltet sind.

Bemerkenswert ist die betont antisemitische Darstellung von Allans Gegenspieler S. Woolf, dem zum Finanzmagnaten gewordenen eingewanderten „Ostjuden“, der von Kellermann nicht nur als weichlich, wehleidig, dabei amoralisch und dem Mammon verfallen, sondern auch als Erotomane mit sadomasochistischen und pädophilen Zügen gezeichnet wird und damit alle seinerzeit geläufigen Negativklischees bedient.


über den Autor:

Bernhard Kellerman (* 4. März 1879 in Fürth; † 17. Oktober 1951 in Klein Glienicke bei Potsdam) war ein deutscher Schriftsteller.

Er nahm 1899 an der Technischen Hochschule in München sein Studium auf, später studierte er Germanistik und Malerei. Ab 1904 machte er sich einen Namen als Romanautor, als eines seiner frühen Werke, Yester und Li, außerordentlichen Erfolg erreichte und bis 1939 insgesamt 183 Auflagen erlebte.

Auch der Roman Ingeborg (1906) erreichte für damalige Verhältnisse beeindruckende 131 Auflagen (bis 1939).

In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erschienen Romane im Anschluss an Reisen in die USA und Japan. Sein Roman Das Meer von 1910 wurde 1927 von Peter Paul Felner, Sofar-Film-Produktion GmbH, mit Heinrich George, Olga Tschechowa und Simone Vaudry verfilmt, auch bekannt als „Insel der Leidenschaft“ oder „Die Insel der tausend Sünden“. 1913 erschien sein Hauptwerk Der Tunnel. Es war für den Autor und seinen Verlag ein Riesenerfolg: Die Gesamtauflage überschritt eine Million, und das Werk wurde in 25 Sprachen übersetzt. Auch dieses Buch wurde verfilmt: 1933 unter der Regie von Kurt Bernhardt mit Paul Hartmann, Olly von Flint, Attila Hörbiger und Gustaf Gründgens. Weniger die vorherige impressionistische und lyrische Prosa markierte nun das Werk Kellermanns als vielmehr die gesellschaftskritische und realistische Darstellungsweise. Im Ersten Weltkrieg arbeitete Kellermann als Korrespondent des Berliner Tageblatts. Mehrere Kriegsberichte wurden veröffentlicht

Bernhard Kellermann kannte den Maler Moritz Coschell, der für den S.Fischer Verlag und für das Berliner Tageblatt illustrierte. Coschell fertigte ein großes Porträt von Kellermann an und das bedeutende Gemälde nahm an der Großen Berliner Kunstausstellung im Jahre 1909 teil.

1920 erschien der Roman Der 9. November, der sich kritisch mit dem Verhalten von Soldaten und Offizieren gegenüber der Bevölkerung auseinandersetzte. Ab 1922 folgten zahlreiche Novellen und Erzählungen. 1926 wurde Kellermann Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Sektion Dichtung. Obwohl er die von Gottfried Benn verlangte Loyalitätserklärung der Sektion zum NS-Staat unterzeichnet hatte, wurde er am 5. Mai 1933 aus der Akademie ausgeschlossen. Der Roman Der 9. November wurde verboten und öffentlich verbrannt. Kellermann emigrierte nicht, er leistete auch keinen Widerstand, sondern schrieb nun Trivialromane.

Nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur gründete Kellermann zusammen mit Johannes R. Becher den Kulturbund. Er wurde Abgeordneter der Volkskammer der DDR sowie Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Für seinen Roman Totentanz erhielt er 1949 den Nationalpreis der DDR, Literatur/Klasse 2. Sein politisch-kulturelles Engagement in der DDR bewog die westdeutschen Buchhändler, seine Bücher aus dem Angebot zu nehmen und ihn zu boykottieren. Sein Name geriet dadurch in Westdeutschland in Vergessenheit. Noch kurz vor seinem Tode 1951 rief er die Schriftsteller beider deutscher Staaten auf, sich für gesamtdeutsche Beratungen einzusetzen.

Bernhard Kellermann wurde auf dem Neuen Friedhof Potsdam beigesetzt. Sein Grab ist noch vorhanden.


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