Nada Awar Jarrar erzählt behutsam von der inneren Zerrissenheit des heimatlosen Menschen.
In einem leisen Ton legt sie die Wunden bloß, die Krieg, Flucht und Exil geschlagen haben. So entsteht ein eindringliches Porträt vom Lebensgefühl im kriegsversehrten Libanon, wahrhaftig und warmherzig zugleich.

Reserviert für
Ein Jahr = Ein Land:
Libanon

Ich mochte die sanfte Stimmung, die sich durch das Buch zieht. Obwohl es viele ernste Themen anschneidet (Krieg, Exil, frühe Ehe, zurücklassen der Familie/ der Heimat um Arbeit zu finden) wirkt es nicht aufdringlich.
Das Haus verbindet die Geschichten (sehr) locker, auch wenn es nur in der ersten tatsächlich eine gewisse Rolle spielt.

Es ist allerdings nicht ganz einfach zu lesen, das heißt mit etwas Konzentration, da es in der Zeit hin und her springt. In der ersten Geschichte ist das noch recht einfach zu verfolgen, die eingeschobenen Teile sind klar als die Geschichten der Verwandten zu erkennen. Aber spätestes im dritten Teil hüpfen die Gedanken hin und her. Das passt aber durchaus zu der alten Dame und ihren Geburtstag danken und Erinnerungen, während die Rahmenhandlung vom Alltag im Alter spricht.
Mir hat es gefallen, aber für die volle Punktzahl hätte es mich noch mehr mitnehmen müssen