Die Handlung spreizt sich in einem weiten Spagat von Ystad bis ins Südafrika der 90er Jahre, als die gemässigte Regierung unter de Klerk die Apartheidgesetze Schritt für Schritt aus der Verfassung verschwinden liess. Der dritte Wallander-Band erschien 1993, kurz vor den ersten, freien Wahlen; Nelson Mandela war auf dem besten Weg, der erste schwarze Präsident des Landes zu werden. Hier hakte Mankell mit einem gedungenen Profikiller ein, der genau dies verhindern sollte ...

Kommissar Wallander wird im dritten Band nicht weniger als die Demokratie einer Nation retten, aber das ahnt er noch nicht, als er dem mysteriösen Verschwinden einer Frau in Ystad nachgeht. Kurz darauf explodiert ein unbewohntes Gehöft und brennt bis auf die Grundmauern nieder. In der Asche werden die Reste einer Abhöranlage und einer russischen Pistole gefunden. Und der abgetrennte Finger eines Schwarzen ...

Ortswechsel und Rückblende: in Südafrika brüten konservative Buren über einem teuflischen Komplott; Mandela soll eliminiert werden, um das Land in neue Unruhen zu stürzen. Man schickt einen Berufskiller zum trainieren nach Schweden - das keine diplomatischen Beziehungen zu Südafrika unterhält und bekannt ist für seinen kaum existierenden Grenzschutz.

Der Ausbilder des Killers, ein ehemaliger KGB-Offizier namens Konovalenko, ist ein ebenbürtiger Gegner Wallanders. Schlau und abgebrüht, entkommt er immer wieder mit einem überraschenden Dreh; und immer, wenn man denkt «jetzt, der Showdown!», ist Konovalenko wieder eine Nasenlänge weiter. Meisterhaft, wie der Autor die beiden einander umtänzeln lässt.

Der tatsächliche Showdown ist dann ein furioses Spektakel mit James Bond-Action und Spezialeffekten, brennenden Autos, einem um Haaresbreite verhinderten Attentat ... Wallander bringt zwei Mörder um ... und verfällt in nordische Depression (siehe auch Band 4).
Mankell zeigt sich in der «Weissen Löwin» auf der Höhe seines Könnens, und man merkt, dass er viel Zeit in Mosambik verbrachte; die afrikanischen Szenen sind authentisch bis ins Detail.

“Ein Buch ist nicht nur ein Freund, es schafft Dir neue Freunde. Wenn Du ein Buch in Gedanken und im Geist besessen hast, bist Du bereichert.

Aber wenn Du das Buch weitergegeben hast, bist Du dreifach bereichert.”
Henry Miller

Habe das Buch gerade am Hauptbahnhof gefunden, und dafür eins von mir dagelassen - ich freu mich!
Vielen Dank!

Endlich kam dieser Krimi an die Reihe - passend für efells Lesechallenge 2024 für den Punkt C 4 ein Säugetier im Titel.

Ich wusste zu Beginn nicht, dass es sich um eine Krimi-Serie handelt, und das offenbar schon der 3. Teil der Wallander-Reihe ist. Das hat mich aber auch gar nicht so gestört, ich hatte nicht das Gefühl viel Hintergrundwissen zu versäumen. Insgesamt muss ich sagen, dass mir Wallander recht unsympathisch blieb (vielleicht wär das anders gewesen wenn ich die vorigen Bände kennen würde). Seine Persönlichkeit, und auch seine Art zu arbeiten habe ich nicht verstanden und konnt ich so auch nicht gutheißen.
Die Geschichte über Südafrika und das vereitelte Attentat fand ich interessant, und ich bin froh, dass auch diese Teile im Buch vorkamen, sonst hätte ich es wahrscheinlich wieder beiseite gelegt und abgebrochen. Alles in allem fand ich das ganze Buch aber etwas künstlich in die Länge gezogen - 100 Seiten weniger hätten mir auch gereicht.
Der Schreibstil von Mankell konnte mich auch nicht überzeugen. Ich werde wohl keine weiteren Teile aus der Wallander-Reihe mehr lesen.