Europa ist ein Paradies, auch nicht für Einwanderer aus dem Senegal. Trotzdem will Salies kleiner Bruder Madické nach Frankreich, um als Fußballer rech und berühmt zu werden. Doch die Träume, die auf der kleinen Insel inmitten des Ozeans ersonnen werden, stoßen auf ein Hindernis: Die Wirklichkeit.

Aus dem RWE-Bücherschrank an der Essener Hyssenallee.

Ich habe das Buch schon vor einiger Zeit gelesen und bereue es nun, nicht direkt einen JE gemacht zu haben...
Ich erinnere mich gut, dass ich mich - wie so oft bei afrikanischer oder asiatischer Literatur - "einlesen" musste. Aber das ging recht schnell, zum Glück 😉 Die Autorin beschreibt anschaulich und gleichzeitig unterhaltsam den Unterschied zwischen Vorstellung und Realität der Auswanderung in ein Land der ersten Welt: Alle denken, dass es einem Auswanderer dort sofort und ohne große Mühe besser geht als zu Hause in der dritten Welt. Bis zu einem gewissen Grad mag das stimmen, aber das Leben ist längst nicht so glamourös wie gedacht, sondern ebenfalls schwierig & voller Entbehrungen. Da dies beim Besuch in der Heimat nicht zugegeben wird, sondern das Leben beschönigen dargestellt wird, wird der Teufelskreis kaum durchbrochen...

Viel Spaß beim Lesen!

Gestern bei einem Mini-Mini-MeetUp persönlich überreicht bekommen...

In diesem Buch zeigen sich die zwei Seiten Senegals. auf der einen die Jugendlichen und Kinder in Senegal, die sich nach einem Leben in Frankreich sehnen und auf der anderen Seite die ausgewanderten Senegalesen, die sich zurück in ihre Heimat sehnen. Anhand der Beispiele der Bewohner eines Dorfes wird dieser Zwiespalt und die falsche Sicherheit eines französischen Lebens sehr anschaulich geschildert und beschrieben, so dass man sich sehr gut in die Problematik einlesen kann und diese auch zu verstehen beginnt.

Gelesen für die Challenge [1 Jahr = 1 Land]: Senegal

Diese Buch reist nun als Mini-Ring durch die Lande und erfreut hoffentlich noch viele Leser.
Los geht es!

So, nun reist dieses Buch weiter (mein 44. Ring) und zwar in dieser Reihenfolge:

1) Alexa2009
2) Mary-T
3) calisson
4) Booklover-IGB
5) Andrasthe

Das Buch ist gut bei mir angekommen, vielen Dank für diesen Ring.

Edit 9.1.20
Ich fand das Buch sehr interessant. Ich erlebe es auch immer wieder, dass Menschen von anderen Kontinenten Europa als Paradies sehen, lässt man sie dann mal hinter die Kulissen schauen, sind sie oft "entsetzt".
Habe das Buch für die 666-Chalenge für Senegal gelesen.

Der Ring reist weiter zur nächsten Station. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte.

Gut angekommen, danke :o)

14. April 2020
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich mag die Sprache der Autorin sehr, zumindest wie es in der Übersetzung klingt. ;)
Ketala hat mir ja auch schon so gut gefallen.
Ich hoffe die Autorin schreibt fleißig weiter.

Im vorliegenden Buch beschreibt die Autorin, wohl ziemlich autobiographisch, ihre Welt als Imigrantin in Frankreich und in Rückblicken und Ausschnitten in Senegal ihren Weg und die Situation in der Heimat. Vieles ist mir schon durch Freunde und deren Erzählungen vertraut und es ist wirklich ein Dilemma. Mich erinnert das auch immer an eine kleine wahre Geschichte, die ich mal in einer Anthologie gelesen habe. Ich weiß nicht mehr um welches afrikanische Land es sich handelte, aber es gab dort einen Menschen, der sich etwas aufgebaut hat und für seinen Lebensabend eben vorsorgen wollte. Je mehr er aber erfolgreich war und verdiente, umso mehr stürzte ihn das in ein schlimmes Dilemma und entzweite ihn mit Freunden und Familie. Keiner in seinem Dorf arbeitete so viel, aber jeder wollte immer von seinem Ertrag etwas abbekommen. Etwas anzusparen war geizig, denn wenn man etwas hatte, dann teilte man das in dem Moment mit denen die nichts hatten und lebte nur in der Gegenwart. An später dachte man nicht und somit gab es auch keine Veranlassung mehr zu arbeiten als um für den Moment genug zu haben, oder wenn sowieso grade jemand schon Geld zur Verfügung hatte.
Daran sieht man deutlich wie schwierig es auch sein kann etwas verändern zu wollen, wenn man doch so verwurzelt mit der Gemeinschaft vor Ort ist. Das wird ja auch deutlich als die Protagonistin auf Heimaturlaub ist oder an dem schweren Stand des Lehrers im Senegal.

Der Ring reist die Tage weiter zur nächsten Station und ich wünsche gute Unterhaltung!

kam heute an (in Begleitung!). Danke schön!
Ich bin gespannt.


08.01.21
Erst einmal muss ich mich entschuldigen für die lange Verweildauer. Ich habe seit Ende April eine Leseblockade, habe seitdem ein Buch gelesen, diverse angefangen und etliche nur von außen angeschaut.
Diesen Roman wollte ich unbedingt wegen der Thematik lesen und wollte ihn daher nicht unversucht und ungelesen weitergeben. Dass es nun so lange gedauert hat, tut mir leid. Aber immerhin scheint "Der Bauch des Ozeans" meinen Knoten gelöst zu haben...

Die Autorin hat die Geschichten der einzelnen Personen ihres Romans geschickt miteinander verknüpft und vermittelt das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven. Mir hat der im Übrigen durch Erzählstil und Aufbau angenehm zu lesende Roman sehr geholfen, zu verstehen, was ich bisher nur den Erzählungen von Kollegen und Freunden entnehmen konnte.
Alles in allem ein großer Gewinn!

Danke für den Ring!
Adresse wird angefragt.

Vielen Dank für das Ringangebot und das Zusenden des Buches. Sobald mein aktueller Thriller beendet ist, geht es hiermit weiter.

Nach ein paar Versuchen werfe ich das Handtuch, da ich überhaupt nicht warm werde mit der Erzählweise und der Geschichte. Schade! Ich kann noch nicht mal genau sagen, was mir nicht gefällt, nur, dass das Buch mich nicht zum Lesen animieren kann.

Ich habe es heute Nachmittag endlich zur Post geschafft und das Buch ist nun auf dem Weg nach Österreich.

und auch gut angekommen. Vielen Dank!

Update:
Der Stil der Autorin ist blumig und metaphernreich, der Text ziemlich dicht und die Geschichten darin so verwoben, dass die Haupthandlung zwischendurch immer wieder in den Hintergrund tritt. Die verschiedenen Geschichten von den Jungen und Alten des Senegalesischen Dorfes auf der Insel Niodior handeln alle von der Diskrepanz zwischen der Vorstellung vom Paradies Frankreich und der tatsächlichen Erfahrung in dem Herrschaftsland. Zwischen den Traditionen und Bräuchen der alten Welt, den Reizen und Freiheiten der Neuen. Zwischen Ruhm und Ehre für sich und die Familie und Diskriminierung und Verblendung. Dazwischen immer wieder das Motiv Fußball als verbindendes Element zwischen den Welten.

Das Buch war mitreißend und hat bedeutsame Bilder in meiner Vorstellung hinterlassen, war aber stellenweise nicht ganz flüssig zu lesen. Insgesamt betrachtet ein Zugewinn und eine neue Stimme in der afrikanischen Literatur.

Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte!

Darf beim Salzkammerguttreffen 2021 weiterreisen :)