Die Löwen

by Ken Follett | Mystery & Thrillers | This book has not been rated.
ISBN: 3404113888 Global Overview for this book
Registered by wingGhaneschawing of Gmunden, Oberösterreich Austria on 9/12/2016
Buy from one of these Booksellers:
Amazon.com | Amazon UK | Amazon CA | Amazon DE | Amazon FR | Amazon IT | Bol.com
2 journalers for this copy...
Journal Entry 1 by wingGhaneschawing from Gmunden, Oberösterreich Austria on Monday, September 12, 2016



Journal Entry 2 by wingGhaneschawing at Hauptbahnhof - Schalterhalle - beim Löwen in München, Bayern Germany on Tuesday, September 13, 2016

Released 7 yrs ago (9/14/2016 UTC) at Hauptbahnhof - Schalterhalle - beim Löwen in München, Bayern Germany

WILD RELEASE NOTES:


“Ein Buch ist nicht nur ein Freund, es schafft Dir neue Freunde. Wenn Du ein Buch in Gedanken und im Geist besessen hast, bist Du bereichert.

Aber wenn Du das Buch weitergegeben hast, bist Du dreifach bereichert.”
Henry Miller


Journal Entry 3 by JanneSonnenster at Leonberg, Baden-Württemberg Germany on Monday, April 24, 2017
Meine Reise und wie ich da angekommen bin, wo ich gerade bin:

Nennt mich Ismail… Äh, nein, falsches Buch. Nennt mich Löwe. „Die Löwen“, um genau zu sein. Und wie mein Name schon vermuten lässt, begann meine Reise beim Löwen in München am Hauptbahnhof. Nun ja, genau genommen der zweite Teil meiner Reise. Denn ich komme aus Oberösterreich. Am Löwen lag ich dann. Von vielen nicht wahr genommen, von wenigen betrachtet, aber von keinem mitgenommen.

Doch da, nach einem Tag warten, fand mich dann doch jemand, der wusste, dass der Löwen was ganz besonderes ist. Und steckte mich ungesehen in die Tasche. Es wackelte, es schaukelte… und mir wurde sogar ein wenig schlecht davon. Aber es ging. Und später wurde ich sogar mit einem Schokokeks belohnt und gesellte mich zum einstweiligen Verbleib ungelesen in ein Regal, zu anderen lieben netten Fantasy- und Geschichtsbüchern. Mir fiel gleich auf, das ich wohl hier nicht lange bleiben würde. Denn das Themengebiet wich stark von meinem eigenen Interessengebiet ab. Aber die anderen Bücher lenkten mich sehr gut ab, indem wir uns unterhielten und hier und da ein Keks in mein Regal wanderte, denn ich auch artig aß.

So vergingen 7 Monate, die mir gar nicht so lange vorkamen in der Stadt München. Dann wurde ich aus dem Regal genommen und musste mich ganz schnell von den nun vertraut geworden Kameraden verabschieden. Sie gaben mir noch die Tipps mit, Weißwürste immer vor 12 Uhr mittags zu essen und Orks aus dem Weg zu gehen, da sie nicht lesen könnten.
So ging es dann weiter auf die Reise in einer offenen Tasche. So konnte ich hier und da einen Blick riskieren, indem ich über den Rand schaute. Ich erkannte den Hauptbahnhof wieder, den ich bereits schon einmal gesehen hatte. Zum Abschied winkte ich dem Löwen zu, den ich passierte. Ein wenig hatte ich ein flaues Gefühl zwischen den Seiten. Mir war zuerst angst und bange, weil ich befürchtete, ich würde wieder beim Löwen abgelegt. Aber dann hatte ich, als ich erkannte das es nicht so sein sollte, fast schon ein wenig Heimweh, nach meinen Namensvettern, der mir eine Nacht Schutz gegeben hatte. Aber dann ging es auch schon in den Zug. Es war laut, unbekannt und es roch nach Kaffee und Brezeln.

In der Tasche selber waren mit mir noch zwei andere Bücher. Die aber keinen Reiseschein auf ihrem Bauch klebend hatten. Ich stelle fest, dass eines davon ein Fantasybuch war. Das beruhigte mich. Denn dieses Gebiet war mir nun hinlegend vertraut. Wir unterhielten uns. Sie erzählten mir dass sie in einem gläsernen Schrank ausgesetzt worden waren. Dort hatten sie einige Wochen bei Sturm, Regen, Schnee und Hitze aushalten müssen und nun sollten sie meine Reisegefährten sein. Sie hingegen waren ängstlicher wie ich und ich erzählte ihnen die Geschichte von reisenden Büchern. Und das man auch bei guten Besitzern unterkommen kann, die einen mit Tee und Keksen versorgen.

Durch das Schaukeln des Zuges schlief ich ein. Erst kurz vor Stuttgart wurde ich wach. Erst brauchte ich einen Moment, um wieder zu wissen, dass ich in einer Tasche auf Reisen war.

Ich schüttelte verschlafen meine Seiten auf und dann bewegte sich auch schon meine Tasche. Ich sprach meinen Reisegefährten Mut zu und schaute wieder aus der Tasche. Wir waren wieder an einem großen Bahnhof angekommen. Dort wechselten wir von einer Tasche in die nächste. Von da an habe ich ein wenig den Überblick verloren wo wir genau in welcher Stadt ankamen, da ich kein Schild mehr mit einem Namen oder dergleichen fand. Aber das werde ich noch heraus finden.

Jetzt jedenfalls sitze ich gemütlich bei den anderen Büchern auf dem Sofa und trinke eine Tasse Tee. Zudem scheine ich mich ein wenig auf der Reise erkältet zu haben und bekam auch gleich einen kleinen Schal geschenkt, damit meine Seiten nicht noch weiter zittern müssen vor Kälte. Ich werde noch eine ganze Weile hier verbringen, denn ich kann mich hier sehr gut zwischen sehr vielen Büchern verstecken.

So, das war nun mein Reisebericht für den ersten Teil meiner Strecke. Guten Schluck bleibt mir da nur noch zu sagen, bevor mein Tee kalt wird.

Journal Entry 4 by JanneSonnenster at -- irgendwo in Baden-Württemberg, Baden-Württemberg Germany on Sunday, September 10, 2017
Ich bin immer noch am herausfinden wo ich gerade bin:


Tja, da sitzt man nichts ahnen und im Moment doch sehr gelangweilt im Wohnzimmer herum. Die Seiten haben schon ordentlich Speck angesetzt. Ich komm mir vor wie ein Kochbuch. Oder wie ein vollgefuttertes Raubtier auf Safari. Die Zeitschriften sind schon alle durchgelesen. Leider alle mit einem sehr veralteten Datum oder schon selbst sehr Geschichtsträchtig. Und überhaupt nicht zu gebrauchen wo ich gerade bin. Die Stadt habe ich immer noch nicht herausgefunden. Also was macht man denn da? Ganz einfach: Man schmuggelt sich ganz heimlich in die Handtasche, ganz unten rein und macht einen Ausflug.

Natürlich war ich nicht allein als Buch in der Tasche. Es waren noch einige andere mit dabei. Die sich sichtlich sehr freuten mitgenommen zu werden. Der Ausweis auf ihrem Bauch zeigte, dass sie auch auf der Reise sind. Nachdem ich mich mit ihnen unterhalten habe und auch erkläre was es mit dem Ausweis auf ihrem Bauch auf sich habe, wurden sie dann alle eifrig nacheinander verteilt. Ich wünsche ihnen hierbei nochmals viel Glück. In Gedanken bin ich bei ihnen und hoffe, dass sie einen sehr schönen Platz auf dem Sofa oder vor einem Kamin finden werden.
Irgendwann hörte das Ruckeln in der Tasche auf und ich glaubte ich wäre wieder zuhause. Aber da lag ich falsch. Es war warm draußen und die Sonne schien. Also stahl ich mich kurz davon und entdeckte ganz weit oben etwas sehr vertrautes: Einen Löwen. Also gleich Foto machen. Ich hoffe, ich bekomme mal die Gelegenheit dem Löwen in München zu zeigen das er hier Verwandtschaft hat. Wo auch hier genau genommen ist. Ich hab nämlich immer noch kein Schild mit einem Ortsnamen oder sowas gefunden. Aber egal. Ich hab mir notiert dass ich dem bayrischen Löwen schöne Grüße bestellen soll und bin ganz schnell wieder ganz tief in meine Tasche zurück verschwunden. Nicht das ich auch noch als „freigelassenes Buch“ gelte. Ich hab mich doch schon so schön dort eingewöhnt wo ich gerade wohne.

Journal Entry 5 by JanneSonnenster at -- irgendwo in Baden-Württemberg, Baden-Württemberg Germany on Sunday, September 10, 2017
Irgendwann hab ich dann wieder rausgeschaut, als das Gewackelt von der Tasche aufgehört hatte. Zudem reizte mich eine geflüsterte Stimme. Als ich dem dann nachging, fand ich erst mal ganz viele Zeitungen. Leider durfte ich nicht reinschauen um sie zu lesen, weil die alle so alt waren und nicht angefasst werden wollten. Zudem hatten die alle eine doch recht ungesunde Hautfarbe. Und auf dem Deckplatt selber waren so ganz komische verschnörkelte Schriftzeichen zu sehen. Das konnte ich wiederum gar nicht lesen.

Als ich dann die eigentliche Flüsterstimme wieder bemerkte, die mich aus der Tasche gelotzt hatte, war ich zu einem Bücherregal gekommen. Meine Güte, war ich erst mal erschrocken. Solche Bücher hatte ich bis dahin noch gar nicht gesehen. Geschweige denn das ich ihre Buchrügen entziffern konnte. Oder wisst ihr was „Corpus Juris“ heißen soll? Ich hoffe nur, es ist kein Kochbuch. Es hört sich schon so schrecklich an, dass es bestimmt nicht gut schmecken kann.

Als ich dann fragte was es den eigentlich für ein Buch sei, bekam ich so eine ganz komische Antwort in einer Sprache, die ich gar nicht verstand. Es hörte sich so nach Italienisch an, wie das eine Grundkursbuch im Wohnzimmer, wo ich gerade wohne. Ich hab dann erst gar nicht weiter gefragt. Ich hätte die Antwort eh nicht verstanden: Artig verabschiedete ich mich mit den Worten „Adios“ und hoffte, es würde verstanden werden. Dann schlich ich mich mit dem vorerst gestillten Wissensdurchs wieder in meine Tasche zurück. Und traute mich erst ganz spät wieder am Abend aus der selbigen heraus.

Mein fehlen wurde erst mal gar nicht bemerkt. Doch als ich dann wieder entdeckt wurde, war die Freude groß und ich musste den anderen Büchern von meinem Ausflug erzählen. Viele von ihnen hatten ja noch nichts von der Welt da draußen groß mitbekommen. Die hörten wie gebannt meinen Erzählungen zu.

Und wenn ich das eine schwedische Kochbuch wieder treffe, das aus vier Großbuchstaben besteht, muss ich es mal fragen ob sie das komische Kochbuch mit dem komischen Namen kennt. Vielleicht hilft es ja etwas Lichts ins Dunkel zu bringen und ich bekomme ja doch noch raus welches komische Buch in dem Regal mit den anderen ganz komischen Büchern war.

Journal Entry 6 by JanneSonnenster at -- irgendwo in Baden-Württemberg, Baden-Württemberg Germany on Sunday, October 15, 2017
Auch Bücher müssen zum Arzt:

Ist das zu fassen: Da lümmelt man sich gerade auf einer Ansammlung von Büchern herum, damit man hoch genug ist, um aus dem Fenster gucken zu können. Um unter anderem von dort die letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahrs zu genießen, da wird man einfach ohne was zu sagen geschnappt und in eine Transporttüte gestopft. Ich bin noch nicht reif für eine weitere Reise. Ich muss doch heraus finden wo ich eigentlich in der Zwischenzeit bin oder gewesen war. Kommt immer auf den Blickwinkel drauf an.
Dann geht es ruckelnd und tief in einer Tasche steckend auch schon von dannen. Ich hatte Zeit genug mich damit anzufreunden irgendwo in der Wildnis ausgesetzt zu werden. Denn immerhin deutet eine Tüte drauf hin. Zu mindestens bin ich gegen Regen geschützt, dachte ich mir. Auch wenn das Wetter im Moment nicht darauf eingestellt ist. In einem Bücherschrank braucht man ja keinen „Bücherregenmantel“.

Dann hörte das Ruckeln auf und ich wurde herausgeholt. Erst guckte ich etwas komisch aus meinen Buchdeckeln hervor. Da war so ein komischer weißer Typ vor mir, mit eiskalten Händen, der mich aus meiner Tüte zog. Er betastete mich. Schaute ob auch meine Buchdeckel und Rücken in Ordnung seien. Dann zählte er meine Seiten. Überprüfte das Papier und wie stark die seien. Dann schaute er, ob meine Tinte in Ordnung sei. Ob sie auch wirklich leserlich sei und ob nichts bei einem Unfall verlaufen war.
Dann wurde ich noch geprüft ob ich Papiermilben oder Buchwürmer hätte. Dafür wurde in ganz besonderer Teststreifen verwendet, wo ich nicht weiß wie der heißt. Aber es war ekelich feucht und hat furchtbar säucherlich gemüffelt.

Als dann alles in Ordnung und vorbei war, bekam ich zur Belohnung ein Lesezeichen geschenkt und einen Stempel mit „Gut und Reisetauchglich befunden“ hinter den Buchdeckel gedrückt. Dann wurde ich wieder in die Tüte getan. Beim hinaus huschen aus dem Raum, konnte ich lesen, wo ich da war. Tja, scheint so wohl als müssten Bücher auch regelmäßig zum Arzt, um zu wissen das alles in Ordnung ist. Und um zu Erfahren das sie Reisetauglich sind.

Journal Entry 7 by JanneSonnenster at Leonberg, Baden-Württemberg Germany on Wednesday, March 7, 2018
Das Leben hält doch auch für Bücher so manche Überraschung bereit. Schaut mal: Ich hab jetzt einen Bruder bekommen. Einen Zwillingsbruder. Und auch er trägt einen Reiseschein auf dem Bauch. Er meinte, er wäre zur Rate gezogen, wenn ich mal krank werden würde. Oder sogar noch schlimmer: mir etwas passieren würde. *vor Angst ganz hibbelig bibbert* Ich hoffe ja nicht das es soweit kommt.

Zudem… *brummelt und eifrig die Seiten zu Eselsohren knickt* Wäre es dann nicht betrug? Immerhin hat mein Identisches Doubel doch eine andere Nummer auf seinem Bauch (Cover) vorne stehen. Was denkt ihr? Oder macht er dann in meinem Namen unter seiner Nummer weiter? Keine Ahnung. Ich hoffe jedenfalls, noch etwas von der Welt sehen zu können und einige Abenteuer erleben zu dürfen. Zudem hab ich doch schon so vielen anderen Büchern beigestanden, als sie in die Freiheit entlassen wurden. Und einem echten Löwen bin ich doch schon begegnet. Zählt das es gar nicht, wenn man schon vor Angst bibbert als wäre gerade eine Sintflut durchs Fenster eingebrochen und würde gleich das Bücherregal angreifen? Oder bilde ich mir jetzt eher nur etwa ein was nicht ist? Sollte ich mich doch lieber erstmals freuen dass ich nicht alleine bin und jemanden habe, der mich wirklich nur im Ernstfall oder bei Krankheit vertritt, bis es mir wieder besser geht? Zudem war ich ja schon beim Arzt und der hat mir Felsenfest mit Impfpass (Lesezeichen) bescheinigt das ich kern gesund bin. Jawohl!! Diese „Löwen“ hier sind mehr wie gesund. Und auch alle Seiten sind wohlauf vertreten. *eifrig mit einem Coverbuchteil auf dem Boden des Regals aufstampft* Ich schaff das und geh erst mal mit meinem Zwillingsbruder etwas trinken.

Bis dann. :-)

Journal Entry 8 by JanneSonnenster at München, Bayern Germany on Monday, April 16, 2018
Schau mal einer an. Der Löwe am Münchner Hauptbahnhof steht ja noch. Gut hat er sich gehalten. Na ja, wohl zu oft von den Leuten lieb gehabt und am Näschen gestreichelt worden. Sieht man ganz doll an der Nase. Hab mich sehr gefreut ihn wiedergesehen zu haben. Auch wenn ich nur kurz da verweilt habe. Er hat sich sichtlich darüber sehr freut und sogar leise gesummelt. Einen Wiedersehensbrüller, wegen mir, konnte er wegen den vielen Menschen am Bahnhof leider nicht machen. Sonst wären die wohl alle panisch weggelaufen. Aber ich hab sein Summeln gehört und mich sehr gefreut. Hab auch ganz lieb mit den Seiten gewackelt und versuch ihn zu umarmen, als ich auf seiner Pranke saß. Er hat mich auch gleich wieder erkannt.

Wobei: Es gibt doch so ein Buch von einem frei herumlaufenden Löwen? Oder hab ich mir das nur eingebildet, als ich in einem Regal gestanden habe? Jedenfalls erinnere ich mich sehr gut daran dass der freilaufende Löwe viel Spaß hatte, aber ganz lieb war. Ach ja, das war ein Kinderbuch. Ich erinnere mich. „Der Löwe trank Wasser“ oder so ähnlich hieß das Buch. Hab mir leider nicht den genauen Titel des Buches in meine Seiten rein geschrieben gehabt. Bleistifte liegen ja immer genug in meinem Regal, wo ich, wenn ich nicht gerade auf Reisen bin, wohne. Zudem könnte man es ja auch raus radieren.

Leider dauerte der Besuch beim Münchner Löwen kurz. Da ich weiter musste, in ein anders Regal, zur Übernachtung. Aber wir haben uns beide Gegenseitig versprochen uns wieder zu treffen. Auch wenn’s nur für ein kurzes hallo sein sollte. Und dann hab ich ihm versprochen mal nach einem passenden Löwenbuch Ausschau zu halten.

Are you sure you want to delete this item? It cannot be undone.