Grau ist bunt: Was im Alter möglich ist

Besuch aus Berlin
by Henning Scherf | Biographies & Memoirs |
ISBN: 3451059762 Global Overview for this book
Registered by wingLilliannewing of Wilmersdorf, Berlin Germany on 4/21/2016
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Journal Entry 1 by wingLilliannewing from Wilmersdorf, Berlin Germany on Thursday, April 21, 2016

Dieses Buch ... ist NUR ein Virtuelles! Ich habe ein Exemplar zum Lesen ausgeliehen bekommen und möchte natürlich meine Eindrücke und mehr hinterlassen können. Es wird ein Reales, sobald mir ein Exemplar in den BücherboXXen, auf freien Regalen oder - bei anständigem Preis - auch bei booklooker begegnet.

Zum Buch
Der großen Angst vor einer immer älter werdenden Republik stellt Henning Scherf sein eigenes Altersbild entgegen. Und eine alternative Lebensform, die er selbst in seiner Alters-WG praktiziert - sein ebenso persönliches wie politisches Buch jetzt im Taschenbuch.

Zum Autor
Henning Scherf, geb. 1938, Dr. jur., war lange Jahre Bildungs- und Justizsenator und von 1995 bis 2005 Bürgermeister von Bremen. Er ist verheiratet, hat drei Kinder, ist mehrfacher Großvater und lebt in Deutschlands berühmtester Wohngemeinschaft.

Und meine Bemerkungen
Nachdem ich nun jahrelang den Werdegang der berühmtesten WG von Henning Scherf verfolgt habe, kam mir dieses Buch gerade recht: Wollte ich doch wissen, was er noch zu berichten hat. Es ist wieder ein sehr persönliches Buch und weil auch seine Kinder aus dem Haus sind, hat er keine Probleme mehr, sein privates Leben einzuflechten. Er spricht im Buch das GenerationenWohnen an, in seiner eigenen Hausgemeinschaft hat es allerdings nicht geklappt. Noch bin ich nicht zu Ende, aber ein paar Anregungen, die ich persönlich auch als Bestätigung betrachte, habe ich schon entdeckt. Bald mehr ...

Nachtrag:
Am 24. April 2016 auf einer längeren Fahrt zu Ende gelesen. Und auf der letzten Seite habe ich dann auch über die Entstehungsgeschichte dieses Buches etwas lesen können. So ist es 2005 entstanden - noch zu der Amtszeit von Henning Scherf als Präsident des Senats. Da war er 67 Jahre und hatte auf Hinwirken des Verlags eine neue Co-Autorin bekommen, weil die Erste mit zweitem Kind nicht mehr weiterarbeiten konnte. Es war eine Gemeinschaftsarbeit auch mit den Mitbewohner*innen, Freunden und natürlich mit seiner Frau. Seine Danksagung verrät dies und er lobt diese Zusammenarbeit, die gerade im Alter gefragt ist.

Eine zweieinhalb seitige Literaturliste schließt sich an: Viele aktuelle Bücher sowie Zeitungsartikel, aber auch die Klassiker, wie Simone de Beauvoir: Das Alter.

Sein Buch hat er in acht Abschnitte eingeteilt, die eigentlich auch ein Reigen seines Lebens widerspiegelt: Familie | Freiheiten | Notwendigkeiten | Loslassen | Aktivitäten | Gemeinsamkeit | Hilfe brauchen | Abschied nehmen.

Einen schönen Einblick - auch zu dem Buch - findet man in den Auszügen aus dem GESPRÄCH mit DR. HENNING SCHERF (Bürgermeister der Hansestadt Bremen a.D.) und der BAUGRUPPE des BÜRGERSTADT-Projekts HAUS EISENZAHN BERLIN am 4. April 2014, die in Youtube anzusehen und anzuhören sind. All das, was er hier in dem Gespräch erwähnt, ist auch im Buch beschrieben. Ich brauche daher diese Aspekte nicht zu erwähnen.

Drei Aspekte, die mir zusätzlich wichtig erscheinen, sollen hier Erwähnung finden:
Da ist zum Einen das soziale Engagement eines Bauunternehmers in Bielefeld, der die Idee der Mehrgenerationenhäuser finanziert und dann sich die Mieter sucht, die zu einem Gelingen des Projekts beitragen können. In der Planungsphase haben die Menschen die Gelegenheit, sich kennenzulernen. In diesen Häusern wird das Gemeinschaftseigentum gemeinsam betreut - die Flure, der Waschkeller, der Partyraum. Wichtig ist die Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Toleranz. HIer ist Bielefeld Vorbild für Bremen geworden.

Als zweites möchte ich die "bunten Dörfer" erwähnen (S. 160f), von Alexander Künzel entwickelt, weil sie zeigen, dass das Wohnen auch mit Pflegebedürftigen funktioniert. Zu einem Dorf in der Stadt gehört nicht nur die Altentagesstätte, sondern auch ein Kindergarten, ein Arbeitslosenzentrum, ein Cafe, ein Kiosk, alles das, was man zu einem aktiven Dorfleben benötigt. Die Wohnungen sind so gebaut, dass auch darin schwere Pflege möglich ist. Es muss also niemand ausziehen, nur weil er bettlägerig geworden ist. Alexander Künzel hat in Bremen die Pflege revolutioniert - mit gemeinschaftlichem Wohnen ...

Der dritte Aspekt bestimmt das Abschied nehmen. Henning Scherf ist sehr früh in diese seine Alten-WG gezogen und hat zwei Sterbefälle begleitet ... eigentlich eher die Frauen, die im Haus wohnen. In den Gesprächen ist aber klar geworden, dass das im Alter nicht mehr so einfach sein wird. Weiterhin ist die Frage gestellt worden, wer begleitet die, die zurückbleiben? Werden die neuen Mitbewohner die gleichen Vorstellungen haben? Und hier wurde klar, dass hier neu darüber nachgedacht und geplant werden muss ...

Henning Scherf ist in seinem Buch sehr offen mit allen persönlichen Dingen umgegangen. Er hat auch erklärt, dass ihm das jetzt einfacher fällt, weil er nicht mehr in seinen beruflichen Zwängen steckt und seine Kinder aus dem Haus sind, er muss die Familie nicht mehr vor der Öffentlichkeit schützen. Wir bekommen daher auch ganz tiefe Einblicke in seine Familienstruktur, in seine Beziehungen zu seinen Eltern und Geschwistern und in die Bindungstruktur zueinander.

Das Buch gefällt mir sehr und ich würde es jetzt auch als Ring anbieten wollen, wenn es mein eigenes Exemplar wäre. Mich bestärkt es auch wieder, dass es gelingen kann, wenn genügend Menschen in ehrlicher Absicht sich dem Gemeinwohl verschreiben. En verra ... mein Dorf im Dorf ist immer noch mein Ideal.



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Journal Entry 2 by wingLilliannewing at Wilmersdorf, Berlin Germany on Saturday, January 7, 2017

Oh, vielen Dank! Ich habe dieses Buch heute während eines langen Königskuchen-Gespräche-Nachmittag geschenkt bekommen. Darüber freue ich mich besonders, weil das Buch nun auch im Ring gelesen werden kann. Meine Fragen zur Umsetzung als Projekt Wohnen zur Miete sind noch nicht ganz geklärt. Vielleicht hat eine oder ein Andere:r einen anderen Blick? Ich würde mich jedenfalls sehr freuen. Auf gehts zur nächsten Station.

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