Klappentext:

Dieses Buch wurde mir von meinen Kollegen für BC zur Verfügung gestellt.

Lange habe ich in meinem Fundus nach einem Gedichtband gesucht. Groß war die Auswahl nicht, denn ich finde, man sollte Gedichte sparsam dosieren. Schließlich handelt es sich (im besten Fall) um hochkonzentrierte Literatur. Schließlich bin ich auf Eugen Roth gestoßen und habe mir das dünnste Büchlein (387 Seiten) herausgesucht.
Es ist viel zu viel um hier ein Gesamturteil abzugeben. Vieles fand ich eher depressiv bzw. deprimierend - zum einen voller Todesahnung und -sehnsucht, aber auch tief vom Krieg traumatisiert. Es waren allerdings auch ein paar sehr schöne und auch heitere Gedichte in der Sammlung. Wer's nicht glauben mag, sollte mal unter "Die Kröte" nachschlagen...
Besonders gefallen hat mir aber auch dieses:


Das Licht

Wir haben ein Licht in die Mitte gestellt,
Dass uns das Dunkel nicht überfällt.
Wir fassen die Nacht, doch sie fasst uns nicht,
Wir sind verbündet in diesem Licht,
Das uns schwebend über den Tiefen hält,
Dies einsame, singende Kerzenlicht:
Um uns ist Welt.

Wir Armen, wir stehn in der Mitte nicht,
Wir Kreisenden, die kein Leuchter hält.
Wir sehen uns tief in das Angesicht,
Und in jedem Gesicht ist ein Glanz von Licht,
Der in die Herzen der anderen fällt.
Und wenn wir uns wenden hinaus in die Welt,
So wissen wir, hinter uns leuchtet das Licht,
Und fühlen uns in die Mitte gestellt.
Und wir sind die Ruhe und sind Gewicht
Und halten, von unserem Lichte erhellt,
In Händen die Welt.