Baba Dunjas letzte Liebe
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Ein tolles Buch, mir gefallen hieran vor allem die leisen Töne und der subtile Humor, trotz des ernsten Themas. Baba Dunja muss man einfach mögen.
Released 8 yrs ago (11/6/2015 UTC) at an einen anderen Bookcrosser in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Sachsen Germany
WILD RELEASE NOTES:
http://www.elizabethgilbert.com/in-praise-of-the-inner-crone-ok-we-all-know-about-the-inner-child-right/
„The inner crone“ heißt soviel wie „das innere alte Weib“ und wird als Gegenfigur zum oft zitierten „inneren Kind“ aufgemacht. Alina Bronsky bezieht sich in Interviews darauf und scheint das als Grundlage ihres Textes zu nehmen: Die alte Frau als Figur der Freiheit, die ihr Leben genuin selbstbestimmt leben kann, v.a. in Tschernobyl, wo es nichts mehr zu verlieren gibt. Das gefällt mir durchaus und überzeugt mich doch nicht. Natürlich ist das eine nette Geschichte mit diesen alten Menschen, Baba Dunja ist sympathisch und eine starke Figur. Die Entscheidung, dahin zurückzukehren, wohin niemand mehr gehen sollte, ist ebenfalls interessant. Die Grenze, die sie damit naturgemäß zu den Kindern und der Enkelin zieht, ist frei gewählt und in ihrer Radikalität erschreckend. Aber das Buch ist mir zu harmlos, alles in allem fast zu belanglos. Mir wird da zu viel skizziert und zu wenig erzählt. Ich wundere mich tatsächlich, dass das Buch für den deutschen Buchpreis nominiert war.
Daher bin ich schon auf die anderen Meinungen gespannt!
Zum Einen wird in dieser Geschichte (knappe 160 Seiten lang) um Baba Dunja, die in der "Todeszone" um Tschernobyl lebt vieles vieles angeschnitten, aber nicht konsequent weiterverfolgt oder vertieft - die Tochter Irina in Deutschland mit der Enkelin, das (Liebes-)Leben im verstrahlten Dorf mit seinen wenigen zurückgekehrten Einwohnern, ein kleines Mädchen und ein Mord, die Miliz, ein Prozess und Straflager, die Begnadigung... Alles wird kurz angerissen und dann verschwindet das meiste wieder in der Versenkung, oder wird im Hau-Ruck-Verfahren abgehandelt. Da hätte es ein bisschen mehr Substanz gebraucht. Oder weniger Dramatisches...
Zum Anderen konnte ich die Hauptperson der Baba Dunja immer weniger leiden. Wäre sie ein realer Mensch, wäre sie eine dieser "alten Weiber", die alles erlebt und durchgemacht haben, die nichts mehr überraschen oder schocken kann, die alles (besser) wissen, und ständig ihre "Wichtigkeit" gespielt entrüstet von sich weisen, dann aber tödlich beleidigt sind, wenn sie eben mal nicht ihre Nase in alles stecken können. Die kein gutes Wort an anderen lassen und sich selbst als das Geschenk Gottes an alle und jeden ansehen. So jedenfalls kam mir die die nervige Alte Dunja vor.
Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte es gut auf einen Rutsch durchlesen. Vielleicht schaue ich mir mal andere Bücher der Autorin an - vielleicht war dieses einfach nur der falsche Start für Alina Bronsky's Bücher...
Auf dieses Buch freue ich mich schon sehr, da ich Scherbenpark großartig fand und hoffe, dass die Autorin ihren frischen Stil noch beibehalten hat
Ich bin noch mitten in der Jenny Erpenbeck, aber die beiden sind ja dünn ...
Doch, mir hat das Buch gefallen. Sicher vieles wird nur angerissen, und ob es den Mord wirklich gebraucht hätte, aber die Person der Baba Dunja ist schlüssig. Eine Frau , die weiß, worauf sie sich einlässt, die weiß, worauf sie verzichtet, und bewußt eine Entscheidung trifft ...
Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!
Das Buch sieht vielversprechend aus, freu mich drauf. :-)
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20.07.2016
Eigentlich schon kurz nach Ankunft ausgelesen. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, für mich eine angenehme Mischung von Themen anreissen und dann weiter erzählen...
Baba Dunja war mir im ersten Moment sehr sympathisch, allerdings kein Wunder, sie ist ja auch die Erzählerin. Bei etwas distanziertem drüber Nachdenken hatte ich dann schon auch meine Einwände gegen oder Fragen zu ihren Entscheidungen, mehr in Bezug auf ihr Leben insgesamt als in Bezug auf die konkret erzählten Ereignisse. So glaub ich nicht ganz, dass ihre Tochter sie nur bei sich haben möchte, um ihr eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen, wie Baba Dunja annimmt. Ich hatte schon eher den Eindruck, sie hätte in der Fremde einen vertrauten Menschen wie ihre Mutter wirklich gebraucht, oder jedenfalls brauchen können. Andrerseits ist man ja als Mutter nicht unbedingt ein Leben lang verpflichtet, den Bedürfnissen der Kinder entgegen zu kommen, aber ein bisschen darüber nachdenken und abwiegen hätte sie ja vielleicht können. Auch ihre Haltung ihrem Sohn gegenüber hat mich dann doch überrascht. Lange dachte ich, dass dieser wahrscheinlich tot sei, so wie sie über ihn redet, bis dann Petrow mal nachbohrt... Aber ja, anscheinend ist er in ihren Augen tatsächlich tot. Manchmal beeindruckend, wie solche gesellschaftliche Urteile so unglaublich tief sitzen. Baba Dunja scheint ja nun wirklich einiges gesehen und erlebt zu haben und hat auch auf Paarbeziehungen einen ziemlich pragmatischen Blick, wie es scheint. Dann find ich es schon schwer, so eine Verbohrtheit nachzuvollziehen.
Ich frag mich aber immer noch, wer oder was denn nun eigentlich die letzte Liebe von Baba Dunja ist. Die Enkelin? Das Dorf? Oder doch irgendwie Petrow? Ihr verstorbener Mann scheint es eher nicht zu sein?!
Den Ort des Geschehens fand ich spannend. Mich fasziniert die ganze Geschichte um Tschernobyl, seit ich das erste Mal davon gelesen habe. Ich glaube, die Nähe zu meinem Geburtsjahr hat mich beschäftigt, und dass ich in keiner Form irgendetwas davon mitgekriegt habe, obwohl ich mich schon noch an bestimmte Dinge aus der Zeit erinnern kann...
Vor einiger Zeit hab ich eine ausführliche Reportage über die Fauna in der Todeszone gelesen. Die hat sich anscheinend ziemlich erstaunlich entwickelt, bzw. wenn man es durchdenkt durchaus logisch. Die Tiere, die da leben, sind nämlich aussergewöhnlich stark und gesund, Selektion halt... Vielleicht liesse sich von Baba Dunja dasselbe sagen.
Released 7 yrs ago (8/17/2016 UTC) at By mail, A Bookring -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
28.08.2016: Fertig gelesen! Das ist eine nette kleine Geschichte, die viele Gedanken los tritt. Besonders den Anfang mochte ich sehr, die Ruhe im Dorf, das ganz kleine alltägliche Leben & die Zufriedenheit darin, das Einverstandensein Baba Dunjas mit dem Leben. Dann ging mir das alles etwas schnell, skizzenhaft nur gestaltet sich der weitere Verlauf, nachvollziehbar, ja, aber ich hätte da schon gerne etwas mehr gelesen, mir etwas Tiefe gewünscht. Na gut, so konnte ich das Buch jetzt in einem Rutsch lesen und Baba Dunja kann gleich mit dem Teenager weiter reisen. Die Zwei werden sich schon vertragen :).
Ich habe heute das Buch und noch den dicken depressiven Teenager von der Post abgeholt. Vielen Dank! Sorry, ich konnte nicht früher: Der Benachrichtigungszettel war bereits am Sonnabend (2.9.) in meinem Briefkasten ... die Post ist leider nicht gerade um die Ecke, so dass ich es einplanen musste.
Baba Dunja ist ja sehr schlank. Der Roman wird also bald wieder auf die Reise geschickt. Ich melde mich wieder.
Edita ergänzt 27. September 2016
Das Buch darf nun auf seine Weiterreise gehen. Es hat mir sehr gut gefallen, weil ich mich dann doch in Baba Dunja sehr wohl einfühlen konnte. Es war ein erfrischender Roman zwischen den vielen mühseligen Buchpreisträger. Es ist ein wunderbares Beispiel - wenn man von der Örtlichkeit absieht - für das selbstbestimmte Leben im Alter. Baba Dunja macht hier Mut. Und da die Geschichte eigentlich noch viel zu erzählen hätte, glaube ich, dass hier noch ein Folgeband anstehen könnte. Was ist mit ihrer Enkelin? Ich hoffte, dass sie bei der Oma vor der Tür auftaucht und überlegte dann schon, wie Baba Dunja reagiert, hat sie doch sehr dafür gekämpft, dass keine Kinder sich in Tschernowo ansiedeln. Vielen Dank für den Lesegenuss.
Hier ist noch der Faden zu Lilofees Aufruf zum Abo 2015.
Released 7 yrs ago (9/28/2016 UTC) at an die Anschrift eines BClers gesandt :) in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany
WILD RELEASE NOTES:
Dieses Buch geht nun weiter auf Reisen ... darf jetzt zu Xirxe. Viel Freude!
Der Herbst ist immer unsere beste Zeit. [J. W. von Goethe]
Hinweis: Das persönliche Abgeben in der kleinen Postfiliale am Rüdesheimer Platz ist die schnellste Möglichkeit, die Büchersendung an die nächste Station zu befördern. Ich habe mich bereits bei den Damen bedankt und sie erwähnten, dass ich nicht die einzige sei.
3. Oktober 2016
Baba Dunja, die nun wirklich keine 82 Jahre mehr ist ;-) kehrt zurück in ihr Heimatdorf Tschernowo, das in der Todeszone von Tschernobyl liegt. Sie ist die Erste, die sich dort, in ihrem alten Haus, wieder niederlässt, doch nach und nach steigt die Zahl der BewohnerInnen. Es sind meist Alte, die Jüngsten um die 60 Jahre, zum Teil schwer krank, die nichts fürchten, auch nicht den Tod. Jede/r lebt dort sein Leben, eine wirkliche Gemeinschaft gibt es nicht. Gemüse und Obst werden im eigenen Garten angebaut, was man sonst so braucht und nicht selbst herstellen kann, wird von der kärglichen Rente im nächsten Städtchen Malyschi gekauft. Es könnte ein Idyll sein, doch Baba Dunja, die Ich-Erzählerin, ist sich der prekären Situation durchaus bewusst: Sie (wie auch der Rest in Tschernowo) strahlt mittlerweile selbst wie ein kleines Atomkraftwerk und ein Happy End ist bestimmt nicht zu erwarten. Wie sollte es in ihrem Alter auch aussehen? Denn eines ist gewiss: der Tod. Und diesem in Tschernowo zu begegnen, ist das Schlechteste nicht.
Baba Dunja erzählt nicht nur von ihrem Leben im Dorf, sie erinnert sich auch an ihr Leben davor, das voller Mühsal war und darin bestand, für andere da zu sein: ihre Kinder Irina und Alexej; ihren Mann Jegor; die Kranken, die sie als medizinische Hilfsschwester behandelt hat. Nun kann sie zum erstem Mal in ihrem Leben das tun, was sie will: leben und sterben in Tschernowo. Ihrer Tochter Irina, die als Chirurgin in Deutschland lebt, ein Kind hat und nicht verstehen kann, weshalb ihre Mutter dorthin zurückgekehrt ist, schreibt sie beruhigende Briefe.
Zitat: "Mädchen", sagte ich, "guck mich an. Siehst Du, wie alt ich bin? Und das alles ohne Vitamine und Operationen und Vorsorgeuntersuchungen. Wenn sich jetzt irgendetwas Schlechtes in mir einnistet, dann lasse ich es in Ruhe. Niemand soll mich mehr anfassen und mit Nadeln pieksen, wenigstens das habe ich mir verdient."
Alina Bronskys Schreibstil trifft den Tonfall dieser alten Baba Dunja wunderbar: gelassen, durch nichts zu erschüttern und immer noch voller Lebensfreude. Sie weiß um die guten und schlechten Seiten der Menschen, verurteilt niemanden und nimmt das Leben wie es kommt - doch ohne sich sagen zu lassen, was sie zu tun hat. Zufälligerweise habe ich gerade zuvor das Buch Eierlikörtage: Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen, 83 1/4 Jahre gelesen - das genaue Gegenteil eines Lebens im Alter. Dort wohl versorgt im Altenheim, alles läuft nach Plan: Essen, Trinken, Unterhaltungsprogramm, sofern es eines gibt. Ohne Eigeninitiative (die nicht unbedingt gerne gesehen wird) nichts als gepflegte Langeweile. Wie erfrischend hingegen das Leben in der Todeszone, ohne dass es verklärt wird. Wenn man mich fragen würde, wo ich lieber meine letzten Tage verbringen möchte, wäre die Antwort klar: Tschernowo ;-)
Released 7 yrs ago (10/5/2016 UTC) at Buchring, By Mail/Post/Courier -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Übrigens: die sogenannten Tschernobyl-Rückkehrer gibt es wirklich und es sind wohl nicht mal wenige und auch nicht nur alte Leute, die in die Dörfer der sogenannten Todeszone zurückkehren.
Released 7 yrs ago (11/18/2016 UTC) at an einen anderen Bookcrosser in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Sachsen Germany
WILD RELEASE NOTES:
Ein Buch das mir sehr gut gefallen hat. Die Charaktere der Personen, der Humor der trotz allem immer wieder aufblitzt und auch die Warmherzigkeit.
Released 7 yrs ago (11/29/2016 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Habe ich von Inken überreicht bekommen. Vielen Dank! Es ist ein Wunschbuch von mimi4711. Es wird im Paket der Böll-Bücher weiterreisen ...
Released 6 yrs ago (5/3/2017 UTC) at Chorweiler in Köln, Nordrhein-Westfalen Germany
WILD RELEASE NOTES:
Dieses Buch geht nun im RE:formationsjubiläum weiter auf Reisen ... Wunschbuch für mimi4711 - von Inken :-).
Luthers Reim »Es ist auf Erden keine bessere List,
Als wer seiner Zunge Meister ist.
Viel wissen und wenig sagen,
Nicht antworten auf alle Fragen,
Rede wenig und machs wahr,
Was du borgst, bezahle bar.
Lass jeden sein, wer er ist,
So bleibst du auch wohl, wer du bist.«
Martin Luther [WA 7062]
Wir wünschen allen eine schöne Zeit im RE:formationsjubiläumsjahr und viel Freude mit diesem Buch.
Ich freue mich sehr.
Baba Dunja muss man einfach mögen.
Im Rahmen der "Starke Frauen"-Verlosung reist es weiter. Viel Spaß damit.
leider kenne ich es, aber werde es nochmals lesen.
danach darf es irgendwie weiterreisen, mal sehen wen ich finde, der es gerne haben möchte.
vielen dank für das gewinnbuch.
Lieber Finder!
Ich bin ein Buch auf Reisen und bin gerade dabei, neue Freunde zu finden. Über einen Eintrag wo und wie Du mich gefunden hast, ob Du mich lesen willst und dann weiterreisen lässt, oder ob Du mich behältst, würde ich mich sehr freuen.
Viel Spaß beim Lesen!
Das ist anonym und kostenlos, und macht ganz viel Spaß. :-)
Dankeschön auch für das Überraschungsbuch. Da mein MTBR aber schon so hoch ist muss ich leider aussortieren und dafür interessiert mich dieses Buch nicht genug. Daher darf es bald weiter reisen.
Bald jährt sich die Katastrophe wieder und vielleicht werde ich es passend an diesem Tag aussetzen. Mal sehen. :)
Liebe/r Finder/in,
willkommen bei BookCrossing!
Herzlichen Glückwunsch, dass du dieses Buch gefunden und mitgenommen hast. Ich hoffe es wird dir gefallen.
Das Schönste für uns Bookcrosser ist es, wenn ein Finder einen kurzen Eintrag hinterläßt. Dies geht anonym, ohne Anmeldung und ist kostenlos. Dadurch erfahre ich aber, dass das Buch in gute Hände gekommen ist. Ich würde mich über einen Eintrag ob du das Buch gelesen hast und wie dir das Buch gefallen hat sehr freuen. Es ist schön wenn man die Reise des Buches verfolgen kann.
Wir Bookcrosser lassen Bücher frei um anderen eine Freude zu bereiten!
Du hast nicht nur ein Buch, sondern eine ganze Gemeinschaft von Leserinnen und Lesern gefunden, die Bücher lieben und sie mit anderen teilen.
Dem Buch wünsche ich eine gute Reise und dem Finder schöne Lesestunden!
Vielleicht magst du anderen eine Freude bereiten und das Buch weitergeben oder wieder freilassen?
Weitere Infos zu Bookcrossing erhälst du im (deutschsprachigen) Forum (http://www.bookcrossing.com/forum/14) und unter www.bookcrossers.de . Hier erhälst du auch Hilfe und Erklärungen zu den ersten Schritten bei Bookcrossing.
Liebe Grüße
von –BuchLiebe-