Als ihre Mutter an Demenz erkrankt und der Vater einen Schlaganfall erleidet, übernimmt Martina Rosenberg Schritt für Schritt die Verantwortung und Organisation des elterlichen Lebens. Verzweifelt versucht sie, allen Anforderungen gerecht zu werden - und scheitert, bis nach neun Jahren nur noch der Wunsch übrig bleibt: Mutter, wann stirbst du endlich?

InDeutschland sind die Details der Pflege zwar anders geregelt als bei uns, aber das menschliche Drama bleibt gleich. Die ewige Zerrissenheit, zwischen den eigenen Ansprüchen und denen der dementen Angehörigen, die nie genug bekommen können, kann nicht gelöst werden, erst durch den Tod. Aber selbst dann wird ein Schuldgefühl bleiben. Jedenfalls ist es gut, dass Martina Rosenberg erzählt, wie es ihr ging, denn das hilft Angehörigen in einer ähnlichen Situation sicher.
Dass Martina und ihre Familie im Endeffekt geflüchtet sind habe ich gut verstanden. Die Reaktionen der realitätsfernen Enkelin weniger. Möglicherweise wurde deren Involvierung in die Pflege ausgelassen, aber ihre unverschämten Forderungen, obwohl ihre Mutter ausgebrannt war, fand ich doch sehr egoistisch.