Das Amerika der nahen Zukunft: Das Land ist in zahllose Kleinstaaten zerfallen, die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer tiefer, und die Mega-Städte können nur noch mit Hilfe von Überwachungssatelliten unter Kontrolle gehalten werden - soweit eine typische Gibson-Welt. Ein Ex-Polizist, für ein privates Sicherheitsunternehmen tätig, soll eine abhanden gekommene Datenbrille wieder finden. Auf deren Spur trifft er in San Francisco auf die Fahrradkurierfahrerin Chevette, die in einer High-Tech-Kommune auf den Trümmern der vom Erdbeben zerstörten Oakland Bridge lebt. Sie weiß nicht, was für einen Wert diese komische Brille hat und was der Typ von ihr will, aber sie weiß genau, wie sie auf den Straßen von San Francisco mit ihrem Bike zurecht kommt...

Hab ich vor ein paar Jahren mal im englischen Original gelesen, als ich selber Fahrradkurier war. Die story ist nicht ganz so tiefgründig wie andere William Gibson-SF-Romane, aber die Atmosphäre unter den Kurierfahrern fand ich äußerst gelungen! Die deutsche Übersetzung ist auch nicht übel.
Ist übrigens eins der ganz wenigen Bücher, die ich bei BC 2x registriert habe. Dieses hier habe ich aus einem Bücherschrank und ich musste es einfach rausnehmen und nochmal lesen. Mittlerweile ist die Zeit, in der das Buch spielt, wohl schon wieder fast vorbei (oder wir befinden uns mittendrin?!?), und es ist auch ein wenig SF-Nostalgie dabei, es zu lesen... Ein paar Dinge (wie die Datenbrille, die ja seit wenigen Monaten tatsächlich auf dem Markt ist und mir ganz schön umheimlich ist) und Entwicklungen (wie die Privatisierung von öffentlicher Sicherheit) hat Gibson gut vorhergesehen, da gibt es vieles, wo wir uns gut vorsehen müssen, damit nicht alles in dieser Dystopie tatsächlich eintritt.

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch wurde nicht verloren, sondern absichtlich liegengelassen, um gefunden zu werden. Und zwar stilecht auf einer Rennradtour, vom Murgtal über das Hinterlangenbacher Tal (Zwickgabel) auf die Schwarzwaldhochstraße.

Du kannst (musst aber nicht!) es lesen und dann wieder frei lassen, damit es seine Reise fortsetzen kann.

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