Nie war ich furchtloser: Autobiographie

by Inge Viett | Biographies & Memoirs |
ISBN: 3894014601 Global Overview for this book
Registered by dugoengche of Hilden, Nordrhein-Westfalen Germany on 6/2/2014
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Journal Entry 1 by dugoengche from Hilden, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, June 2, 2014
aus dem KaDeMe (Kaufhaus der Mettmanner), da gab es Berge von tollen Büchern und hierbei konnte ich natürlich nicht widerstehen.....

Journal Entry 2 by dugoengche at Hilden, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, February 19, 2015
Sehr interessantes Buch, das tiefe Einblicke gewährt.
Inge Viett ist für mich innerhalb der Szene immer eine besondere Persönlichkeit gewesen, nicht nur deshalb, weil sie meines Wissens nach als Einzige nie eingeknickt ist und ihre Ideale verraten hat.
Sei es aus Einsicht, wie so mancher glauben machen will, oder ob aus Berechnung in Erwartung persönlicher Vorteile z.B. einer Haftverkürzung.
Sie mag über die Methoden zu Kämpfen diskutieren, aber die grundsätzlichen Überzeugungen und die Notwendigkeiten der Veränderungen bleiben unangetastet bestehen.
Nach meiner Erkenntnis ist sie sich politisch bis heute treu geblieben und auch nach ihrer Haftentlassung entsprechend wieder aktiv gewesen - wenn auch in extrem gemäßigter Form.

Natürlich gibt es im Buch dann auch keine detaillierte Schilderung, wer genau was bei welcher Aktion gemacht hat, das durfte auch niemand erwarten.
Trotzdem bekommt man einen ziemlich guten Einblick bezüglich Werdegang und innere Verfassung der Akteure.
Interessant die völlig unterschiedlichen Ansätze von RAF und der Bewegung 2.Juli - meiner Auffassung nach wurde das in der Berichterstattung meist komplett in einen Topf geschmissen. Spannend und aufschlußreich fand ich auch ihre Gegenüberstellungen BRD / DDR und die Analysen zur Situation in der DDR kurz vor deren Auflösung.

Beispiel:
"in der BRD ist Arbeitskraft eine käufliche Ware, dient allein der Profitmaximierung.
Ich, der Mensch, bin die Ware und an mir ist nur wichtig, welchen Gewinn ich dem Arbeitgeber einbringe. Ist sein Profit nicht mehr gesichert, spiele ich keine Rolle mehr, nicht als Arbeitskraft und schon gar ich als Mensch. Dann bin ich sozialer Ballast und habe keine Existenzberechtigung mehr. Dann hänge ich strampelnd im sozialen Netz....."

Im Sozialismus sieht sie die Arbeitskraft nicht als käuflich Ware, sondern als Wert, der als kollektives Vermögen zur Lösung gesamtgesellschaftlicher Anliegen eingesetzt werden muss....

Nichts wirklich Neues, aber das hab ich selten so gut+ klar formuliert gelesen...


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