Über das Verbrennen von Büchern

by Erich Kästner | History |
ISBN: 3855353891 Global Overview for this book
Registered by wingRalfHwing of Aachen, Nordrhein-Westfalen Germany on 4/27/2014
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Journal Entry 1 by wingRalfHwing from Aachen, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, April 27, 2014
Erich Kästner mußte zweimal miterleben, wie seine Werke verbrannt wurden, einmal von den Nazis am 10.05.1933 in Berlin auf dem Opernplatz (heute Bebelplatz) und dann noch einmal 1965 in Düsseldorf vom Bund entschiedener Christen. Er hat sogar Verständnis dafür, dass man zum Feuer greifen muss, wenn die Argumente nicht mehr ausreichen, aber Verstehen heißt noch lange nicht Verzeihen. Und so eine hirnlose Barbarei kann man auch nicht verzeihen.

Hier ein Video zur Bücherverbrennung.

"Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen" (Heinrich Heine)

Wer Bücher verbrennt, will letztendlich Gedanken, Ideen und Meinungen verbrennen.

Journal Entry 2 by wingRalfHwing at Bebelplatz in Mitte, Berlin Germany on Sunday, April 27, 2014

Released 9 yrs ago (5/10/2014 UTC) at Bebelplatz in Mitte, Berlin Germany

WILD RELEASE NOTES:

Liebe Finderin, lieber Finder,

dieses Buch habe ich freigelassen, um Sie zum Nachdenken anzuhalten. Schön, dass Sie es mitgenommen haben und hier einen Eintrag gemacht haben, denn es ist für mich immer sehr schön zu erfahren, wo ein Buch nun hin gekommen ist und wie es dem Finder gefällt. Und genau darum geht es bei Bookcrossing: Bücher in Umlauf zu bringen - gerade auch an Stellen, wo Leute nicht damit rechnen - und Leseerfahrungen zu teilen.

Schauen Sie doch auch mal ins deutsche Bookcrossing-Forum oder auf die Hilfeseite.. Im Forum werden übrigens auch die monatlichen Aachener Treffen angekündigt, bei denen uns neue Bookcrosser immer herzlich wilkommen sind.

Journal Entry 3 by lady-liberty at Coburg, Bayern Germany on Wednesday, May 14, 2014
Das Buch ist wohl nur kurz mit RalfH auf dem Bebelplatz gewesen, bevor ich es ihm abgeschwatzt habe. Vielen Dank dafür! Ich werde es aufmerksam studieren, denn auch wenn ich mich schon relativ lange und relativ ausführlich mit dem Thema Bücherverbrennung beschäftigt habe, so entdecke ich doch immer noch neue und aufschlussreiche Betrachtungsweisen. Da es sich bei Erich Kästner nicht nur um einen direkt Betroffenen, sondern sogar um einen Augenzeugen handelt, macht das Buch besonders interessant.

Journal Entry 4 by lady-liberty at Coburg, Bayern Germany on Monday, May 19, 2014
Eigentlich ist es gar nicht in Ordnung, das neueste Buch allen anderen beim Lesen vorzuziehen, die schon lange auf ihren Einsatz warten. Andererseits war gerade dieses Buch mehr als geeignet, direkt im Anschluss an die Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Bücherverbrennung gelesen zu werden. Und es hat sich gelohnt!

Erich Kästner ist ein wunderbarer Beobachter, ein scharfer Kritiker und gleichzeitig ein wachsamer Mahner vor einer Wiederholung der desaströsen Ereignisse vor rund 80 Jahren. Seine Vorträge und Veröffentlichungen zu den jeweiligen Jahrestagen ändern sich nur in der Form, inhaltlich sind sie immer wieder Warnung und Mahnung, Unverständnis und gewissermaßen Verbitterung, nie aber Resignation.

Ich habe seine Betrachtungen "über das Verbrennen von Büchern" aufmerksam gelesen, etliche Passagen wiederholt studiert, einige Begriffe nachgeschlagen. Was ich zunächst nicht verstand und kaum in einen Zusammenhang bringen konnte, war der Begriff "Gundolf-Schüler" in Bezug auf Goebbels. Jetzt bin ich schlauer und gleichzeitig schockiert, denn Goebbels war tatsächlich ein Student der Philosophie in Heidelberg bei dem seinerzeit legendären und hochgerühmten Gelehrten Friedrich Gundolf (Gundelfinger). Und gerade dieser war alles andere als ein Antisemit (da selbst jüdischer Abstammung) und gleichzeitig ein enger Freund von Stefan George. Dass Kästner über diese Paradoxie mehr als verwundert schrieb, ist mir erst im Nachhinein klar geworden:

"Was hatte, vom abscheulichen Schauspiel abgesehen, an diesem Abend stattgefunden? Hatte, diesmal auch, der dämonische Gefreite und Obdachlose aus Braunau am Inn gebrüllt? Nein. Hatten seine Marodeure und sein Pöbel die Bücher ins Feuer geworfen? Nein. Viel Schrecklicheres, etwas Unausdenkbares war geschehen: Ein Doktor der Philosophie, ein Schüler Gundolfs, hatte die deutschen Studenten aufgefordert, höchstselbst den deutschen Geist zu verbrennen. Es war Mord und Selbstmord in einem."

Einige Abschnitte dieses Buches werde ich mir abschreiben, weil sie einfach wunderbar geschrieben sind, u.a. diesen: "Als wir Carl von Ossietzky baten, bei Nacht und Nebel über die Grenze zu gehen - es war alles vorbereitet -, sagte er nach kurzem Nachdenken: 'Es ist für sie unbequemer, wenn ich bleibe', und er blieb." Carl von Ossietzky zahlte einen hohen Preis für seine Standhaftigkeit: Er verbrachte lange Zeit im KZ, wurde schließlich freigelassen, starb aber letztlich an den Auswirkungen der miserablen und brutalen Behandlung.

Saguna hat ihr Interesse an diesem Buch angemeldet und ich werde es ihr zukommen lassen, sobald ich ein weiteres ihrer Wunschbücher gelesen habe.

Nochmals vielen herzlichen Dank, dass ich dieses kleine große Werk mitnehmen durfte, RalfH!

Journal Entry 5 by lady-liberty at Coburg, Bayern Germany on Tuesday, July 1, 2014

Released 9 yrs ago (7/1/2014 UTC) at Coburg, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Von Saguna gewünscht, als wir uns im Mai in Berlin getroffen haben. Nun sind seine Begleiter reisefertig und es kann losgehen.

Journal Entry 6 by wingSagunawing at Nürnberg, Bayern Germany on Wednesday, July 9, 2014
Samt Begleitern nun in Nürnberg eingetroffen. Vielen lieben Dank!

Journal Entry 7 by wingSagunawing at Nürnberg, Bayern Germany on Friday, March 13, 2015
Interesse an dem Buch habe ich bekommen, als RalfH am 10. Mai letzten Jahres sich mitten auf den Bebelplatz gesetzt und mit seiner tragenden Stimme daraus gelesen hat. Unvergesslich gut!

Ein eigenes Exemplar habe ich mir dann wohlweislich schon vor der Lektüre besorgt, damit ich für mich interessante Stellen markieren kann.
Und nun die Überraschung beim anschließenden Durchblättern beider Exemplare, die so überraschend nun doch wieder nicht ist, da lady-liberty und ich oft auf einer Linie liegen:
Wir haben überwiegend die selben Stellen markiert und wohl die selben Dinge recherchiert.

Sehr zum Nachdenken angeregt haben mich auch Kästners Ausführungen über frühere Bücherverbrennungen. "Seit Bücher geschrieben werden, werden Bücher verbrannt", das war zur Zeit der römischen Soldatenkaiser so, aber auch unter Kublai Khan, Cromwell, Savonarola und anderen.

Journal Entry 8 by wingSagunawing at Nürnberg, Bayern Germany on Friday, December 16, 2016

Released 7 yrs ago (12/16/2016 UTC) at Nürnberg, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Wird demnächst als Wunschbuch weitergegeben....

Journal Entry 9 by litrajunkie at Nürnberg, Bayern Germany on Friday, December 30, 2016
Hatte ich mir vor dem gestrigen Stammtisch per PN gewünscht - vielen Dank für das Buch!

Meine weiteren Werke dieses Autors

Während der Nazi-Dikatur wurden zehntausende Bücher auf den Scheiterhaufen geworfen, darunter die Werke von Erich Kästner (ausgenommen "Emil und die Detektive").

Journal Entry 10 by litrajunkie at Pretzfeld, Bayern Germany on Wednesday, January 11, 2017
Schon lange beschäftige ich mich mit der Geschichte des "Tausendjährigen Reiches". Wie konnte es dazu kommen? Was geschah damals im Alltag? Wie verhindern wir, dass sich so etwas hier oder anderswo wiederholt? Das ist keine leichte Aufgabe, und Erich Kästner selbst schreibt auf S. 24 entwaffnend ehrlich: "Ich hatte angesichts des Scheiterhaufens nicht aufgeschrien. Ich hatte nicht mit der Faust gedroht. Ich hatte sie nur in der Tasche geballt. Warum erzähle ich das? Warum mische ich mich unter die Bekenner? Weil, immer wenn von der Vergangenheit gesprochen wird, auch von der Zukunft die Rede ist. Weil keiner unter uns und überhaupt niemand die Mutfrage beantworten kann, bevor die Zumutung an ihn herantritt. Keiner weiß, ob er er aus dem Stoffe gemacht ist, aus dem der entscheidende Augenblick Helden formt. Kein Volk und keine Elite darf die Hände in den Schoß legen und darauf hoffen, dass im Ernstfall, im ernstesten Falle, genügend Helden zur Stelle sein werden."

Jedesmal entdecke ich neue Schrecklichkeiten und Abgründe, obwohl ich mich diesbezüglich wirklich für überdurchschnittlich gut informiert halte. Aus diesem wichtigen Büchlein habe ich jetzt gelernt, dass es auch in der Bundesrepublik eine Bücherverbrennung gab! Nicht einige (evtl. betrunkene) Schwachköpfe kamen auf diese Schnapsidee, sondern Studenten, die sich für Christen hielten und das Fanal ihrer und unserer Schande sogar mit behördlicher Genehmigung (vgl. Klappentext) "spontan" entzündeten. Dazu der Autor auf S. 30: "Jedermann hat das Recht, Literatur, die er missbilligt, im Ofen oder auf dem Hinterhof zu verbrennen. Aber ein öffentliches Feuerwerk veranstalten, dass darf er nicht. Auch nicht, wenn er ein entschiedener Christ ist. Auch nicht, wenn es die Polizei erlaubt. Auch nicht, wenn der Oberbürgermeister nichts dabei findet. Und nicht einmal, wenn der Oberbürgermeister Sozialdemokrat ist."

Wenig tröstlich ist auch die - richtige - Feststellung, dass Bücher gegen solch plumpe Gewalt immun sind: "Wir wußten damals [1933-05-10] nicht, was heute, nach vielen entsetzlichen Jahren, die ganze Welt weiß: Mit solchen Methoden kann man zwar ein Volk vernichten, Bücher aber nicht. Sie sterben nur eines natürlichen Todes. Sie sterben, wenn ihre Zeit erfüllt ist. Man kann von ihrem Lebensfaden nicht eine Minute abschneiden, abreißen oder absengen. Bücher, das wissen wir nun, kann man nicht verbrennen" (S. 11). Die Menschen, die die Bücher schreiben, drucken, (ver-)kaufen, lesen und darüber diskutieren, sind es eben nicht - und ihretwegen müssen wir solche Ausschreitungen verhindern.

Zu diesem Thema empfehle ich auch "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury.
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Challenge Lesereise 2017
17. Ins letzte Jahrhundert: Und gleich in den fürchterlichsten Abschnitt.

Journal Entry 11 by litrajunkie at Bamberg, Bayern Germany on Thursday, January 12, 2017

Released 7 yrs ago (1/12/2017 UTC) at Bamberg, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Macht sich als blinder Passagier mit einem Ray auf den Weg - bis zum vollen Pfund war noch etwas Luft.

Journal Entry 12 by wingdeeanawing at Wiesloch, Baden-Württemberg Germany on Tuesday, January 17, 2017
Danke für die Zugabe.

Journal Entry 13 by wingdeeanawing at Bistro See you in Wiesloch, Baden-Württemberg Germany on Saturday, March 25, 2017

Released 7 yrs ago (3/25/2017 UTC) at Bistro See you in Wiesloch, Baden-Württemberg Germany

WILD RELEASE NOTES:

Wahnsinn.
Und wenn wir jetzt in Richtung manche Länder schauen... Zensur.... Eine gefährliche Sache.
Viel Spaß beim lesen!
Ich würde mich sehr freuen, wenn das Buch hier gemeldet wird!
Danke schön!

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