Amazon Besprechung der Redaktion


“Dies wird das Abenteuer meines Lebens”, Wilma aus Stockholm auf dem Weg in die Antarktis. Hübsch ist sie nicht, dafür klug, witzig und sehr optimistisch, was auf den mitreisenden Tomas nicht ohne Eindruck bleiben wird. Manchmal, so lernt man, muss man ans Ende der Welt fahren, um zu erkennen, zu lernen und sich neu zu verlieben.

Was für eine amüsante Geschichte, die weniger durch sprachliche Schönheit, denn durch eine ganz raffinierte Romankonstruktion mit dem Leser anbandelt. Ein „allwissender Erzähler“ habe sie nie sein wollen, sagt Katarina Mazetti, und überlässt es ihren Figuren, aus jeweils dem ganz eigenen Blickwinkel die abenteuerliche Geschichte ins Land der Pinguine zu erzählen. So sind es jeweils Kapitel von Wilma und Tomas und auch der wesentlich älteren Alba, die sich wünscht, dass ihre Seele einmal in einen Albatros wandern wird: Geschehnisse und Gedanken aus eigener Sicht, persönlich, wie ein Tagebuch, intim kommentierend. Zudem gestattet die Autorin in eigens kursiv gedruckten Kapiteln auch Blicke in Kabinen mit weiteren Mitreisenden. Man könne, so sagt sie, das ganze Buch „Wort für Wort oder quer lesen“, oder sich auch nur den drei Hauptfiguren widmen, Wilma, Tomas und Alba. Eine Anregung, der man gelegentlich nachkommt, denn mag das kapitelweise Erzählen aus jeweils anderer Perspektive auch Verlockendes haben, es birgt die große Gefahr von Brüchen, die dem Gesamtfluss der Geschichte eher unzuträglich sind.

Wirklich hübsch gelungen dagegen die drei Hauptfiguren. Wilma, Physik und Mathelehrerin an einer Christlichen Heimvolkshochschule, mit ihren „struppigen roten Haaren“, dem „Temperament wie ein junger Hund“, die geradezu nervtötend optimistisch ist und so „befreiend unweiblich“. Dennoch merkt Tomas irgendwann: „In Wilma steckt mehr, als man mit bloßem Auge erkennen kann.“ Er, der von seiner Frau verlassen wurde, die gleich die beiden Kinder auch mitnahm, fühlt sich als Ex-Vater und Ex-Journalist am Boden, ist wenig von sich überzeugt und überlegt lange, mit „was für Schwachköpfen“ er eigentlich hier unterwegs ist. Und schließlich Alba, 72, gefühlt 36 Jahre, die mit dem Schiffsarzt Sven vor Jahren schon eine „äußerst erfreuliche“ Affäre hatte. „Wir verbrachten einige unvergessliche Nächte zwischen Verbandszeug und Sauerstoffschläuchen.“ Mit ihr teilt sich Wilma eine Kabine und profitiert von dem großen Fundes an Lebenserfahrung der alten Dame.

Natürlich sind da auch noch die Antarktis und die Pinguine und je weiter man am Ende der Welt, weit weg vom eigenen Alltag, schauen kann, desto klarer wird auch der Blick ganz tief in sich hinein und man versteht während einer leichten, unterhaltsamen Lektüre schnell die Botschaft der Autorin: „Vergiss nicht, dass Liebe unendlich viele Gesichter hat“.
- Barbara Wegmann



gekauft im
K-DW Kaufhaus Sozialkaufhaus in Memmingen
Preise pro Buch von 50cent bis 2 € pro Buch

VIel Freude beim Lesen.

Herzlichen Dank für dieses Buch von meiner Wunschliste!

Besser als nach dem ersten Viertel befürcht, aber nix, was im Gedächtnis bleibt. Aber auch keine verschwendete Lesezeit.
;-))

Gelesen im Rahmen der Bergabbauchallenge 2014, Monatsthema September: Streichelzoo.

Viel Spaß beim Lesen, irgendwann mal, in aller Ruhe.
;-)

Das Buch habe ich zwar gleich am Mittwoch aus der Packstation abgeholt, aber ich komme erst heute dazu, einen Eintrag zu machen.

Vielen Dank für diese Wunscherfüllung!

Ich fand das Buch wunderbar rührend und süß. Die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven hat es lebendig gemacht und ich fand die Einschübe in kursiv recht erfrischend, da man dadurch eine weitere Perspektive erhält und sich nicht nur auf die Beobachtungen der drei Hauptfiguren verlassen muss. Besonders Alba und ihre Sicht auf die Welt und ihre Mitreisenden haben es mir angetan.

Ich habe das Buch zum heutigen Meet up mitgenommen. Ich wünsche unterhaltsame Lesestunden.

Grade hatte ich eine interessante Rezension dieses Buchs gelesen (und gedacht: vormerken!) da kommt es mir in die Hände! Nun bin ich gespannt, wie ich mit der Erzählstruktur klarkomme. Querlesen ist nicht so meins, aber das sehen wir dann...

Nach vergnüglicher und unterhaltender Lektüre darf das Buch nun weiterwandern!
Sehr anschaulich in der Tat die Erzählung aus mehreren Perspektiven: die Bilder ergänzen sich. Besonders amüsiert hat mich die Zuordnung der Menschen zu unterschiedlichen Vogelarten - es regt dazu an, sich die Mitmenschen unter diesen Kriterien anzuschauen. Diverse Sturmvögel sind mir schon begegnet - und auch der ein oder andere Tölpel...Von den verschiedenen Pinguinen ganz zu schweigen!
Kommt heut mit zum MeetUp.

Hat sich schön verrückt angehört, musste beim letzten Meetup einfach mit nach Hause. :-)

In diesem Buch menschelt es ganz schön, das macht es mir sehr sympathisch und es ist sehr berührend. Auch mir hat der lebendige Erzählstil aus den verschiedenen Perspektiven sehr gut gefallen. Albas "Über die Entstehung der Unarten"...einfach köstlich, welche Vergleiche sie zwischen den Menschen und den/Vögeln bzw der Tierwelt zieht. Inspirierend die Idee zu ihrem neuen persönlichen Buch "Engelsflügel und andere Fundsachen". ..."Ich glaube, es wird von allem möglichen Fundsachen handeln, die man im Leben manchmal gerade dann entdeckt, wenn man nicht nach ihnen sucht. Ich will über Dinge schreiben, die es wert sind, aufgehoben zu werden, weil sie einen in einem ganz anderen Zusammenhang vielleicht zugutekommen." (S.295/296). Ich hätte auch gerne einen Blick in ihre Vorgängerwerke ""Gebrauchsanweisung für tote Sprachen", "Seitenblicke" und "Abzählreime für Geschiedene" geworfen...ihr Humor ist einfach zu amüsant und regt so herrlich zum Um-die-Ecke-denken an. Etwas schockiert hat mich allerdings dieses: "Ich mache es übrigens immer so. Für jedes Abenteuer suche ich mir einen neuen Blickwinkel und führe so lange Buch über meine Beobachtungen, bis es mir keinen Spaß mehr macht. Die Notizbücher bewahre ich nie auf, denn we sollte einen Nutzen von ihnen haben?" (S.292) Na wir Leser! ;-) Die Gute hat eindeutig weniger Probleme mit dem Loslassen als ich, ganz frei nach dem Motto: Man soll dann aufhören, wenn es am schönsten ist.
Ein sehr vielschichtiger, facettenreicher Roman...mal laut, mal leise; mal lustig, mal ernst, mal grau und regnerisch, mal bunt und sonnig...wie das Leben selbst...einfach toll!

Begleitet mich zum Meetup in die Saarbrücker Kartoffel...aber nicht mehr mit nach Hause. :-)

beim letzten Meet-up mitgenommen

Das Buch hat sich gut lesen lassen und war sehr unterhaltsam.

Ich habe das Buch beim Meetup am 10.03.17 zwecks Auswilderung am Schlossplatz in der Büchertauschzelle mitgenommen und werde es demnächst in die Freiheit entlassen.

Nach dem heutigen Meetup in der Saarbrücker Kartoffel zusammen mit vielen anderen Büchern in der Büchertauschzelle am Saarbrücker Schlossplatz in die Freiheit entlassen. Gute Reise! :-)