Esther Vilars geistreiche Polemik gegen den Zusammenhang von Dummheit und Karriere, in der sie zu dem provokanten Schluss gelangt, dass die Dummheit ein Garant für den gesellschaflichen Aufstieg ist. Denn: "Der Klügere gibt nach, der Dümmere macht weiter."

Gute Reise und viel Spaß beim Lesen!
Über einen Eintrag hier im Journal freue ich mich, sodass ich sehen kann, wohin das Buch reist!

Vor fast eineinhalb Jahren habe ich mein erstes bei BC registriertes Buch in der Wildnis gefangen: "Grün, grün, grün ist alles was wir kaufen". Trotz reger BC-Aktivität in diesem Jahr habe ich ziemlich lange auf dieses hier warten müssen.

Vorgestern bei einer Freilass-Aktion im Bücherschrank Nürnberger Straße in Erlangen, Bayern, Germany gefunden und natürlich auch gleich brav als Nr. 141 auf Wyandos Registrierungs-Thread für in diesem Monat gefangene Bücher eingetragen.

Ein bitterböses (wahr, weil hart), mit spitzer Feder geschriebenes Buch. Man folgt der Autorin auf ihren gut durchdachten Argumentationswegen, ist ständig zwischen Lachen und Weinen hin- und hergerissen und merkt, dass man langsam dahinter kommt, warum die Welt so ist, wie wir sie gemacht haben: "[...] der Klügere gibt nach, und der Dümmere macht so lange weiter, bis es sein Niveau ist, das das Gesicht der Erde prägt."

Reichtum (Wirtschaft), Kunst, Karriere (Politik) und Liebe (Ehe) werden unter dem Gesichtspunkt Dummheit vs. Intelligenz begutachtet und schonungslos die Mechanismen der Macht herausgearbeitet.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Definition von Dummheit und Intelligenz (wenig bzw. viel Wissen bzw. Fähigkeit, sich dieses anzueignen) definiert Vilar Intelligenz als die Summe von Vorstellungskraft (Phantasie) und Einfühlungsvermögen eines Individuums, kommt somit zu einem Intelligenzvolumen statt einem Intelligenzquotienten.

Nur mit der Schlussfolgerung, man könne nur abwarten, bin ich nicht einverstanden. Als Karma-Yogi muß man durch gute Gedanken und Werke nach bestem Wissen und Gewissen dazu beitragen, daß die Welt sich zum Besseren wandelt - auch und gerade dann, wenn das im Augenblick sinnlos erscheint, weil man sich in der hoffnungslos unterlegenen Minderheit befindet. Je mehr Leute sich entscheiden, aktiv zu einer Verbesserung der Verhältnisse beizutragen, desto eher werden sie sich auch verbessern, weil das Böse seine besten Hilfskräfte - die Gleichgültigkeit und den vorauseilenden Gehorsam - verliert.

Für den heutigen Stammtisch.
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Update 2017-06-13
Dieses Buch lag 641 Tage in der OBCZ, damit ist der bisherige Rekord von 514 Tagen gebrochen.

Der letzte JE erfolgte am 2016-05-26, der nächste kam 2016-07-12.

Bei der Aufräumaktion in unserer OBCZ ist das Buch dann in meine Tasche gewandert.