Rückentext:
Dies ist die Lebensgeschichte des Apothekers Simon Minderhout aus dem südholländischen Massluis und seiner kurzen leidenschaftlichen Liebe zu der Netzflickerin Hillegonda während der deutschen Besatzungszeit. Sie ist zugleich die atemberaubende Geschichte eines alten Mannes, der Jahrzehnte danach dem Teufelskreis von Denunziation und dem Verrat kaum entkommen kann.

Edit 09.12.2013:
In diesem Buch geht es um das Leben des Apothekers Simon. Als zugezogener in einer Stadt bleibt er immer der Außenseiter. Später, als Rentner wird er verdächtigt, für den Tod von 8 Jungen Männern während des 2. Weltkrieges verantwortlich zu sein. Es wird sehr deutlich, welche Macht die Presse und auch das Fernsehen in der heutigen Zeit haben und wie schnell aus einem unschuldigen ein Opfer wird. Auch dass die Holländer im 2. Weltkrieg nicht gut auf die Deutschen zu sprechen waren, wird hier sehr deutlich dargestellt.

Reist als RABCK zu Lilo37Fee.

Viel Spaß beim Lesen wünsche ich Dir.

Oh, gleich zwei RABCKS! Das ist aber lieb. Danke! Und schöne Feiertage!

In drei Abschnitten wird hier die Lebensgeschichte des Apothekers Simon erzählt. Der erste Abschnitt behandelt seine Kindheit. Er wächst auf dem Land auf und strolcht mit seinem geliebten Hund über die Felder. Sein Vater Jacob ist eine unendlich sympathische, wunderbare literarische Gestalt - für Simon ein sehr lieber Vater. Die Kindheit wird sehr schön und plastisch erzählt. Man ist ganz nah dabei und könnte direkt weinen, als der Hund stirbt.
Im zweiten Teil geht es um Simons Leben als Apotheker in einer kleinen Stadt, in der er immer fremd bleibt. Simon liebt klassische Musik, doch er findet keine Gleichgesinnten. Es ist Krieg. Eines Tages verliebt er sich Hals über Kopf in die titelgebende Netzflickerin. Sie ist ein junges Mädchen, das sich im Widerstand engagiert. Sie organisiert Medikamente bei Simon.
Im dritten Teil ist Simon 80 Jahre alt und wird zu Unrecht des Verrats im dritten Reich angeklagt. Ohne eigentliche Beweise beginnt in den Medien eine wahre Hetzjagd auf ihn und alles, was wir bisher über sein Leben gelesen haben, wird nun plötzlich anders ausgelegt. Erschüttert lesen wir, wie sich nahezu alle gegen ihn wenden.
Das Buch gefiel mir ausgesprochen gut. Es liest sich schön. Die Personen sind wunderbar geschildert. Es ist aus meiner Sicht sehr spannend, denn dieser unglaubliche Rufmord kann anscheinend nicht aufgehalten werden- alles wird falsch verstanden und falsch ausgelegt. Und trotzdem ist es kein negatives Buch. Am Ende siegt irgendwie doch die Liebe.

-- 5. Februar 2015

Habe dieses Buch vom Februartreffen der Regensburger Bookcrosser mitgenommen, irgendwie kommt mir der Autor bekannt vor. Vorerst kommt „Die Netzflickerin“ aber erst mal in mein Bücherregal.

-- 17. April 2015

Was für ein schönes Buch. Eigentlich mag ich ja keine Lebensgeschichten und schon gar nicht, wenn sie im Krieg spielen (meist sind sie immer so schrecklich dramatisch und durchaus mitleidsheischend). Dieser Roman von Maarten ’t Hart ist aber wirklich klasse erzählt. Das Leben von Simon Minderhout wird in Episoden geschildert, die auch humorvoll sind.

Den Krieg bzw. die Besatzung von Leiden erlebt die Hauptfigur mehr aus einer Beobachterrolle, ist aber dennoch betroffen/beeinflusst. Das Thema des Buches ist mehr Zusammenhalt, Fremdsein, Lagerdenken, Neutral-Bleiben und im letzten Abschnitt Verrat und Rufmord. Sehr empfehlenswert! // Schrift: Sabon.

Dieses Buch begleitet mich zum Bookcrosser-Treffen nach Abensberg. Wenn sich dort kein interessierter Leser findet, wandert es anschließend ins Regal der OBCZ Meets.

Vom MeetUp in Abensberg mitgenommen. Wurde mir empfohlen, also hab ich gedacht, ich könnte es ja mal lesen.