In einem kleinen Ort in Österreich kommt ein Kaplan mit einem Rabbi ins Gespräch. Erst ist er sehr vorsichtig, doch schnell wird ihm der Rabbi, der trotz seines jugendlichen Alters sehr weise wirkt, sympathisch. Zu seinem Erstaunen verfügt der Rabbi über sehr gute Kenntnisse des Christentums und betrachtet das Verhältnis von Judentum und Christentum auf eine sehr versöhnliche Weise. Der Rabbi zitiert sogar aus dem Römerbrief: "Die Gemeinde des Christus fußt auf Israel".
Dann jedoch verliert Österreich seine Unabhängigkeit und die Nazis fallen über das Land her. Der Rabbi bittet den Kaplan um Rat, ob er mit seiner Familie fliehen soll, da begeht dieser einen verhängnisvollen Fehler ...

Eine kurze, sehr dichte Erzählung, die mir sehr gut gefallen hat.

Der Autor, Franz Werfel (geboren 1890 in Prag, gestorben 1945 in Manhattan), zählt zu den Schriftstellern, deren Bücher 1933 von den Nazis verbrannt wurden. Diese Erzählung ist im Exil entstanden.
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Gelesen im Rahmen der von lady-liberty organisierten Bookcrossing-Lesechallenge zu den Autoren verbrannter Bücher
(Lesechallenge zur Bücherverbrennung durch die Nazis).

Reist nun weiter nach Berlin :)!

Vielen Dank für das Buch. Das werde ich wohl morgen gleich auf dem Weg zur Arbeit lesen.

28.8.13 Eine Erzählung, die Entsetzen und Wut hervorruft, wie so viele Geschichten aus der Zeit.

Sehr schön finde ich, dass die kurze Erzählung in einem kleinformatigen Buch veröffentlicht wurde und nicht in einem Sammelband mit Erzählungen untergegangen ist.

30.8.13 Ich will noch ergänzen, was mir wichtig war beim Lesen und woran ich eben gedacht habe:

In einem Gespräch mit dem katholischen Priester äußert Rabbi Fürst seine Auffassung über die heilsgeschichtliche Korrelation von Christentum und Judentum:

Im Römerbrief steht geschrieben: Die Gemeinde des Christus fußt auf Israel. Ich bin überzeugt davon, daß, solange die Kirche besteht, Israel bestehen wird, doch auch, daß die Kirche fallen muß, wenn Israel fällt ...“

Bei der Suche nach dem genauen Text habe ich gerade einen interessanten Artikel über Franz Werfel gefunden. http://www.freiburger-rundbrief.de/de/?item=782

Das Büchlein kommt mit zum Mini-Treffen mit Lillianne. Mal sehen, ob es gleich im Regal mit "Verbrannten Dichtern" landet, oder zunächst von Lillianne mitgenommen wird.

Die Bebelboxx kann weiterhin Nachschub gebrauchen!

Im Foyer der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin am Bebelplatz 1 wurde am 8. Mai 2013 anlässlich des 80. Jahrestages der Bücherverbrennungen in Deutschland (10. Mai 1933) am Eingang rechts in einem kleinen Extra-Raum, von dem man auf den Bebelplatz schauen kann, ein Regal mit Bookcrossing-Büchern von "verbrannten Dichtern" aufgestellt. Das Regal kann nun noch länger im Haus stehen bleiben. Vielen Dank an die Entscheider!

Ich wünsche dem Finder interessante Lesestunden und dem Buch eine gute Reise!

Das kleine Büchlein habe ich heute von Dagobert überreicht bekommen. Schon das Titelbild animiert, gleich zu lesen, um zu erfahren, was es auf sich hat, mit dem Titel. Es könnte fast auch ein Büchlein für das 50. Kirchweih-Jubiläum sein. Mal sehen, was ich nach dem lesen dazu sage. Ganz herzlichen Dank, lieb Dagobert, dass du immer so zugewandt an mich denkst.

Es ist gelesen und ich habe entschieden, das Buch auf das Lutherregal zu stellen. Die ev. Patmos-Gemeinde wird 50 Jahre und dafür werden neue Bücher gesammelt. Die Entscheidung fiel aufgrund einer Reaktion eines Gemeinde-Mitgliedes, das erstaunt festgestellt hat, dass das Christentum auf dem Judentum basiert. Und im Gespräch des Rabbi mit dem Kaplan stellt er genau das als zentrale Frage und Erkenntnis heraus.

Bei aller Tragik der kleinen Geschichte, möchte ich diese wichtige Aussage herausstellen:
"Ich weiß nicht Hochwürden", so lautete jene Bemerkung des Rabbi, "warum die Kirche solchen Wert darauf legt, die Juden zu taufen. Kann es ihr genügen, unter hundert streberischen oder schwächlichen Renegaten vielleicht zwei oder drei echte Gläubige zu gewinnen? Und dann, was würde geschehen, wenn sich alle Juden der Welt taufen ließen? Israel würde verschwinden. Damit verschwände aber auch der einzige reale fleischliche Zeuge der göttlichen Offenbarung aus der Welt. Die heiligen Schriften, nicht nur des alten, sondern auch des neuen testaments würden damit zu einer leeren und kraftlosen Sage herabsinken wie irgend ein Mythos der alten Ägypter und Griechen. Sieht die Kirche die tödliche Gefahr nicht ein? Und gar in diesem Augenblick der totalen Auflösung? ... Wir gehören zusammen Hochwürden, aber wir sind keine Einheit. Im Römerbrief steht geschrieben, wie sie wohl besser wissen als ich: >Die Gemeinde des Christus fußt auf Israel<. Ich bin überzeugt davon, daß, solange die Kirche besteht, Israel bestehen wird, doch auch, daß die Kirche fallen muß, wenn Israel fällt. ..." (Seite 16/17)

Der Rabbi hat damit in seiner Handlung, bei der Demütigung durch die Nazis, das einzig richtige gemacht. Mögen sich diese Gedanken festsetzen und im positiven Sinne wirken.

Nachtrag
Ich habe jetzt erst den Kommentar von Dagobert gelesen und danke sehr für den Link zum dem wichtigen Thema Franz Werfel im Spannungsfeld von Judentum und Katholizimus. Ein wirklich sehr guter Hinweis. Herzlichen Dank!

Liebe Finderin, lieber Finder,

Du hast ein freies Buch gefunden. Ich hoffe, es gefällt Dir. Aber Du hast nicht nur ein Buch, sondern auch eine ganze Gemeinschaft von Leserinnen und Lesern gefunden, die Bücher lieben.

Schau Dir die Seite mal an! Das ist anonym, kostenlos und macht Spaß! Die deutschsprachigen Bookcrosser tauschen sich übrigens in einem öffentlichen Forum aus, in dem jeder Interessierte auch unregistriert mitlesen kann.

Wenn Dir die Idee von Bookcrossing gefällt, kannst Du Dich kostenlos registrieren und mit anderen Bücherfreunden in Kontakt treten. Und wenn Du Lust hast, dich hier anzumelden, würde ich mich freuen, wenn Du bei Empfehlungs-Mitglied Lillianne einträgst (Du kannst natürlich auch ohne dich anzumelden, ganz anomym einen Eintrag über Deinen Fund machen). Ich hoffe Du findest Gefallen an dem Buch.

Möchtest Du mehr erfahren oder benötigst du Hilfe, schaue einfach im Deutschen-Forum vorbei oder besuche die deutsche Support-Site http://www.bookcrossers.de.

Ich hoffe Du kannst Dich auch für BookCrossing begeistern
Gute Reise und lass bald was von dir hören.

Dieses Buch wird auf dem Regal rechts in der Halle neben der großen Freitreppe stehen.

Während der Gedenkwoche "Verbranntes Wissen?" stand das Regal vom 10.-17. Mai 2013 in der Leseinsel. Nun steht es links neben dem Treppenaufgang und braucht Nachschub.

Die Idee dahinter:
Alle Studierenden, Mitarbeiter der Universität und Literaturinteressierte sind aufgerufen, ihre eigenen Bücher von zu Hause mitzubringen und gegen neue Literatur zu tauschen. So sollen sich die Bücherregale täglich neu füllen und die Werke am Abend einen neuen Besitzer gefunden haben. Zwei Ledersessel laden zum Verweilen und Diskutieren ein.

Foyer des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin | Montag bis Samstag von 9:00 bis 20:00 Uhr


Mit diesem Buch verschenken wir gerne Lesefreude und hoffen, dass es Lesefreunde findet.

Da wir gerne erfahren möchtem, wie dir das Buch gefallen hat und wie es nun weiterreist, freuen wir uns auf eine Nachricht, die du hier hinterlassen kannst.

Mehr dazu steht im Freilasstext.

Dieses Buch reist in der Reformationsdekade LUTHER2017

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