Mit Menschen leben. Ein Nürnberger Lesebuch

by Hermann Kesten | Literature & Fiction |
ISBN: 3897160889 Global Overview for this book
Registered by wingZa-idawing of Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on 3/16/2013
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Journal Entry 1 by wingZa-idawing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, March 16, 2013
Der Verlag über das Buch
Schriftsteller, Moralist, Humanist und Weltbürger
In Hermann Kestens Werk spiegelt sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts wie bei kaum einer anderen Persönlichkeit. Im Jahre 1980 wurde ihm von seiner Heimatstadt die Ehrenbürgerwürde verliehen, anläßlich seines 100. Geburtstages erscheint nun ein Lesebuch. Hermann Kesten, als streitbarer Humanist von den Nazis ins Exil getrieben, scheint damit auch dauerhaft aus der Erinnerung seiner Landsleute gelöscht worden zu sein. Sein lebensrettender Einsatz für viele Schriftstellerkollegen während des Kriegs, seine Mittlerfunktion und seine Präsenz als Autor nach dem Krieg haben daran leider nur wenig geändert. In der Bundesrepublik stand er meist im Schatten seines berühmten Freundes Erich Kästner, mit dem man ihn wegen der Namensähnlichkeit zuweilen auch verwechselte. Ein doppeltes Jubiläum – 100. Geburtstag Hermann Kestens und 950-Jahr-Feier seiner Heimatstadt Nürnberg – bietet nun Gelegenheit, diesem andauernden Verwechseln und Vergessen des deutschen Jahrhundertautors und Büchner-Preisträgers entgegenzuwirken.

Über den Autor
Hermann Kesten wurde 1900 in Podwoloczyska in der Ukraine geboren. Mit seiner Familie zog er 1904 nach Nürnberg. Er studierte Jura und Nationalökonomie in Erlangen und Frankfurt am Main. Zunächst arbeitete er im Trödelhandel seiner Mutter und reiste durch Europa und Nordafrika. 1928 wurde er Lektor beim Kiepenheuer-Verlag in Berlin. 1933 floh er nach Frankreich, lebte in Paris, Sanary sur Mer in der Nähe von Toulon, Nizza, Ostende, Brüssel und Amsterdam. Dort arbeitete er für den holländischen Exilverlag Allert de Lange. Als feindlicher Ausländer wurde er 1939 in Paris und in Südfrankreich interniert. Im Jahr darauf gelang ihm die Flucht in die USA. Dort rettete er von 1940 bis 1942 als Berater eines Komitees zur Rettung politisch Verfolgter Schriftsteller und Künstler vor dem NS-Regime. 1949 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1950 siedelte er nach Rom über, wo er bis 1977 überwiegend wohnte. Von 1972 bis 1976 war Hermann Kesten Präsident des PEN-Zentrum Bundesrepublik Deutschland.1977 zog er nach Basel, wo er 1996 starb.

Auszeichnungen: Kulturpreis der Stadt Nürnberg (1954), Premio di Calabria (1969), Georg Büchner-Preis (1974), Kulturpreis der Stadt Dortmund und Nelly-Sachs-Preis (1977).

Rücktitel:
"Ich wuchs in Nürnberg auf, einer Stadt mit einer großen Vergangenheit... Als ich ein Kind war, glaubte ich, daß die Städte und die meisten Institutionen der Welt mich überleben würden, wie die Sterne über mir, und ich hoffte, daß viele Schrecken voriger Jahrhunderte für ewig vergangen seien. Meine Epoche lehrte mich anderes. Die Kaiser, Könige und Prinzregenten, unter denen ich als kleiner Junge lebte fielen wie Spielkarten um. Die Stadt Nürnberg, die so dauerhaft schien, zerbröckelte wie ein Lebkuchen".

Die Umschlagsillustration ist von Michael Mathias Prechtl "Hermann Kesten im Café" (Ausschnitt), Acryl auf Leinwand 1979

Damit eins in der Frankenbox reisen kann, hab ich von diesem Buch gleich zwei bestellt bei Buch-rettet-Leben (Link zum Shop auf Amazon auf der Homepage) => dieses Buch ist nur einmal auf BC registriert.

Released 10 yrs ago (7/15/2013 UTC) at BookBox in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany

WILD RELEASE NOTES:

Das Buch macht sich auf die Reise zur ersten Station in meiner ersten Box "Schönes Franken".

Journal Entry 3 by wingSagunawing at Nürnberg, Bayern Germany on Sunday, August 25, 2013
Aus der Buchbox "Schönes Franken" von Beate2830 entnommen.

Journal Entry 4 by wingSagunawing at Nürnberg, Bayern Germany on Sunday, June 26, 2016
Wunderbar zu lesen ist der Humanist Hermann Kesten mit seiner Liebe zu Nürnberg, auch wenn er immer wieder betont, dass er all dies auch über die anderen Städte, in denen er längere Zeit gelebt hat, sagen könnte (München, Berlin, Paris, Rom, New York). Zu Nürnberg, die Stadt in der er aufgewachsen ist, hat er eben doch eine besondere Beziehung, die sich später in der Stiftung des ersten Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises 1995 ausdrückt.
Gefallen hat mir hier fast jedes Kapitel, die Nürnberger Reden genauso wie die Kurzbiographie über Albrecht Dürer, Briefe und Erzählungen. Gut gemacht finde ich, dass hinter jedem Kapitel in Klammer die Jahreszahl der Entstehung steht. Der Leser bekommt, aus der Sicht des Autors, geboren 1900, einen guten Querschnitt durch Höhen und Tiefen des 20. Jahrhunderts.

Aus "Träume. Ein Brief", New York, 4.6.1966 möchte ich gerne zitieren:
"Du warst also nie in Nürnberg? Hast nie die Stadt gesehn? Hörtest aus Antipathie gegen Richard Wagner nie "Die Meistersinger von Nürnberg"? Magst die Schuhmacher, die "Poet dazu" sind, wie der Hans Sachs, so wenig wie Poeten,....? Du weißt vielleicht nicht, dass Albrecht Dürer hier gemalt, Veit Stoß hier gebildet hat? Dass hier, zur Schande Nürnbergs, die "Nürnberger Gesetze" erlassen wurden und hier zur Ehre Nürnbergs, des Copernicus´ Buch "De revolutionibus orbium coelestium" gedruckt wurde? Hier hat man mit Pfeffer gehandelt, hier hat man Bleistifte, Spielsachen, Fahrräder und Funkgeräte fabriziert, die erste deutsche Eisenbahn gebaut, Würste gebraten, Karpfen gesotten, Lebkuchen gebacken, deutsche Kaiser gekrönt und deutsche Juden verbrannt. Ja weißt du nicht, dass die ganze Stadt, wie Berlin, auf Sand gebaut ist und darum der Spargel, die Fichte und der Protestantismus gedeihen, dass hier Hegel Rektor des Melanchthongymnasiums und Ludwig Feuerbach Einwohner war, dass Peter Henlein zwar nicht das Ei des Columbus, aber die Nürnberger Eier-Taschenuhren gemacht hat, dass die freie Reichsstadt es einst mit dem alten Schweden Gustav Adolf gehalten hat, dass Nürnberg von Tieck und Wackenroder wie von Hitler und Streicher wegen eines missverstandenen Mittelalters gefeiert wurde? Du weißt also nicht, dass hier Humanisten blühten....., dass man heut wie vor fünfhundert Jahren fränkisch spricht?
Und also fragst du mich, warum ich gerade diese Stadt so oft in meinen Büchern beschrieben habe, und willst wissen, was diese Stadt vor allen anderen Städten auszeichne, und verlangst, dass ich sie dir in einer Minute so beschreibe, dass du, ohne sie zu kennen, sie erkennst?
Nichts leichter als das!
...."

Und ja, auch ich liebe "mein" Nürnberg!

Vielen lieben Dank an Za-ida, dass ich dieses Buch in meine Permanent Collection aufnehmen darf.

Gelesen habe ich es für die Challenges "Vom Mount Everest zum Brocken", Thema Juni 2016: Wir tun etwas, hier "leben", die Lesechallenge 2016 von efell, Kategorie Autor, geboren 1900, ist zwischen 1900 und 1980 geboren, und die Challenge "Verbrannte Dichter" von Lady-liberty.

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