Das Buch habe ich im Brockenhaus Zürich entdeckt. Es war noch eine Ansichtskarte der Vorgängerin drin. Abgesendet von Indien.

Zum Inhalt: Die beiden indischen Schauspieler Gibril Farishta und Saladin Chamcha sind die einzigen Überlebenden eines Flugzeugunglücks. Doch danach sind sie nicht mehr dieselben. Während Chamcha, der immer ein perfekter Engländer sein wollte, die körperlichen Merkmale des Teufels entwickelt, hat Farishta auf einmal verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Erzengel Gabriel.

Das Buch fand ich ziemlich durchzogen. Teilweise ist die Sprache schwer verständlich und Rushdie verfängt sich in vielen Anspielungen, die ohne genaue Indien- und Islamkenntnisse schwer zu verstehen sind. Dann gibt es wieder Abschnitte, die sehr banal geschrieben sind und um Belangloses handeln. Ich vemisse aber eine Tiefe in den Charakteren. Mit keinem kann man sich identifizieren und ich kaufe auch nicht ihre Verhaltensweisen ab. Interessanter sind die brisanten Stellen, die man aber erst versteht, wenn man sich ein wenig mit dem Hintergrund auseinandersetzt. Es gab mir Denkanstösse über das Wesen der abrahmitischen Religionen. Das Buch halte ich übrigens nicht für blasphemischer als Dan Browns Sakrileg.

Die Geschichte verlief meines Erachtens wie das Wasser in Jahilia und zwar im Sand. Ich habe einige Seiten übersprungen und musste mich zwingen, es weiter zu lesen. Interessant und exotisch waren die Geschichten von Jahilia, Titlipur oder Indien. Aber die Handlungsfäden in London fand ich jeweils ermüdend und langweilig.

Fazit: Ein Buch, das vor allem durch seine Geschichte der Fatwa von Chomeini in Aufmerksamkeit geraten ist, hoffentlich aber nicht zu den besten Büchers dieses Autors gehört. (Ich habe noch kein anderes von ihm gelesen.) Das wäre ein Armutszeugnis. Denn ich bin der Meinung, dass man dieses Buch nicht gelesen haben muss.

Liebe Finderin, lieber Finder

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Herzliche Grüsse,
Tarant

schon seltsam, unser Herr Professor an dern HSG bezog sich auf das Buch bei seiner Lecture about London, und ich dachte mir: Jetzt aber gucken, dass ich das Buch irgendwo finde, damit ich die Passage lesen kann - secondhand selbstredend - und schwupps, liegt es vor mir auf dem Tisch am vergagenen Dienstag im Gloria, wenn das kein timing ist :-)

Kommt mit ans meetup im Cafe Zartl.

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beim Treffen mitgenommen :)

Alles Gute!

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