Erzählungen.
by Thomas Mann | Literature & Fiction | This book has not been rated.
ISBN: 343602094X Global Overview for this book
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Dieses Buch besitze ich nochmal in einer anderen Ausgabe, daher darf sich dieses ein neues Regal suchen. Vielleicht findet es ja bei einer Bookcrosserin Aufnahme, die sich ihrerseits ebenfalls mit der Mannschen Familie beschäftigt?
Viel Freude beim Lesen!
Viel Freude beim Lesen!
Ohhh... ein Überraschungsbuch!
Danke schön!
Danke schön!
Der kleine Herr Friedemann
Diese Novelle habe ich vor einigen Jahren schon mal gelesen, da ich eine sehr schöne Ausgabe als Einzelbuch habe. .... und im MOment, da ich mein Bücherregal umgeräumt habe, nicht wiederfinden kann. Aber zum Glück gibt es lady-liberty und dieses Überraschungsbuch!
Herr Friedemann ist die Geschichte eines durch einen frühen Unfall verwachsenen Mannes (er fiel als Kind der alkoholisierten Amme vom Tisch). Er hat sich als Erwachsener mit seinen Einschränkungen halbwegs arrangiert und "lernte begreifen, dass alles genießenswert und dass es beinahe töricht ist, zwischen glücklichen und unglücklichen Erlebnissen zu unterscheiden." Er redet sich die negativen Empfindungen schön, gewillt dem Leben einen schönen Anstrich zu geben: "[...] dass dieser unglückliche Krüppel [...] das Leben zärtlich liebte, das ihm sanft daheimfloß, ohne große Affekte, aber erfüllt von einem stillen und zarten Glück, das er sich zu schaffen wußte." Auf Distanz zu ihm wird er freundlich behandelt, aber nähere Bekanntschaften gibt es nicht. Seiner Unvollkommenheit stets bewuußt, lebt er sehr zurückgezogen. Aus seiner wohlgestalteten Bahn wirft ihn schließlich die Zuneigung zu einer neu in die Stadt gezogenen Dame. Er überwindet sich zu einem Antrittsbesuch und sie vertraut ihm ganz Persönliches an, strebt auf ein Wiedersehen, gemeinsames Musizieren. Als er sich ihr später seine Gefühle für ihn offenbart, lehnt sie ihn brüsk ab: "[...] mit einem kurzen, stolzen, verächtlichen Lachen hatte sie ihre Hände seinen heißen Findern entrissen [...]." Sie verläßt ihn fluchtartig, woraufhin er sich im nahegelegenen Fluß ertränkt.
Was eine traurige Geschichte!
Wäre es nun besser für Herrn Friedemann sich niemals verliebt zu haben oder besser einmal als keinmal?
In seinem doch recht behüteten Leben hat er nicht gelernt mit einem Niederschlag wie diesem umzugehen. Sein mühsam erbautes Kartenhaus bricht zusammen, er hat nicht gelernt mit enttäuschter Liebe umzugehen, konnte es auch nicht bei seinen nächsten Verwandten beobachten, sich abschauen und zerbricht daran.
Und insofern hat dieser Ende des 19. Jahrunderts erstmals veröffentlichter Text nichts an Aktualität eingebüßt. Wie soll ein Mensch etwas können, wenn ihm nie gezeigt wird, wie es geht? Chancengleichheit? Vergiß' es!
Diese Novelle habe ich vor einigen Jahren schon mal gelesen, da ich eine sehr schöne Ausgabe als Einzelbuch habe. .... und im MOment, da ich mein Bücherregal umgeräumt habe, nicht wiederfinden kann. Aber zum Glück gibt es lady-liberty und dieses Überraschungsbuch!
Herr Friedemann ist die Geschichte eines durch einen frühen Unfall verwachsenen Mannes (er fiel als Kind der alkoholisierten Amme vom Tisch). Er hat sich als Erwachsener mit seinen Einschränkungen halbwegs arrangiert und "lernte begreifen, dass alles genießenswert und dass es beinahe töricht ist, zwischen glücklichen und unglücklichen Erlebnissen zu unterscheiden." Er redet sich die negativen Empfindungen schön, gewillt dem Leben einen schönen Anstrich zu geben: "[...] dass dieser unglückliche Krüppel [...] das Leben zärtlich liebte, das ihm sanft daheimfloß, ohne große Affekte, aber erfüllt von einem stillen und zarten Glück, das er sich zu schaffen wußte." Auf Distanz zu ihm wird er freundlich behandelt, aber nähere Bekanntschaften gibt es nicht. Seiner Unvollkommenheit stets bewuußt, lebt er sehr zurückgezogen. Aus seiner wohlgestalteten Bahn wirft ihn schließlich die Zuneigung zu einer neu in die Stadt gezogenen Dame. Er überwindet sich zu einem Antrittsbesuch und sie vertraut ihm ganz Persönliches an, strebt auf ein Wiedersehen, gemeinsames Musizieren. Als er sich ihr später seine Gefühle für ihn offenbart, lehnt sie ihn brüsk ab: "[...] mit einem kurzen, stolzen, verächtlichen Lachen hatte sie ihre Hände seinen heißen Findern entrissen [...]." Sie verläßt ihn fluchtartig, woraufhin er sich im nahegelegenen Fluß ertränkt.
Was eine traurige Geschichte!
Wäre es nun besser für Herrn Friedemann sich niemals verliebt zu haben oder besser einmal als keinmal?
In seinem doch recht behüteten Leben hat er nicht gelernt mit einem Niederschlag wie diesem umzugehen. Sein mühsam erbautes Kartenhaus bricht zusammen, er hat nicht gelernt mit enttäuschter Liebe umzugehen, konnte es auch nicht bei seinen nächsten Verwandten beobachten, sich abschauen und zerbricht daran.
Und insofern hat dieser Ende des 19. Jahrunderts erstmals veröffentlichter Text nichts an Aktualität eingebüßt. Wie soll ein Mensch etwas können, wenn ihm nie gezeigt wird, wie es geht? Chancengleichheit? Vergiß' es!
Zeit fürs Aussortieren! Vor allem in meiner Wohnung. Heute habe ich einen Schritt getan und meine TBR-Körbe radikal aussortiert.
Eine dicke Entschuldigung an alle, die mir Bücher zugeschickt hatte, also Arbeit, Zeit und Porto investierten.
Eine dicke Entschuldigung an alle, die mir Bücher zugeschickt hatte, also Arbeit, Zeit und Porto investierten.
Beim heutigen Meet-Up in Bochum mitgenommen.