Dieser psychologische Roman könnte auch allenfalls eine Biographie genannt werden, weil die Beobachtungen größtenteils aus dem wirklichen Leben genommen sind.

"Bücher sollten dort sein, wo sie am meisten gewürdigt werden, und nicht ungelesen in irgendeinem Regal stehen und Staub ansetzen, findest du nicht auch?"

Eragon - Die Weisheit des Feuers

Anton Reiser reist weiter... Viel Spaß damit!

Ach ja, zur Info: Das Buch enthält Anstreichungen.

Selten für die Challenge registriert. Bitte danach an andere Teilnehmer weiter geben. Danke.

Anton Reiser ist einer der ersten autobiographischen Romane überhaupt. Erzählt wird die Geschichte von der Kindheit und Jugend des Anton Reiser.
Bemerkenswert sind die psychologischen Deutungen innerhalb der Geschichte. Ein Mangel an Liebe und ein zerrüttetes Elternhaus führen zu ständigen Selbstzweifeln des Protagonisten. Von den kleinsten Mißgeschicken läßt er sich entmutigen, ständig ist er darum besorgt, was sein Umfeld von ihm denkt und er ist der Überzeugung, daß er ein Verlierer ist. Dann gibt es aber wieder Momente, wo er sich selbst überschätzt. Nicht nur der Einfluß des Elternhauses auf das Schicksal des Kindes wird betont, auch der Einfluß der Lebensumstände wird hochbewertet. Anton leidet unter seiner Armut, sie verstärkt sein Gefühl des Ausgestoßenseins. Obwohl dies als Gesellschaftskritik gedeutet werden kann, war Moritz weit davon entfernt, zu einer Veränderung der Gesellschaft aufzurufen.

Der Roman ist unter literaturhistorischen Aspekten sicherlich interessant (Bildungsroman, Autobiographie), als Lesevergnügen ist er aber nicht empfehlenswert. Zu sehr nervt das ewige Selbstmitleid des Anton Reiser und seine Zweifel. In dem Buch gibt es keine wirkliche Handlung, die Spannung erzeugen könnte, alles ist auf die Psychologie des Anton Reisers ausgerichtet. Ist es am Beginn noch interessant, so stellt sich doch immer mehr im Verlaufe des Buches die Langeweile ein.

emilii - Wunschlistenerfüllung zugunsten Bookcrossing

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