Als ich Bazillenträger war

by Irmgard Keun | Children's Books |
ISBN: 3473343056 Global Overview for this book
Registered by wingLilliannewing of Wilmersdorf, Berlin Germany on 7/18/2012
Buy from one of these Booksellers:
Amazon.com | Amazon UK | Amazon CA | Amazon DE | Amazon FR | Amazon IT | Bol.com
This book is in a Controlled Release! This book is in a Controlled Release!
7 journalers for this copy...
Journal Entry 1 by wingLilliannewing from Wilmersdorf, Berlin Germany on Wednesday, July 18, 2012

Ein weiteres Buch für die Lese-Challenge von lady-liberty.

Die beiden in dieser Ausgabe enthaltenen Geschichten stammen aus dem Buch "Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften."

Ravensburg: Meier, 1985. Mit Bildern von Käthi Bhend.

Journal Entry 2 by wingLilliannewing at Wilmersdorf, Berlin Germany on Friday, July 20, 2012

Wird im Rahmen der Lese-Challange von lady-liberty gelesen.

Die Autorin ist gelistet in dem Buch der verbrannten Bücher von Volker Weidermann sowie in der Liste der Bücherlesung.

Am 10. Mai 1933 ließ Propagandaminister Joseph Goebbels im Rahmen der öffentlichen
Verbrennung „undeutschen Schrifttums“ auch Keuns Schriften vernichten.

Bei Weidermann werden im Kapitel 19 "Gottfried Benn und andere Drogen" - neben Irmgard Keun "Ich habe den Feh an und wirke" auch Anna Seghers - das Kreuz mit Mexiko, Klaus Mann - das ganze Exil in einer Person, Otto Linck - der widerspenstige Förster aus Güglingen und Bertha von Suttner - der Friedensglnaz hält einfach an, portraitiert.

3.08.2012: Zusammenfassung aus Weidermann, S. 188-191
"Aber ich will schreiben wie Film ..."
Sie war in den dreißiger Jahren der Shootingstar - wie man heute sagen würde. "Wie schnell kam der Ruhm ins Leben der Irmgard Keun. Gilgi - eine von uns erschien 1931 und war eine Sensation. Was für ein neuer Ton, was für eine neue, moderne, selbstbewusste Frau. Und kaum ein halbes Jahr später - wer langsam schreibt ist dumm - Das kunstseidenen Mädchen."

"Auch ihre Bücher brannten. Von den gehassten Frauen im neuen Land war sie die meistgehasste. Aber Keun blieb. Ihr Mann, der 23 Jahre ältere Schriftsteller und Regisseur Johannes Tralow, war dem Regime willkommen."

Ihr Selbstbewusstsein blieb auch noch, als sie bereits ihr Bücher auf dem Scheiterhaufen sah. Sie unternahm den verwegenen, tollkühnen Schritt und meldete beim Landgericht Berlin Schadenersatz an für die Bestände, die durch die geheime Staatspolizei im Juli 1933 beschlagnahmt wurden. Und sie beantragte auch gleich Armenrecht für den bevorstehenden Prozess. Welch eine Kühnheit. Nichts dergleichen passierte. Stattdessen wurde sie verhaftet, verhört und freigekauft von ihrem Vater - mit 200.000 Mark, wie sie erzählte.

Sie ging dann doch außer Landes und traf in Ostende/Belgien auf Joseph Roth, mit dem sie zwei Jahre zusammenlebte und unmäßig und selbstzerstörerisch getrunken und um die Wette geschrieben hat. Sie schrieb über diese Episode: "Joseph Roth war der einzige Mann, der mich je gefesselt hat, so dass manches Wort von ihm in meiner Seele Wurzeln schlug."

Sie kam 1940 mit gefälschten Papieren wieder nach Köln zurück, wo sie bei ihren Eltern blieb. Ihr Stern ging erneut auf, als 1977 Jürgen Serke im Stern die "Verbrannten Dichter" portraitierte. Bis dahin war sie völlig in der Vergessenheit verschwunden. Ihre Bücher wurden neu aufgelegt und sie konnte ihre Lesereisen mit großem Erfolg durchführen. Ihr letztes Buch, das sie gerne noch geschrieben hätte, in dem das gesamte Leben versammelt sein sollte, hat sie nicht mehr fertig gestellt. Sie starb am 5. Mai 1982 - das heißt 30 Jahren vor unserer Lese-Challenge.



Bei Wikipedia ist Weiteres nachzulesen.


Zum Buch
Es ist eine Ausgabe des Ravensburger Verlages für Kinder mit hübschen schwarz-weißen Federzeichnungen, die teilweise die Geschichten pointieren und die damalige Zeit widerspiegeln. So befinden sich zwischen den Geschichten u. a. auch Abbildungen zu Werbungen aus der damaligen Zeit.

Der vorliegende Band enthält
"Ein Vorwort, das kein Vorwort sein möchte ..." von Gudrun Mebs sowie die beiden Geschichten
"Als ich Bazillenträger war" und "Die feinen Leute und die Pferdeäpfel".

Die Geschichten sind durchweg in sehr kindlicher Schnelligkeit geschrieben - mit so typischen Kindermund-Ausdrücken wie "So was ist doch nie eine echte Mutter von einem Kind, denn eine Mutter muss immer was sein wie ein Kissen, besonders vorne. Man kann ja sonst seinen Kopf nicht richtig wo ranlegen, wenn man mal weinen möchte bei seiner Mutter oder ein Geheimnis erzählen vor Weihnachten oder sonst." Auch ihr Erlebnis mit dem Schnecken-Essen ist so wunderbar beschrieben.

Das Vorwort hat allerdings etwas Gezwungenes - sie versucht, den Stil von Irmgard Keun in ihrer Vorwort-Erzähung nachzubilden - und vor allen Dingen sprachlich unverzeihliche Mängel des Satzbaus: Beispielsweise: "Weil, wenn man liest, erfährt man viel". Die kurze Biografie von Irmgard Keun (sie hat das falsche Geburtsdatum 1910 statt 1905 übernommen), die sie hier mit einbindet, berichtet auch von der Bücherverbrennung und der Emigration ("Ich habe im Atlas gesucht und das Land Emigration nicht gefunden.").

Wären im Vorwort nicht so viele Ergänzungen zu Irmgard Keun, würde ich mit Gudrun Mebs eigenen Worten sagen: "Also, die lese ich auch nicht. Weil ich nämlich lieber gleich das lesen möchte, was der Autor mir erzählt."



Alle Bücher, die ich lese, sind auf meinem erweiterten Profil gelistet.

Released 11 yrs ago (7/20/2012 UTC) at Espresso House (Ehemals: Balzac Coffee) in Steglitz, Berlin Germany

WILD RELEASE NOTES:


Dieses Buch reist nun zu Lese-Challenge Mit-LeserInnen.

Gute Reise und lass bald was von dir hören.

Journal Entry 4 by wingAndrea-Berlinwing at Steglitz, Berlin Germany on Friday, July 20, 2012
Beim Treffen mit Lillianne bei Balzac bekommen, dankeschön.

Da die Autorin auf der Liste der "verbrannten Autoren" steht, habe ich das Buch abends noch gelesen. Es waren zwei nette kurzweilige Geschichten, bestimmt auch schön zum Vorlesen. Mir hat das Vorwort gefallen, weil es interessante Informationen kindgerecht rübergebracht hat.

Journal Entry 5 by wingAndrea-Berlinwing at OBCZ Blaues Haus in Nürnberg, Bayern Germany on Friday, July 20, 2012

Released 11 yrs ago (7/21/2012 UTC) at OBCZ Blaues Haus in Nürnberg, Bayern Germany

WILD RELEASE NOTES:

Das Buch reist nach Nürnberg zur persönlichen Übergabe zu lady-liberty im Blauen Haus.

Journal Entry 6 by lady-liberty at Nürnberg, Bayern Germany on Sunday, July 22, 2012
Noch ein Mitbringsel aus Berlin, über das ich mich außerordentlich freue!

Dieses Buch ist unschwer als Kinderbuch zu erkennen und ich musste schon beim Überblättern der ersten Seiten grinsen, als ich die Illustrationen sah. Herrlich! Auch die Einbandgestaltung ließ auf eine unterhaltsame Lektüre schließen, aber davon später.

Für die Rückfahrt im Zug hatte ich wohlweislich keine Bücher mitgenommen, weil ich ja mit einem gewissen Zuwachs an Lektüre nach dem meet-up im Blauen Haus rechnen durfte. Doch zunächst war ich noch auf mehreren Etappen in öffentlichen Verkehrsmitteln in Nürnberg unterwegs (oder wartete an diversen Haltepunkte auf eben diese) und hatte dadurch reichlich Zeit und Gelegenheit, in das Buch hineinzulesen.

Das Vorwort fand ich (so wie Lillianne vor mir) unpassend und beinahe ärgerlich, wobei gegen ein Vorwort grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden ist. Die darin enthaltenen Informationen, die für junge Leser durchaus sinnvoll und hilfreich sind, sind auch nicht von meiner Kritik betroffen, sondern ausschließlich die alberne Art der Umsetzung. Die Verfasserin tat gut daran, mit ihrem Namen einigermaßen unleserlich zu unterschreiben, sodass sie nicht sofort identifizierbar ist.

Irmgard Keun kannte ich bisher nur durch ihr "Fräulein Else", das ganz wunderbar den Ton der (damaligen) Zeit trifft und meiner Meinung nach autobiografische Züge trägt.

Bei diesem Buch scheint die Keunsche Kindheit ebenfalls Grundlage für die geschilderten Erlebnisse der Bazillenträgerin gewesen zu sein und ich habe mehr als einmal schmunzeln müssen. Wunderbar fügen sich die Illustrationen ein und unterstreichen die humorvollen Kindergedanken, die mitunter so viel näher am Leben sind als die der Erwachsenen.

Bis ich endlich in den heimatlichen Hafen respektive Bahnhof eingelaufen bin, war ich schon fertig mit der Bazillenträgerin und wünschte, das Buch wäre noch dicker gewesen. Den bibliografischen Daten habe ich allerdings entnehmen können, dass es eine Gesamtausgabe mit dem Titel "Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften" gibt. Ungläubig kopfschüttelnd habe ich mich daran erinnert, dass ich genau dieses Buch schon mehrfach registriert und weitergegeben habe, jedoch ohne es jemals gelesen zu haben.

Die nächste Ausgabe, die mir in die Hände fällt, wird definitiv behalten und von vorne bis hinten durchgelesen, das ist sicher.

Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle nochmals für das äußerst unterhaltsame Buch und für den Transfer von Berlin nach Nürnberg!

Journal Entry 7 by lady-liberty at Coburg, Bayern Germany on Wednesday, August 29, 2012
Runningmouse ist noch nicht ganz überzeugt, bei der Lese-Challenge der verbrannten Bücher mitlesen zu müssen und deshalb drücke ich ihr morgen dieses wunderbare Buch in die Hand, damit sie ein wenig in das hineinschnuppern kann, was wir schon seit Monaten treiben. Wäre doch gelacht, wenn sie sich nicht über die Bazillenträgerin amüsieren würde! :-)

PS: Morgen fahren wir zusammen nach Augsburg und besuchen die "Sammlung Salzmann" in der UNI-Bibliothek.

Journal Entry 8 by wingRunningmousewing at Nürnberg, Bayern Germany on Monday, September 3, 2012
Das Buch erinnerte mich an meine eigene Kindheit, als meine Oma mir immer erzählte, was mein Vater als Kind so alles angestellt hat.
Ich konnte mir damals garnicht vorstellen, dass man solche Sachen macht, andererseits hat er dafür dann immer schlimme Prügel von meinem Opa bekommen, was ich mir auch nicht vorstellen konnte.
Was blieb ist die Vorstellung, dass damals eine Kindheit viel freier war als heute, weil viel weniger reglementiert. Man ging am Vormittag in die Schule, und am Nachmittag konnte man tun und lassen, was man wollte, und mit wem- Kinder gab es viele. Und da wars einem dann auch mal langweilig - ich glaub, echte, richtige Langeweile kennen Kinder heute nicht mehr. Weil alles im Überfluss da ist - Kommunikation, Fernsehen, Filme, Musik.
Ohne Langeweile weiß man aber das Gegenteil nicht zu schätzen.

Ein wenig erinnerte mich das Buch auch an Ludwig Thomas Lausbubengeschichten.

Auf jeden Fall ein ganz schönes Buch, mit wunderbarer Illustration, und einem verkorksten Vorwort.

Danke fürs Mitlesenlassen!

Journal Entry 9 by wingRunningmousewing at Nürnberg, Bayern Germany on Friday, March 28, 2014

Released 10 yrs ago (3/27/2014 UTC) at Nürnberg, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Die XS- Box ist eine willkommene Gelegenheit, das Buch an lady-liberty zurückzugeben!

Edit sagt am 6.5.14 - natürlich habe ich nichts dagegen, liebe chawoso, dass Du die Rückreise für das Buch übernimmst ;-)
Vielleicht ist das so sogar sicherer, denn im nachhinein hatte ich ein bisschen Angst, dass die Kiste in einem der neuerdings bei BC häufiger werdenden schwarzen Löcher verschwindet und mit ihm das Buch, für das ich mich irgendwie verantwortlich fühlte.

Journal Entry 10 by wingchawosowing at Heusenstamm, Hessen Germany on Thursday, May 1, 2014
An diesem blinden Passagier kam ich nicht vorbei (liebe Runningmouse, ich hoffe, Du verzeihst, dass ich das Buch wegen akuter Platznot aus seinem Umschlag befreit habe).

Fast passend zum nächsten Jahrestag der verbrannten Bücher fiel mir dieses Buch in die Hand.
Die Aufmachung des Buchs mit den Zeichnungen, die die Zeit noch näher bringen, hat mir gut gefallen. Was das Vorwort angeht, schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen an. Als Einstieg und zur Einordnung der Autorin sicher sinnvoll,aber doch nicht so ...

Schön, dieser Fund, der natürlich weiter Richtung Coburg reist ;-)

Journal Entry 11 by tacx at Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Sunday, May 25, 2014
Dieses Buch war noch in der XS-Box... und wenn sie ein paar Tage früher gekommen wäre, hätte das Buch beim diesjährigen Treffen am Bebelplatz direkt in die Hände von lady-liberty wandern können.
Ich bin jetzt davon ausgegangen, daß das Buch in der Box bleiben soll, daher mich heute bei Sonneschein draußen auf die Wiese zum Schmöckern gesetzt und mich über das Vorwort abüsiert. Ich finde es herrlich gelungen: Infos zur Autorin, zur Zeit, in der das Buch spielt... und wozu ein Vorwort überhaupt da ist. Es hat mir Mut gemacht, auch selbst mal etwas zu probieren und das finde ich genial. Dazu paßt die Sprache. Warum muß so ein Blödsinn auch immer ernst geschrieben sein? Trockene Infos? Nein, jetzt bin ich mittendrin, habe die gleichen Fragen, wenn ich keine Ahnung habe... und werde nicht als blöd hingestellt, der Schreibenden geht es genauso. Auch ihre Gedanken wandern in den unbekannten Alltag. Also frisch ans eigene Werk ;-).... selbser schreiben, die eigene Oma gefragt. Nur eines: 2014 gibt es wohl kaum mehr eine Person, die vom ersten Weltkrieg erzählen kann, langsam sind auch die Menschen weg, die vom zweiten erzählen können :-(
Ich finde es gut, daß da steht: "Ihr wißt jetzt nämlich genausoviel wie ich. Und lesen könnt ihr selber." - Ich kann was und bin genauso schlau wie andere... gutes Gefühl.
Und auch das Zitat paßt: "Man braucht gar nicht alles zu wissen, man muß es nur können."

Die erste Geschichte von Irmgard Keun habe ich auch schon gelesen. Ernster als das "Vorwort", mit mehr Hintergrund, mehr eigenem direktem Erleben gefüttert, als Anlaß nur die eigene Geschichte. Und ganz nebenbei glänzt ein bißchen von der Not der Soldaten herauf: Lebendig und gesund wieder von der front wiederzukommen, vielleicht nicht mehr an die Front zu müssen, zur Not ein Ausweichen aufs Lazarett. Und gleichzeitig die Perspektive des Mädchens: es ist doof, keine Besrafung verdient zu haben, sie aber trotzdem zu erhalten wegen der Gefahr einer Übertragung von Scharlach auf andere... absolute Quarantäne als Übertragungsschranke... eine ganz andere Zeit!

Die zweite Geschichte habe ich im Moment noch vor mir, bevor das Buch wieder in der Box weiterreist. Denn es hat einerseits noch mehr Leser verdient und andrerseits das Buch extra schicken? Ich hätte auch gerade keine Bücher, die diese Lücke auffüllen könnten. Allerdings fand ich es jetzt auch gewagt, das Buch so lange in der Box mitreisen zu lassen... es ist ja außerdem eben kein XS-Buch, sondern ein unpassender blinder Passagier...

... vergnüglich schmunzelnd zu Ende gelesen. Vielen Dank!

Journal Entry 12 by tacx at Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Sunday, May 25, 2014

Released 9 yrs ago (5/25/2014 UTC) at Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Wieder in die 4. XS-Box von lady-liberty gestiegen, um am Ende genau bei ihr anzukommen.
Kann auch entnommen un dann exra geschickt werden...

Journal Entry 13 by Dolleen at Hamburg - Wilhelmsburg, Hamburg Germany on Monday, August 4, 2014
Ich hatte viel Spaß mit der Bazillenträgerin. Sehr interessant, was in den vorherigen Eiträgen an Informationen stand.

Das Buch reist weiter mit der Box zu Lady Liberty.

Are you sure you want to delete this item? It cannot be undone.