Meines Vaters Land: Geschichte einer deutschen Familie
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Lillianne
of Wilmersdorf, Berlin Germany on 6/6/2012
This Book is Currently in the Wild!
Lillianne of Wilmersdorf, Berlin Germany on 6/6/2012 This Book is Currently in the Wild!
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Das Buch fand ich am 4. Juni 2012 auf dem Alexanderplatz in der neuen BücherboXX IV, die im Rahmen der Veranstaltung „Nachhaltigkeit macht Schule. Schule macht Nachhaltigkeit“ in der Nähe des Brunnens neben Stand 5 aufgestellt wurde.
Da ich gerne Geschichten sammle, freue ich mich immer über einen Eintrag zu diesem Buch. Vielleicht bewegt sich etwas ... auch für die weiteren Leser/innen.
Gute Reise und viel Freude.
Edita schreibt: Zu Ende gelesen am 7.06.2012
Auf dieses Buch bin ich im Gespräch auf dem Mierendorffplatz hingewiesen worden, als ich über unsere Aktion Lese-Challange von lady-liberty "Bücher aus dem Feuer" gesprochen hatte. Da sprach ich gerade über die Biographie von Ludwig Renn und über die Tatsache, dass ein Mann mit humanistischen Idealen offensichtlich nicht erkennen kann, was sich hinter so manchen politischen Zielen entwickelt. Ähnliches kann man von HG Klamroth sagen, dem Hauptakteur des vorliegenden Buches, der in "vorauseilendem Gehorsam" so manches entschieden hat, was nicht leicht nachvollziehbar ist.
Zum Buch
August 1944: Der Abwehroffizier Hans Georg Klamroth wird als Hochverräter hingerichtet. Jahrzehnte später sieht Wibke Bruhn Filmaufnahmen von ihrem Vater während des Prozesses gegen die Verschwörer des 20. Juli. Der Anblick lässt sie nicht mehr los: Sie macht sich auf die Suche nach seiner und auch ihrer eigenen Geschichte. Ein einzigartiges Familienepos.
~~ Mit zahlreichen Abbildungen ~~
Stimmen zum Buch
"Eine eindrucksvolle, den Leser mitreißende Vatersuche" Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Eine faszinierende Mischung aus privater Cronik, zeitgeschichtlichem Report und persönlicher Identifikationssuche" Der Spiegel
"Eine große Leistung" Süddeutsche Zeitung
Weiteres: Rezensionen bei Perlentaucher.de
Zur Autorin
Wibke Bruhns wurde 1938 in Halberstadt geboren. Als erste Frau präsentierte sie 1971 die >>heute<<-Nachrichten. Später ging sie als stern-Reporterin nach Israel und in die USA und wurde schließliche Kulturchefin des ORB. Heute lebt sie als freie Autorin in Berlin. Meines Vaters Land wurde ein großer Bestseller.
Mein Kommentar
Das Buch ist ein sehr wichtiges Buch, das ich kurzentschlossen zwischen meine Lese-Challenge-Bücher geschoben habe. Es hat mir viele Facetten aus der gerade anbrechenden Zeit des Nationalsozialismus ergänzt. HGs Verhalten in Bezug auf die Entwicklung des NS-Staates ist zwar für die Autorin - gleichzeitig Tochter - aus ihrer Sicht schwer verdaulich, ich vermute aber, dass es Alltag zur damaligen Zeit war. Wie sonst wäre so eine hohe Zustimmung (siehe Wahlen) zu erklären? Zudem ist HG Sohn seines Vaters - durch und durch militärisch sozialisiert - und durch seinen frühzeitigen verantwortungsvollen Einsatz im ersten Weltkrieg in dieser hierarchischen Struktur verankert. Sein ganzen Denken und Handeln ist darauf ausgerichtet. Tragisch war die Fehleinschätzung der Offiziere, Gutsbesitzer und Junker, zu glauben, dass "die neue Rechte" (die Nationalsozialisten) sich mit den "alten Rechten" zusammen tun wird, um eine neue demokratische Regierung aufzubauen.
Beeindruckend ist die Leistung von Else, HGs Frau und Mutter der Autorin. Was wurde da alles organisatorisch gestemmt? Fest verankert im kirchlichen Jahreskreis wurden diese Feiertage immer im Rahmen der Familie gefeiert - und die ist beachtlich groß. Wir erfahren deshalb so viel über die "Kleinigkeiten des Alltags", weil Kurt und Else Klapproth, die Eltern HGs, minutiös Buch geführt haben. Kurt war auch der Familien-Chronist, so dass hier eine recht gute Inneneinsicht in das Familienleben gezeigt werden konnte. Das mag hier ein Glücksfall sein, für andere wird es vielleicht schwerer, das Leben in dieser Zeit zu rekonstruieren. Und dennoch wünsche ich mir mehr dieser biografischen Romane, bitte gerne aus allen sozialen Blickwinkeln.
Zitat aus dem Buch (S. 218)
Die Klamroths waren nicht >>völkisch<<, der Eifer war ihnen fremd. Sie waren keine Antisemiten, jedenfalls nicht mehr als damals üblich und dem gesellschaftlichen Anstand angemessen. Juden waren nicht ihr Thema. Noch nicht. [Anm.: Es ist 1925] National waren sie in der Tat. Das schloss den Wunsch nach Verständigung mit anderen Nationen nicht aus, ihre Klassenzugehörigkeit trug die Klamroths sicher über Grenzen. Sie waren nett, rechtschaffen, in Maßen liberal und stolz nicht auf das >>Blut<<, sondern auf die Leistung der Vorfahren, die ihnen Verpflichtung bedeutete. Sie pflegten ihre familiäre Gemeinsamkeit, und das hieß dann eben >>Blut<<.
10 Sterne von mir für dieses eindrucksvolles Werk.
Nachsatz
Im Tagebuch von HG steht am 28. Februar 1933: "Alarmnachricht aus berlin, der Reicstag von Kommunisten gestern in Brand gesetzt und fast ausgebrannt! Was wird nun kommen?"
[...] Verhaftet werde Carl von Ossietzky, Herausgeber der Weltbühne, die Schriftsteller Erich Mühsam und Ludwig Renn, der >>rasenden Reporter<< Egon-Erwin Kisch, der Rechtsanwalt Hans Litten.
Wird reserviert für die BücherboXX Gleis 17, wenn sie dann wieder vor Ort stehen wird (voraussichtlich August 2012).
Auf dieses Buch bin ich im Gespräch auf dem Mierendorffplatz hingewiesen worden, als ich über unsere Aktion Lese-Challange von lady-liberty "Bücher aus dem Feuer" gesprochen hatte. Da sprach ich gerade über die Biographie von Ludwig Renn und über die Tatsache, dass ein Mann mit humanistischen Idealen offensichtlich nicht erkennen kann, was sich hinter so manchen politischen Zielen entwickelt. Ähnliches kann man von HG Klamroth sagen, dem Hauptakteur des vorliegenden Buches, der in "vorauseilendem Gehorsam" so manches entschieden hat, was nicht leicht nachvollziehbar ist.
Zum Buch
August 1944: Der Abwehroffizier Hans Georg Klamroth wird als Hochverräter hingerichtet. Jahrzehnte später sieht Wibke Bruhn Filmaufnahmen von ihrem Vater während des Prozesses gegen die Verschwörer des 20. Juli. Der Anblick lässt sie nicht mehr los: Sie macht sich auf die Suche nach seiner und auch ihrer eigenen Geschichte. Ein einzigartiges Familienepos.
~~ Mit zahlreichen Abbildungen ~~
Stimmen zum Buch
"Eine eindrucksvolle, den Leser mitreißende Vatersuche" Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Eine faszinierende Mischung aus privater Cronik, zeitgeschichtlichem Report und persönlicher Identifikationssuche" Der Spiegel
"Eine große Leistung" Süddeutsche Zeitung
Weiteres: Rezensionen bei Perlentaucher.de
Zur Autorin
Wibke Bruhns wurde 1938 in Halberstadt geboren. Als erste Frau präsentierte sie 1971 die >>heute<<-Nachrichten. Später ging sie als stern-Reporterin nach Israel und in die USA und wurde schließliche Kulturchefin des ORB. Heute lebt sie als freie Autorin in Berlin. Meines Vaters Land wurde ein großer Bestseller.
Mein Kommentar
Das Buch ist ein sehr wichtiges Buch, das ich kurzentschlossen zwischen meine Lese-Challenge-Bücher geschoben habe. Es hat mir viele Facetten aus der gerade anbrechenden Zeit des Nationalsozialismus ergänzt. HGs Verhalten in Bezug auf die Entwicklung des NS-Staates ist zwar für die Autorin - gleichzeitig Tochter - aus ihrer Sicht schwer verdaulich, ich vermute aber, dass es Alltag zur damaligen Zeit war. Wie sonst wäre so eine hohe Zustimmung (siehe Wahlen) zu erklären? Zudem ist HG Sohn seines Vaters - durch und durch militärisch sozialisiert - und durch seinen frühzeitigen verantwortungsvollen Einsatz im ersten Weltkrieg in dieser hierarchischen Struktur verankert. Sein ganzen Denken und Handeln ist darauf ausgerichtet. Tragisch war die Fehleinschätzung der Offiziere, Gutsbesitzer und Junker, zu glauben, dass "die neue Rechte" (die Nationalsozialisten) sich mit den "alten Rechten" zusammen tun wird, um eine neue demokratische Regierung aufzubauen.
Beeindruckend ist die Leistung von Else, HGs Frau und Mutter der Autorin. Was wurde da alles organisatorisch gestemmt? Fest verankert im kirchlichen Jahreskreis wurden diese Feiertage immer im Rahmen der Familie gefeiert - und die ist beachtlich groß. Wir erfahren deshalb so viel über die "Kleinigkeiten des Alltags", weil Kurt und Else Klapproth, die Eltern HGs, minutiös Buch geführt haben. Kurt war auch der Familien-Chronist, so dass hier eine recht gute Inneneinsicht in das Familienleben gezeigt werden konnte. Das mag hier ein Glücksfall sein, für andere wird es vielleicht schwerer, das Leben in dieser Zeit zu rekonstruieren. Und dennoch wünsche ich mir mehr dieser biografischen Romane, bitte gerne aus allen sozialen Blickwinkeln.
Zitat aus dem Buch (S. 218)
Die Klamroths waren nicht >>völkisch<<, der Eifer war ihnen fremd. Sie waren keine Antisemiten, jedenfalls nicht mehr als damals üblich und dem gesellschaftlichen Anstand angemessen. Juden waren nicht ihr Thema. Noch nicht. [Anm.: Es ist 1925] National waren sie in der Tat. Das schloss den Wunsch nach Verständigung mit anderen Nationen nicht aus, ihre Klassenzugehörigkeit trug die Klamroths sicher über Grenzen. Sie waren nett, rechtschaffen, in Maßen liberal und stolz nicht auf das >>Blut<<, sondern auf die Leistung der Vorfahren, die ihnen Verpflichtung bedeutete. Sie pflegten ihre familiäre Gemeinsamkeit, und das hieß dann eben >>Blut<<.
10 Sterne von mir für dieses eindrucksvolles Werk.
Nachsatz
Im Tagebuch von HG steht am 28. Februar 1933: "Alarmnachricht aus berlin, der Reicstag von Kommunisten gestern in Brand gesetzt und fast ausgebrannt! Was wird nun kommen?"
[...] Verhaftet werde Carl von Ossietzky, Herausgeber der Weltbühne, die Schriftsteller Erich Mühsam und Ludwig Renn, der >>rasenden Reporter<< Egon-Erwin Kisch, der Rechtsanwalt Hans Litten.
Wird reserviert für die BücherboXX Gleis 17, wenn sie dann wieder vor Ort stehen wird (voraussichtlich August 2012).
Journal Entry 3 by 
OBCZ-BuecherboX
at BücherboXX am Gleis 17 in Grunewald, Berlin Germany on Monday, October 8, 2012
OBCZ-BuecherboX at BücherboXX am Gleis 17 in Grunewald, Berlin Germany on Monday, October 8, 2012
Released 11 yrs ago (10/9/2012 UTC) at BücherboXX am Gleis 17 in Grunewald, Berlin Germany
WILD RELEASE NOTES:
Ich bin ein Buch auf Reisen. Bitte nehmt mich freudig auf.
Dieses Buch wurde weder verloren noch vergessen. Es wurde absichtlich freigelassen, damit es gefunden werden kann. Das Buch ist bei Bookcrossing registriert, einem weltweiten Forum zum Lesen, Tauschen und Freilassen von Büchern. Bitte besuche www.bookcrossing.com und mache einen Eintrag, damit die vorigen Leser erfahren, wohin seine Reise führt. Das ist freiwillig, kostenlos und anonym. Nach dem Lesen einfach an Freunde weitergeben oder wieder freilassen!"
Wir hoffen, die kleine Straßenbibliothek findet freudige Leser/innen. Wäre schön, wenn Sie sich im Laufe der Reise eintragen können ...
Die ganze Welt als Bibliothek - das ist die Idee, die hinter Bookcrossing steckt. Dafür stehen auch die drei "R":
Read, Register, Release. - Lesen, Registrieren, Freilassen.
Die Mitglieder von Bookcrossing registrieren Bücher auf der Webseite www.bookcrossing.com. Jedes Buch bekommt eine eigene BCID (BookCrossingIDentnumber), anhand derer man seinen Weg nachvollziehen kann. Dann werden die Bücher freigelassen: Man legt sie in ein Ärztewartezimmer, lässt sie "versehentlich" in der U-Bahn liegen oder verschenkt sie. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Finder eines Buches tippt die BCID auf der Webseite ein und kann in einem Journal angeben, wo er das Buch gefunden hat, als auch seine Meinung dazu kundtun. Dann lässt er es wieder frei.
Gute Reise und lass bald was von dir hören.
Im Forum der deutschen Bookcrosser, in dem sich Aktive austauschen und Fragen gestellt werden können, findest Du hier im Forum 'Germany'
